Führungstreffer: Angreifer William Nylander (rechts im gelben Trikot mit der Nummer 88) erzielt in dieser Szene das zwischenzeitliche 2:1 für Schweden gegen die Schweiz.
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Die Slowakei hat bei der Eishockey-Weltmeisterschaft ihre kleine Viertelfinalchance gewahrt: Der Turnier-Gastgeber bezwang am Samstagabend in der deutschen Gruppe A in Kosice den weiterhin punktlosen Aufsteiger und Außenseiter Großbritannien mühelos mit 7:1 (3:1, 3:0, 1:0) und hat nach sechs Gruppenspielen nun neun Zähler auf seinem Konto. In der Gruppe B in Bratislava gewann derweil Titelverteidiger Schweden die Neuauflage des Vorjahresendspiels gegen die bis dahin ungeschlagene Schweiz knapp mit 4:3 (1:1, 2:1, 1:1) und hat nun wie die Eidgenossen zwölf Punkte nach fünf Vorrundenpartien zu Buche stehen.
In Kosice musste die Slowakei gleich zu Beginn einen Schreckmoment überstehen, als Oliver Betteridge in der zweiten Minute alleine auf das Gehäuse der Hausherren zulief, doch nachdem der britische Angreifer diese große Gelegenheit nicht nutzen konnte, spielten zunächst nur noch die Slowaken. Folgerichtig bescherten ein Doppelschlag von Andrej Sekera und Tomas Tatar (beide 3.) innerhalb von 21 Sekunden sowie eine stramme Powerplay-Direktabnahme von Martin Marincin (10.) dem Team des kanadischen Trainers Craig Ramsay eine schnelle 3:0-Führung, ehe Mike Hammond kurz vor der ersten Drittelpause mit dem 1:3 für einen kleinen britischen Hoffnungsschimmer sorgte (18.).
Am Spielverlauf änderte Hammonds Treffer allerdings nicht allzu viel. Zwar agierte die Slowakei bei den britischen Vorstößen in ihrer eigenen Zone nicht immer ganz souverän, doch unter dem Strich kontrollierten die Mitteleuropäer das Geschehen auch im zweiten Abschnitt ohne größere Schwierigkeiten und überforderten die Briten immer dann, wenn sie das Tempo anzogen. So schraubten Michal Cajkovsky, der von der blauen Linie nach Sekera und Marincin das bereits dritte slowakische Verteidiger-Tor des Abends erzielte (25.), Marian Studenic (30.) sowie Matus Sukel in Unterzahl (36.) das Ergebnis im Mitteldrittel auf 6:1.
Dass es die Slowaken daraufhin im Schlussabschnitt lange eher ruhig angingen lassen, tat der guten Laune des Heimpublikums keinen Abbruch. Und exakt zwei Minuten vor dem Ende durfte der Großteil der knapp 7.500 Zuschauer in der einmal mehr stimmungsvollen Steel Arena dann auch noch einmal jubeln, als David Bondra mit einem Abfälscher den 7:1-Schlusspunkt setzte.
In Bratislava waren es bei der spannenden Neuauflage des WM-Endspiels des vergangenen Jahres unterdessen die Schweizer, die durch Sven Andrighetto zunächst mit 1:0 in Führung gingen (5.), doch Alexander Wennberg (19.) sowie William Nylander (26.) bogen die Begegnung für die Schweden um, und auf den Schweizer Ausgleichstreffer durch Joël Genazzi (28.) antworteten die Tre Kronor nur 30 Sekunden später mit dem 3:2 durch Erik Gustafsson (29.). In der Folge blieb die Schweiz zwar in der Partie und stellte durch Gaëtan Haas auch noch ein weiteres Mal auf Remis (51.), doch der wiederum schnelle Gegenschlag der Schweden keine anderthalb Minuten später durch Kapitän Oliver Ekman Larsson (52.) war letztlich trotz einiger guter Schweizer Möglichkeiten in der Schlussphase das Game-Winning-Goal.
Stefan Wasmer