Die Enttäuschung stand den deutschen Spielern nach dem 1:5 gegen Tschechien ins Gesicht geschrieben.
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Lange Zeit sah alles ganz gut aus für das deutsche Team. Am Ende blieben jedoch nur Traurigkeit und Frust über eine 1:5-Viertelfinalniederlage gegen Tschechien übrig. In der Aufarbeitung waren sich die Spieler einig: Die berühmten "Kleinigkeiten" hatten im Schlussabschnitt den Unterschied gemacht. Ein eingefangener Konter zu viel, ein perfekter Schuss des Gegners, das Scheibenglück beim 1:4. Verteidiger Korbinian Holzer blickte auf die Anfangsphase des Duells zurück: "Es war für die Tschechen hier wie ein Heimspiel. Wir wussten, dass sie volle Pulle rauskommen. Wir haben das überlebt. Grubi hat uns super ins Spiel gehalten."
Und so blieb die Partie über 40 Minuten lang unentschieden, beide Teams durften am Sieg schnuppern. "Wir hatten Chancen auf das zweite Tor. Dann geht das Spiel sicher anders aus", glaubte nach der Partie auch Kapitän Moritz Müller. "Dann bekommen wir die zwei Gegentore, und es ist schwer, gegen starke Tschechen hier zurückzukommen. Das ist traurig." Trotz der bitteren Niederlage wollte Müller nach dem Spiel auch das Positive betonen, dass man aus dieser erfolgreichen WM mitnehmen kann: "Das war wieder ein Schritt in die richtige Richtung fürs deutsche Eishockey. Wir haben viele neue Gesichter hinzubekommen, für die das hier auch eine wichtige Erfahrung gewesen ist." Und speziell mit Blick auf das 1:5 gegen Tschechien sagt er: "Das war auch eine Lektion für uns. Jetzt müssen wir diese Siegermentalität wieder entwickeln, um solche Spiele dann auch mal zu gewinnen."
Auch Leon Draisaitl sah, wie nah dran das deutsche Team an einem Erfolg war: "Wir waren nicht so weit entfernt. Vielleicht haben wir ein bisschen zu früh hinten aufgemacht. Solche Teams wie Tschechien nutzen das dann halt einfach aus." Auch Youngster Moritz Seider, der gegen die Tschechen ins Team zurückkehrte, war nach der Niederlage enttäuscht: "Wir sind super zusammengewachsen. Umso bitterer ist es, dass wir nun schon im Viertelfinale raus sind."
Und auch der Bundestrainer selbst sah es wie seine Spieler: "Es hat nicht viel gefehlt. Wir waren 44 Minuten genau in dem System, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen haben", so Toni Söderholm. "Ich bin stolz auf die Leistungen der Mannschaft. Das war ein Turnierergebnis, auf dem wir aufbauen können."
Und in Sachen Endstand von 1:5 hält Dominik Kahun fest: "Das ist keine Packung. Jeder, der dieses Eishockeyspiel gesehen hat, weiß, wie knapp es war. Wir müssen am Ende etwas riskieren und nach vorne spielen, dann passieren solche Tore. Aber es war keine Packung." Dem ist nichts hinzuzufügen.
Sebastian Groß