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Mittwoch, 8. Mai 2019

Fokus auf internationaler Funktionärslaufbahn? Ehemaliger DEL-Goalie Petr Briza zieht sich als Chef von Krupp-Club Sparta Prag zurück

Petr Briza
Foto: imago images/CTK Photo/Katerina Sulova

Eine etwas überraschende Nachricht hat der HC Sparta Prag am Dienstag vermeldet: Petr Briza, der bisherige Vorstandschef und Clubeigner, hat seinen 100-prozentigen Aktienanteil - er hatte ihn im Sommer 2016 erworben - verkauft und zieht sich komplett aus dem operativen Geschäft des Traditionsclubs zurück. Neuer Besitzer des achtmaligen tschechischen Meisters ist die Investmentgruppe Kaprain des Finanziers Karel Prazak.

Auf der Webseite des Clubs begründete der ehemalige Goalie der tschechischen Nationalmannschaft, der sechs Jahre lang auch für den EV Landshut in Deutschland spielte, seinen Schritt wie folgt: "In der letzten Zeit habe ich sehr intensive Verhandlungen über die Zukunft des HC Sparta geführt. Sie mündeten in meiner Entscheidung, das gesamte Aktienpaket zu verkaufen. Obwohl ich im Verlauf der Verhandlungen auch verschiedene Varianten erwogen habe, auf welche Weise ich mich bei Sparta weiter engagieren könnte, habe ich mich letztlich dazu entschieden, im Club ganz aufzuhören."

Petr Briza spielte den größten Teil seiner aktiven Karriere für die Prager (neun Jahre), im Erwachsenenbereich aber ebenso für Ceske Budejovice, Jihlava, den finnischen Club Lukko Rauma und von 1993 bis 1999 für den damaligen Erstligisten EV Landshut. Mit Sparta Prag gewann der 54-Jährige vier Meistertitel - einen in der Tschechoslowakei (1990) sowie drei in Tschechien (2000, 2002, 2006).

Im Tor der tschechoslowakischen und tschechischen Nationalmannschaft bestritt Briza 114 Länderspiele. Er nahm an sieben Weltmeisterschaften und drei olympischen Turnieren teil, wobei er insgesamt fünfmal Bronze (viermal bei Weltmeisterschaften, einmal bei Olympia) holte. Bei der WM 1993 in Deutschland wurde Briza zum besten Goalie des Turniers gekürt und ins All-Star-Team gewählt. Drei Jahre später erlebte er in Oberbayern allerdings auch den Tiefpunkt seiner internationalen Karriere: das 1:7 der tschechischen Mannschaft im Weltcup-Duell gegen Deutschland in Garmisch-Partenkirchen.

Sehr wahrscheinlich wird Briza nun sein Hauptaugenmerk auf seine internationale Funktionärslaufbahn richten. Im Mai 2016 wurde er zusammen mit DEB-Präsident Franz Reindl in das neue IIHF Council (Präsidium) gewählt. Der Tscheche ist zudem einer der Väter und Wegbereiter für die Champions Hockey League. Sein Abgang bei Sparta Prag hat keinen direkten Einfluss auf den Cheftrainer-Posten von Uwe Krupp. Der Vertrag mit dem gebürtigen Kölner läuft noch bis Ende der neuen Saison 2019/20.

Lothar Martin


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Notizen

  • vor 10 Stunden
  • Die Iserlohn Roosters aus der PENNY DEL haben ihr Trainerteam für die kommende Spielzeit komplettiert: Mit Santeri Hilli kommt ein neuer Goalie- und Videocoach vom frisch gebackenen finnischen Meister KalPa Kuopio. Der 37-Jährige war seit 2019 im finnischen Spitzen-Eishockey aktiv.
  • vor 14 Stunden
  • Die Tölzer Löwen (Oberliga Süd) haben einen neuen Bayernliga-Kooperationspartner. In der kommenden Saison arbeiten die Tölzer Löwen mit den Peißenberg Miners zusammen, anstatt wie bisher mit dem EHC Klostersee.
  • gestern
  • Änderung im Trainerstab des ESV Kaufbeuren (DEL2). Co-Trainer Andreas Becherer wird in der kommenden Saison nicht zusammen mit dem neuen Head Coach Todd Warriner an der Bande der Joker stehen und sich somit einer neuen Herausforderung stellen.
  • gestern
  • Der EC Bad Nauheim (DEL2) sucht einen hauptamtlichen Geschäftsführer. „Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, werde ich mich aus dem operativen Tagesgeschäft zurückziehen und als Geschäftsführer aufhören“, kündigte Tausendsassa Andreas Ortwein an.
  • vor 3 Tagen
  • DEL2-Team Eisbären Regensburg bauen weiterhin auf Torhütertrainer Joey Vollmer. Der Ex-DEL-Goalie arbeitet seit 2022 mit den Oberpfälzern zusammen.
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