Fünferpack! Patrick Saggau ist mit fünf Toren der Mann des Abends bei der Hamburger Party. Philipp Schneider im Tor der Rostocker dürfte fortan Alpträume von ihm haben.
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Die Füchse Duisburg sind endgültig in den Pre-Playoffs angekommen. Im Endspiel für das Team von der Wedau ging von Beginn an alles schief, was nur schief gehen kann. Bereits nach zwanzig Sekunden besorgte Johannes Ehemann die Führung der Hallenser. Dann schlug vor allem die Stunde von Nicholas Miglio. Der kanadische Angreifer der Bulls schnürte zwischen der 9. und 29. Minuten einen lupenreinen Hattrick und brachte seine Farben deutlich auf die Siegerstraße. Folglich war der Auswärtssieg nie mehr in Gefahr. Kyle Helms und Christopher Francis stellten auf 0:6, ehe Cornelius Krämer kurz vor dem Ende den 1:6 Ehrentreffer erzielte und den verdienten Shutout von Goalie Sebastian Albrecht zunichte machte.
Frustbewältigung sieht wahrlich anders aus. Der Herner EV stoppte zwar seinen negativen Trend, dürfte jedoch am Ende mit fünf Gegentoren beim Schlusslicht nicht zufrieden sein. Nach zwei Abschnitten führte der Tabellenzweite zwar beruhigend mit 6:2 beim Krefelder EV, doch dann setzte der Schlendrian ein. Innerhalb von elf Minuten kam Krefeld auf 5:7 heran und warf alles nach vorne. Den Schlusspunkt beim 8:5 Favoritensieg für Herne gelang Dreifachtorschütze Patrick Asselin.
Das muntere Toreschießen am Spieltag ging auch zwischen den Hannover Indians und dem Hauptrundenmeister Tilburg eifrig weiter. Den Grundstein für den Auswärtssieg legte der unangefochtene Spitzenreiter im Auftaktdrittel. Mit drei Treffern dämpften die Niederländer die Hoffnungen auf einen wichtigen Heimsieg der Rothäute. Die denkwürdigen Minuten sollten noch folgen. Mit zwei Shorthandern innerhalb von drei (!) Sekunden kamen die Indians auf 3:5 heran. Doch dann der entscheidende Nackenschlag. Der Tabellenführer traf ebenso zweimal in Unterzahl. Die 3.213 Fans sahen somit vier Unterzahtore innerhalb von vier Minuten. Nahezu unspektakulär war da das 4:7 von Nicolas Turnwald, welches den Endstand darstellte.
Die Serie ist gerissen. Die EXA IceFighters Leipzig verloren erstmals nach ihrer Spielpause und verpassten den großen Schritt in Richtung Playoff-Heimrecht. Im sogenannten „Sechs-Punkte-Spiel“ setzten sich die Hannover Scorpions denkbar knapp durch und greifen somit in den eigentlichen Zweikampf zwischen Leipzig und den Indians in Lauerstellung nochmals ein. Einer der Schlüssel zum Erfolg der Gastgeber war, dass die IceFighters immer einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Im spannenden Duell war Hannover zunächst besser, lag verdient in Führung, ehe Leipzig im zweiten Durchgang spürbar das Tempo anzog. Der zweite Schlüssel zum Sieg der Scorpions waren zwei Überzahltore. Das Game-Winning-Goal war bereits nach 39 Minuten Mario Valery-Trabucco vorbehalten. In der Tabelle schmilzt der Leipziger Vorsprung auf drei Punkte vor den Scorpions. Ein Augenzeuge des Sieges der Mellendorfer war der ehemalige Coach der Selber Wölfe Henry Thom. Auf Nachfrage der Eishockey NEWS verneinte der 49-Jährige ein Engagement bei den Scorpions, die am Montag ihren neuen Trainer vorstellen wollen.
Die Vorentscheidung im Kampf um das letzte Pre-Playoff-Ticket ist gefallen. Im Endspiel für die schwarzen Drachen aus Erfurt setzte es am Essener Westbahnhof gegen den direkten Konkurrenten eine 6:3 Niederlage. Dabei sah es zunächst nach drei spannenden letzten Spieltagen aus. Nach dem ersten Drittel führten die Thüringer noch mit 2:0, ehe die Moskitos so langsam in das Spiel kamen und im Schlussabschnitt die entscheidenden Körner mehr in Petto hatten. Angeführt vom Fünf-Tore Duo Enrico Saccomani und Veit Holzmann landeten die Stechmücken den wohl entscheidenden Sieg.
Was für eine Saggau-Show! Fünf Tore erzielte Hamburgs Routinier bei der Crocodiles-Derbyparty. Im Duell der beiden nördlichsten Clubs der Liga standen die Zeichen frühzeitig auf einen Heimsieg. Saggaus beiden ersten Treffer und das 3:0 von Thomas Zuravlev bedeuteten einen ruhigen Vorspung. Im zweiten Drittel folgten sechs Tore innerhalb von packenden fünf Minuten, doch wirklich gefährlich wurden die Raubfische den Krokodilen nicht mehr. Die Hamburger waren in der oberen Tabellenhälfte so etwas wie der Spieltagessieger und dürfen sich fortan in ihrer grandiosen Saison über das Heimrecht in den Playoffs freuen.
Martin Bergau