Bundestrainer Toni Söderholm brachte es nach dem 1:8 gegen Kanada auf den Punkt: Was besser werden muss? "Alles."
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"Nur im Viertelfinale zu sein, reicht uns auch nicht. Wir wollen jeden Punkt mitnehmen", erklärte DEB-Stürmer Markus Eisenschmid am Samstagabend. Bereits am Sonntagnachmittag (Spielbeginn 16:15 Uhr, live bei SPORT1) hat das deutsche Team dazu die nächste Gelegenheit. Doch die Aufgabe gegen die USA wird - wenn überhaupt - nur unwesentlich leichter als beim 1:8-Debakel am Samstag gegen Kanada. "Gegen die USA und gegen Finnland - das werden ähnlich schwierige Spiele. Da haben wir noch ein paar Hausaufgaben zu machen", wusste Lean Bergmann vor den beiden letzten Partien der Gruppenphase zu berichten. Ob die deutsche Mannschaft ihre Lehren aus der "Lehrstunde" gegen die Kanadier gezogen hat, wird sich zeigen.
"Die USA haben etwas mehr individuelle Skills", meint Bundestrainer Toni Söderholm, angesprochen auf den Unterschied zwischen dem Team Kanada und der US-Auswahl. "Aber der kanadische Weg ist etwas geradliniger. Wie die Kanadier den Raum und die Zweikämpfe genutzt haben - das war beeindruckend." Bleibt für das deutsche Team zu hoffen, dass sich die US-Amerikaner am Sonntag nicht ähnlich kaltschnäuzig und geradlinig präsentieren. Talent ohne Ende hat die Mannschaft um Patrick Kane (Chicago Blackhawks), die Hughes-Brüder Quinn und Jack (möglicherweise der Nummer-eins-Draftpick des Sommers 2019) und Kahun-Kumpel Alex DeBrincat auf jeden Fall.
Apropos Kahun: Der trifft - wie schon am Samstag mit Dylan Strome - gleich auf die nächsten Teamkollegen von den Chicago Blackhawks. "Das ist eine super Sache, wenn man seine Teamkollegen hier hat und auch gegen sie spielen kann", so der Hawks-Stürmer, der sich besonders mit Alex DeBrincat öfter über Instagram austauscht. Eine Wette gibt es aber wohl nicht. "Eine "Wette gegen die Amerikaner - das ist vielleicht nicht die beste Idee", hatte Kahun schon vergangenen Montag gesagt.
Wichtig ist, dass das deutsche Team die Klatsche vom Samstag schnell aus den Köpfen bekommt. "Schreien hilft im Moment nicht", so der Bundestrainer. "Wir werden eine kurze Selbstanalyse vornehmen und dann weitermachen." Und auch Verteidiger Marco Nowak ist sich sicher, dass die DEB-Auswahl die acht Gegentreffer schnell vergessen kann: "Das Spiel gegen Kanada war unglücklich, aber das werden wir schnell abhaken und weiter geht's." Der Sonntagnachmittag wird zeigen, wie viel das Team in 24 Stunden dazugelernt hat. Eines ist sicher: Die slowakischen Fans werden am Sonntag der DEB-Auswahl die Daumen drücken, denn nur ein Sieg der deutschen Mannschaft über die USA eröffnet der Slowakei noch Chancen aufs Viertelfinale.
Sebastian Groß