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Donnerstag, 27. Juni 2019

Zweimal Weltmeister und Olympiasieger Hüftprobleme: Torhüter Roberto Luongo hört auf und wird nun „ein ganz normaler Rentner in Südflorida“

Stets gut gelaunt auf dem Eis, nun aber beendet Robert Luongo wegen Hüftproblemen seine Karriere.

Foto: imago images/Icon Sportswire/Joel Auerbach

Der zweimalige Olympiasieger und Weltmeister Roberto Luongo beendet seine Karriere. Der 40-jährige Torhüter von den Florida Panthers gab dies am Mittwoch in einem emotionalen öffentlichen Brief bekannt und gab unter anderem die andauernden Hüftprobleme als Grund an. Luongo spielte 19 Saisonen in der NHL und ist mit seinen 489 Siegen nach Martin Brodeur (691) und Patrick Roy (551) der dritterfolgreichste Torhüter der NHL-Historie. In einem Tweet hatte er zuvor seine Goalieschienen an einer Schnur hängend gezeigt und dazu geschrieben: "I've decided to take my talents to a South Beach retirement home"

Seit einer Hüftoperation vor einigen Jahren habe die Vorbereitung auf jedes Training und jedes Spiel viele Stunden gedauert, schrieb er. "Ich bin zwei Stunden vor jedem Training und drei Stunden vor jedem Spiel im Stadion gewesen, um zu trainieren. Auch an Abenden, an denen kein Spiel war, musste ich Kräftigungsübungen machen. Mein ganzes Leben drehte sich nur noch darum. Als es nun Mai wurde - normalerweise fange ich immer in der dritten Maiwoche mit der Vorbereitung auf die neue Saison an - habe ich mich nicht darauf gefreut. Mein Körper hat mir gesagt, dass er das nicht mehr will."

Der Sohn eines italienischen Vaters und einer irisch-kanadischen Mutter (er wurde geboren in Montreal), wurde 1997 von den New York Islanders in der ersten Runde an Position vier gedraftet. 2000 gaben sie ihn an die Florida Panthers ab, 2006 tauschten die Panthers ihn nach Vancouver, wo er 2011 in Spiel 7 des Stanley-Cup-Finals mit den Canucks den Boston Bruins unterlagen. In diesem Jahr gewann er auch die Jennings Trophy. Im September 2009 unterschrieb er einen viel diskutierten Zwölfjahresvertrag bei den Canucks. Da Luongo nun vor dessen Auslaufen seine Karriere beendet und sich nicht auf die langfristige Verletztenliste setzen lässt, müssen nun sowohl die Canucks als auch die Panthers eine Vertragsstrafe bezahlen, die gegen ihren Salary Cap zählt.

2010 löste er während des Olympiaturniers in Vancouver Brodeur im Tor ab und führte mit einem Gegentorschnitt von 1,76 und einer Fangquote von 92,7 Prozent Kanada zum Olympiasieg. Legendär sind die Bilder die ihn mit einer überdimensionalen kanadischen Fahne im damals Canda Hockey Place genannten Stadion in Vancouver zeigen.

Im März 2014 hatten die Canucks Luongo wieder nach Florida zurückgetauscht. Zuvor hatte er sich mit Canucks-Coach John Tortorella überworfen. Mit den Panthers kam er 2015/16 in die Playoffs, danach ließ er sich an der Hüfte operieren und verpasste in den kommenden beiden Jahren aufgrund verschiedener Verletzungen einen Teil der Saison. In der vergangenen Spielzeit hatte er erstmals eine Fangquote von unter 90 Prozent. "Ich war nicht glücklich mit meiner Leistung, in der zweiten Saisonhälfte habe ich besser gespielt als in der ersten, aber das war nicht das, was ich von mir selbst gewohnt bin. Ich möchte meinem Team eine Chance geben zu gewinnen."

Er werde in Florida wohnen bleiben, erklärte er und wolle nun erst einmal ein bisschen Abstand vom Eishockey gewinnen. Er wolle Teil der Organisation der Panthers bleiben. "Am Ende des Tages habe ich zwar nicht den Stanley Cup gewonnen, aber vielleicht schaffe ich es ja in irgendeiner anderen Weise, meinen Namen auf den Pokal zu bekommen. In der Zwischenzeit bin ich nur ein ganz normaler Rentner in Südflorida."

Michael Bauer


Kurznachrichtenticker

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