Axel Kammerer freut sich auf die Herausforderung DEL2.
Foto: Gerleigner
Axel Kammerer ist im sportlichen Bereich der Vater des Landshuter Aufstiegs. Interessante Parallele zwischen Trainer und Club: Sowohl Kammerer als auch der EVL haben hinlänglich Zweitliga-Erfahrung, die allerdings in beiden Fällen schon ein bisschen zurückliegt: Der Coach feiert nach sechs, der Verein nach vier Jahren sein Comeback auf der bundesweiten Eishockeybühne.
Herr Kammerer, im Vorfeld der zurückliegenden Oberligasaison haben Sie mit einem Blick auf mögliche Perspektiven beim EVL gesagt, Sie wären sehr gerne dabei, wenn's hier mal wieder richtig losgeht. Mit dem Aufstieg in die DEL2 ist dieser Punkt definitiv erreicht, oder?
Axel Kammerer: "Natürlich war es irgendwo das Ziel, die DEL2 zu erreichen. Ob's jetzt richtig losgeht - da muss man sicher abwarten. Ich war ja auch ein paar Jahre aus dieser Liga raus; da muss ich erst mal sehen: Wie gut sind die anderen Mannschaften? Wie gut sind wir?"
Der EVL sei "kein normaler Aufsteiger", wird in der Sommerpause vielerorts festgestellt - sehen Sie das auch so?
Kammerer: "Durch die Historie ist der EV Landshut in diesem Sinne vielleicht kein "normaler" Aufsteiger. Dazu kommt die Begeisterung, die derzeit im Verein und in der ganzen Stadt herrscht. Diese Euphorie kann man spüren."
Auf dem Transfermarkt hat der EVL nach Meinung vieler Beobachter das eine oder andere Ausrufezeichen gesetzt, das von einem Neuling so kaum zu erwarten war - man denke nur an das meisterliche Ravensburger Sturmduo Robbie Czarnik/Mathieu Pompei. Wie war das möglich?
Kammerer: "Transfers sind jetzt grundsätzlich leichter, viel leichter. Für die DEL2 wird dir ein großer Pool an Spielern angeboten. Für die Oberliga musst du gute Spieler erst einmal überzeugen und motivieren, das ist oft verdammt schwer. In unserem Fall kommt dazu, dass Landshut einfach ein guter Standort ist, der auch einen dementsprechenden Ruf genießt. Wir haben ja eigentlich erst relativ spät mit der Teamzusammenstellung angefangen, was durch den Zeitpunkt unseres Aufstiegs begründet war. Letztlich waren wir dann aber ziemlich schnell fertig mit dem neuen Kader. Es war alles einfacher."
Ein Sonderthema ist aktuell die Landshuter Stadionsituation. Wegen der Generalsanierung am Gutenbergweg kann der EVL voraussichtlich erst am 20. Oktober sein erstes Match auf eigenem Eis austragen. Immerhin liegen die Bauarbeiten alle im Zeitplan, aber alle Tests sowie die Punktspiele der ersten fünf Liga-Wochenenden müssen auswärts stattfinden. Sehen Sie einen Wettbewerbsnachteil?
Kammerer: "Wir müssen einfach die Situation hinnehmen, wie sie ist. Hundertprozentig schade ist, dass wir in Landshut jetzt eine enorme Aufbruchstimmung haben, aber erst einmal keine Heimspiele. Es ist nicht ideal, aber ich will es nicht als Ausrede gelten lassen. Wir müssen das Beste draus machen."
Interview: Michael Stolzenberg
Das komplette Interview finden Sie auf der EV-Landshut-Doppelseite in der aktuellen Print-Ausgabe der Eishockey NEWS.