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Donnerstag, 7. März 2019

In Spiel 1 gegen Berlin Für die Straubinger Stürmer Filin und Mouillierat sind die Playoffs vorzeitig beendet – Keine weiteren Sanktionen gegen Jonas Müller

Kael Mouillierat (links) im Zweikampf mit dem Berliner Frank Hördler. Die Szene stammt aus dem zweiten Drittel und zeigt nicht den Check, der zur Verletzung führte.
Foto: fotostyle-schindler.de

UPDATE: Für die beiden Straubinger Angreifer Kael Mouillierat und Vladislav Filin ist die Saison vorzeitig beendet. Die Straubing Tigers gaben am Donnerstagmittag bekannt, dass sich beide am Mittwoch in Spiel 1 der 1. Playoff-Runde gegen die Eisbären Berlin schwere Verletzungen zugezogen haben.

Für Filin war der Arbeitstag nach einem Check vorzeitig beendet. Knapp fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit wurde er von Jonas Müller beim Zweikampf um den Puck in die Bande gecheckt und musste vom Eis geführt werden. Die Schiedsrichter entschieden auf eine kleine Strafe wegen Bandenchecks. Müller traf zunächst die Schulter, Filin krachte dann mit dem Kopf zuerst in die Bande und fasste sich auch an das Knie. Teamkollegen halfen ihm auf die Spielerbank. Die Diagnose bei ihm lautet Gehirnerschütterung und Riss des vorderen Kreuzbandes. Die Schiedsrichter entschieden lediglich auf eine kleine Strafe wegen Bandenchecks für Müller.

Kael Mouillierat zog sich einen Beinbruch zu. Nach einem Check von Frank Hördler nach knapp fünf Minuten in der Overtime im Verteidigungsdrittel landete er nach einer Drehung in der Bande. Auch ihm halfen ein Teamkollege und ein Betreuer zurück auf die Spielerbank.

Entgegen der regulären Saison besteht in den Playoffs grundsätzlich die Möglichkeit der nachträglichen Sperre zur Ahndung von nicht oder vermeintlich zu gering bestraften Regelwidrigkeiten. "Die nachträgliche Ahndung von Fouls durch die Liga ist ein weiterer, wichtiger Schritt, um für alle Clubs und Spieler die Spiele so fair und sicher wie möglich zu gestalten", erläutert Jörg von Ameln, Leiter Spielbetrieb der DEL.

Vor der Saison hatten sich die Clubs darauf verständigt, dass die Liga mit Start der Playoffs selbstständig über die Einleitung nachträglicher Verfahren entscheiden soll. Verfahrensanträge seitens der Vereine sind daher hinfällig. Über die Einleitung eines nachträglichen Verfahrens entscheidet ein dem DEL-Disziplinarausschuss vorgelagertes Gremium, das von Fall zu Fall darüber urteilt, ob ein sperrwürdiges oder nicht sperrwürdiges Vergehen vorliegt.

Von der Einleitung eines Verfahrens wurde nach Ansicht der Videobilder durch dieses Gremium im Falle Jonas Müller trotz der Verletzungsfolge bei Filin abgesehen, die Aktion also als nicht sperrwürdig erachtet - was aber nicht automatisch heißt, dass diese Instanz der Meinung ist, dass zwei Minuten für Müllers Check ausreichend gewesen sind.

Erst, wenn ein Vergehen als sperrwürdig erachtet wird, greift der Disziplinarausschuss der DEL ein. Diese Regelung gelte vorerst nur für die Playoffs, hieß es in einer Mitteilung. Bei großen Strafen (fünf Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe) wird weiterhin automatisch ein Ermittlungsverfahren seitens des Disziplinarausschusses eingeleitet, der nach wie vor Entscheidungen über sämtliche Verfahren dieser Art trifft.

Betrachtet man also das gesamte Bild, so liest sich die Passage in der Pressemitteilung der Tigers vom Donnerstagnachmittag nicht vollkommen korrekt, in der es heißt: "Da das verhängte Strafmaß gegen Jonas Müller anlässlich des Checks an Vladislav Filin vom Disziplinarausschuss der Deutschen Eishockey Liga gegenüber dem Serien-Manager (Person, die Ansprechpartner für die Teams bei Fragen sowie Problemen rund um die Spiele ist und außerdem als Mittelsmann zwischen der Sportlichen Leitung der Teams, den Schiedsrichtern sowie der Liga, Anm. d. Red.) als korrekt bestätigt wurde und somit als angemessen erachtet wird, sind von Seiten des Disziplinarausschusses keine weiteren Schritte nötig." Eine Bestätigung der Entscheidung als korrekt und angemessen hat es von keiner Instanz der DEL gegeben, vielmehr hat das dem Disziplinarausschuss vorgelagerte Gremium das Strafmaß als nicht sperrwürdig erachtet.

Die Tigers jedenfalls werden sich nicht weiter zum Sachverhalt äußern. Warum? Weil sie ganz einfach nicht können beziehungsweise dürfen, ohne Sanktionen befürchten zu müssen. Hier kommt nämlich wieder einmal die so oft erwähnte Null-Kritik-Linie gegenüber dem Disziplinarausschuss und Entscheidungen von Schiedsrichtern zum Tragen, die die DEL-Clubs im Vorfeld der Saison mehrheitlich beschlossen und sich damit selbst einen Maulkorb verpasst haben. Über Sinn und Unsinn solcher Regelungen lässt sich also einmal mehr trefflich diskutieren.


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