Auch nach der dritten WM-Partie am Dienstagabend gegen Frankreich wollen sich die deutschen Spieler wieder beglückwünschen können.
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"Die Franzosen haben ein bisschen wilderes Spiel als die Dänen", hatte Bundestrainer Toni Söderholm schon am Sonntag nach dem zweiten Sieg der deutschen Mannschaft über Dänemark erklärt. Das Ziel der DEB-Auswahl ist klar: Am Dienstagabend (Spielbeginn 20:15 Uhr, live bei SPORT1) sollen gegen Frankreich die nächsten drei Punkte her. Erst dann kann man den Blick tatsächlich nach vorne richten. "Dass man schon mit sechs Punkten dasteht, ist eine gute Ausgangssituation", wusste am spielfreien Montag auch DEB-Präsident Franz Reindl zu berichten. "Aber um weiter zu denken, braucht man erst einmal neun Punkte. Dann ist man wirklich dabei im Rennen um den vierten Platz."
Sollte das deutsche Team am Dienstagabend im dritten Auftritt des Turniers erneut drei Zähler einfahren, stünden die DEB-Cracks sogar ganz oben in der Gruppe. Doch die Aufgabe gegen die noch sieglosen Franzosen wird nicht leicht. Reindl erwartet ein 50:50-Spiel. "Die Gegner auf Augenhöhe zu besiegen, ist immer besonders schwer", so der DEB-Präsident. Die Franzosen müssen in Kosice zwar auf zwei ihrer Aushängeschilder aus der NHL verzichten. Pierre-Edouard Bellemare (Vegas Golden Knights) und Antoine Roussel (Vancouver Canucks) konnten angeschlagen nicht zum WM-Turnier anreisen. Mit Alexandre Texier (Columbus Blue Jackets) ist aber ein hochtalentierter NHL-Youngster mit an Bord. Und auch so besitzt der Co-Gastgeber von 2017 "ziemlich viel Abschluss-Power" in der Mannschaft, wie Bundestrainer Söderholm meint. Einer der torgefährlichen Akteure der Franzosen ist DEL-Stürmer Anthony Rech (bisher Schwenningen, künftig Wolfsburg).
Dennoch: Das deutsche Team hat am Auftaktwochenende bewiesen, auch mit Rückschlägen umgehen zu können. Weder das nicht gegebene Tor gegen die Dänen noch der Ausgleich der Briten konnten die DEB-Auswahl nachhaltig aus der Spur bringen. "Die Mannschaft hat die Rückschläge gut weggesteckt, das ist nicht so einfach. Toni Söderholm hat die Ruhe bewahrt", so Reindl. "Ich bin sehr zufrieden, wie es bisher aussieht. Ich bin vom Ergebnis begeistert, denn ich weiß: Wenn man größere Ziele hat, muss man sie Stufe für Stufe angehen." Und das es dabei noch Entwicklungspotenzial im Spiel der Mannschaft gibt, sei nur gut. "Du musst konzentriert und solide deine Arbeit machen. Erst dann kommt man überhaupt in die Lage, über mehr nachzudenken", so Reindl weiter.
Toni Söderholm vertraut vor dem richtungsweisenden Duell mit den Franzosen darauf, dass seine erfahrenen Cracks die richtige Einstellung an den Tag legen werden. "Die mentale Vorbereitung ist vor diesem Spiel besonders wichtig. Nach den beiden Siegen herrschte schon etwas Euphorie. Jetzt müssen wir den Fokus auf die wichtige Aufgabe gegen Frankreich kanalisieren", so Söderholm. Erst danach dürfe man sich auf das Duell mit dem Gastgeber am Mittwochabend in Kosice fokussieren. "Wir müssen unsere Erfahrung nutzen, damit wir nicht in ein mentales Loch fallen", so Söderholm vor der dritten deutschen WM-Partie in Kosice. Bringt das deutsche Team seine PS auf das Eis, ist es im Duell mit Frankreich auf dem Papier dann auch leichter Favorit.
Im Lineup der deutschen Mannschaft gibt es die vom Bundestrainer schon angekündigten kleine Veränderungen: Neben Philipp Grubauer, der anstelle von Mathias Niederberger in den Kader rückt und im Tor starten wird, sind am Dienstagabend auch erstmals Verteidiger Jonas Müller und Stürmer Marc Michaelis mit von der Partie. Dafür müssen Benedikt Schopper und Lean Bergmann gegen die Franzosen zusehen.
Sebastian Groß