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Donnerstag, 23. Mai 2019

Schmerzhaftes Viertelfinalaus für die Schweiz 3:2 nach 1:2: Seversons Ausgleich 0,4 Sekunden vor dem Ende und Stones Overtime-Tor retten Kanada ins WM-Halbfinale

Bodenkampf: Kanadas Verteidiger Philippe Myers (rotes Trikot) im Duell gegen den Schweizer Flügelstürmer Tristan Scherwey.
Foto: imago images/Bildbyran/Joel Marklund

Die Schweiz hat bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in der Slowakei einen erneuten Überraschungserfolg über Kanada nur haarscharf verpasst. Der Vizeweltmeister des vergangenen Jahres, der die Kanadier damals im Halbfinale ausgeschaltet hatte, führte diesmal im Viertelfinale am Donnerstagnachmittag in Kosice bis 0,4 Sekunden (!) vor dem Ende der regulären Spielzeit mit 2:1, ehe Verteidiger Damon Severson sowie der einmal mehr herausragende Mark Stone die favorisierten Ahornblätter doch noch zu einem 3:2 (0:1, 1:1, 1:0, 1:0)-Sieg nach Verlängerung und damit ins Halbfinale schossen.

In der nicht vollbesetzten Steel Arena machte die Schweiz mit ihrem aggressiven Spielstil sowie ihrem frühen Forechecking den Kanadiern das Leben von Beginn an kompliziert und hatte allein durch den spät nachnominierten NHL-Angreifer Nino Niederreiter in der Anfangsphase gleich mehrmals das Führungstor auf dem Schläger (1., 10.). Auch die Ahornblätter suchten im ersten Drittel jedoch immer wieder zielstrebig dem Weg zum Schweizer Gehäuse und verzeichneten etwa durch Defender Dante Fabbro (4.) oder Pierre-Luc Dubois (12.) gute Gelegenheiten. Letztlich waren es allerdings die Eidgenossen, die keine zwei Minuten vor der Pausensirene durch einen für Kanadas Goalie Matt Murray schwer zu sehenden Schuss von Sven Andrighetto in Überzahl den einzigen Treffer des Auftaktabschnitts erzielten.

Allzu lange sollte das Schweizer 1:0 im zweiten Drittel jedoch keinen Bestand haben, denn nachdem Jonathan Marchessault zunächst noch an der Latte des Nati-Tores gescheitert war (22.), fälschte einmal mehr Mark Stone in der 26. Minute eine Fabbro-Direktabnahme unhaltbar für den Schweizer Torhüter Leonardo Genoni zum Ausgleich für Kanada ab. In der Folge hatte der Favorit dann zwar etwas mehr Spielanteile, doch die Schweiz blieb mit ihren schnellen Kontern auch im mittleren Abschnitt jederzeit gefährlich. Und vor allem hielt das Team von Head Coach Patrick Fischer seine einhundertprozentige Powerplay-Erfolgsquote aufrecht, als Nummer-eins-Draftpick drei Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels zur erneuten Pausenführung abstaubte.

Somit war Kanada im dritten Abschnitt offensiv gefordert, doch auch die Schweizer dachten trotz des knappen Vorsprungs weiterhin nicht daran, sich ausschließlich auf die Verteidigungsarbeit zu verlegen. Diese war allerdings nichtsdestotrotz effektiv und ließ im Schlussdrittel zunächst kaum wirklich zwingende kanadische Tormöglichkeiten zu, und wenn es für die Eidgenossen doch einmal etwas brenzliger wurde, war Genoni zwischen den Pfosten ein starker Rückhalt. Da der Vizeweltmeister zudem enorm leidenschaftlich auftrat und immer wieder vollen Körpereinsatz demonstrierte, um die Führung über die Runden zu bringen, wäre ein Schweizer Erfolg nach 60 Minuten unter dem Strich nicht unverdient gewesen, doch als Murray die Eisfläche längst verlassen hatte, hatte Defender Damon Severson andere Pläne und sorgte 0,4 Sekunden (!) vor Schluss mit einem Schuss von der blauen Linie für den erneuten kanadischen Ausgleich und ein dramatisches Ende der regulären Spielzeit.

Selbst dieser äußerst schmerzhafte Gegentreffer schien die Schweiz jedoch nicht schocken zu können. So fand das Fischer-Team in der Drei-gegen-drei-Overtime, in der beide Mannschaften zunächst eher abwartend agierten, sofort wieder seine Stabilität, doch nach einem sehenswerten Steilpass von Dubois war es letztlich wiederum der bereits seit Turnierbeginn herausragende Stone, der die Kanadier doch noch ins Halbfinale schoss (66.).

Stefan Wasmer

Das Spiel im Stenogramm (1 Einträge)

 

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