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Mittwoch, 13. März 2019

Nach Aufregung um Foul an Filin Kommentar: Referees dürfen Fehler machen, aber...

Das Outfit eines DEL-Schiedsrichters.
Foto: City-Press

Mitunter wird im deutschen Eishockey gejammert, weil im Fußball viel mehr Geld im Spiel ist, die Sponsoren Schlange stehen, alles viel professioneller abläuft und die Medienpräsenz um ein Vielfaches höher ist. Das trifft übrigens auch auf das Thema Schiedsrichter zu. Woche für Woche werden in diversen Expertenrunden strittige Szenen analysiert und Fehler der Herren Unparteiischen gnadenlos offengelegt.

So gesehen kann sich der Eishockeysport geradezu glücklich schätzen, denn hier dürfen ja bekanntlich weder Trainer oder Manager noch Gesellschafter etwas über die "Leistungen" der Referees sagen. Die Meinung der Fans interessiert die Funktionäre ja ohnehin kaum und wir Journalisten haben bekanntlich in den Augen vieler Insider ohnehin keine Ahnung. Und wenn Kritik geübt wird, ist man schnell als "Bösewicht" abgestempelt.

Gerade in den Playoffs, wenn die Emotionen hochschwappen und auch so mancher Experte gerne von der "geilsten" Zeit des Eishockeyjahres spricht, rücken nun aber die Schiedsrichter verstärkt in den Fokus. Vor allem dann, wenn krasse Fehlentscheidungen die Volksseele zum Kochen bringen. Die Zwei-Minuten-Strafe, die das Duo Schukies/Koharski am vergangenen Mittwoch in Spiel eins der ersten Playoff-Runde zwischen Straubing und Berlin nach dem Bandencheck von Jonas Müller an Vladislav Filin verhängt hat, mag hier als eines von mehreren Beispielen dienen. Filin erlitt bei der Attacke einen Kreuzbandriss im Knie und eine Gehirnerschütterung - aber das nur nebenbei.

Es geht hier übrigens nicht darum, einen "Kleinen" der Liga zu verteidigen oder irgendwelche Verschwörungstheorien zu bedienen, sondern es geht einzig und allein um das viel zitierte Fairplay innerhalb der Liga. Es ist unstrittig, dass die Attacke von Müller an Filin mit einer großen Strafe hätte geahndet werden müssen. Jetzt kann man natürlich sagen, Fehler sind menschlich. Was die Sache aber noch schlimmer macht, ist diese Arroganz seitens der DEL in der Nachbetrachtung des Falles. Was wäre dabei, wenn sich die Verantwortlichen im Bereich Schiedsrichterwesen hinstellen und offensichtliche Fehler ihrer Referees eingestehen würden. Aber halt: Das geht ja gar nicht, sonst müsste ja die DEL ihre Angestellten kritisieren - und das ist bekanntlich verboten ...

Wolfgang Karl

(Chefredakteur)

Eishockey NEWS veröffentlicht ab sofort die Kommentare aus der aktuellen Printausgabe im Wochenverlauf auch online.


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Notizen

  • vor 14 Stunden
  • Die Termine für das Halbfinale der Champions Hockey League stehen fest. Die Hinspiele finden am Dienstag, 13. Januar und die Rückspiele genau eine Woche später am 20. Januar 2026 statt. Die Paarungen: EV Zug (SUI) gegen Lulea (SWE) und Brynäs (SWE) gegen Ingolstadt-Bezwinger Frölunda Göteborg (SWE).
  • gestern
  • Die Personalprobleme der Straubing Tigers weiten sich aus. Bei den Spielen gegen Bremerhaven und in Augsburg werden auch Josh Melnick und Wade Allison fehlen. Zudem stehen Elis Hede, Mike Connolly und Zac Leslie (Reha) sowie Tobias Schwarz und Simon Seidl (U20-WM) weiter nicht zur Verfügung.
  • gestern
  • Der EHC Freiburg stattet Nachwuchsspieler Fynn Ludwig (16) mit einem vorübergehenden Profi-Vertrag aus. Damit ist der Stürmer ab sofort für die DEL2 spielberechtigt.
  • gestern
  • In der Oberliga Nord haben am Mittwochabend die TecArt Black Dragons Erfurt einen 5:4-Überraschungserfolg beim Tabellenführer Hannover Indians eingefahren. Erfurts Chris Seto sammelte vier Punkte (zwei Tore) für die Thüringer, die aktuell Platz acht in der Tabelle belegen.
  • vor 2 Tagen
  • Die Starbulls Rosenheim (DEL2) müssen vorerst auf Johannes Achatz (19) und Lukas Laub (31) verzichten. Verteidiger Achatz fehlt wegen einer Oberkörperverletzung zumindest noch am kommenden Wochenende, Angreifer Laub wegen einer Unterkörperverletzung mehrere Wochen.
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