Kulttempel: Die Düsseldorfer Brehmstraße kurz vor Beginn eines WM-Spieles im Jahre 1975.
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Rückblende ins Jahr 1974: Am 11. September wollten den in vielen Medien betitelten "Schlager" zwischen Tölz und Landshut 2.200 Zuschauer sehen. Bei einer ähnlichen Zuschauerzahl hätte sich der Hausmeister an der Düsseldorfer Brehmstraße geweigert, das Licht anzuknipsen. 9.710 Zuschauer kamen in jeder Spielzeit im Schnitt zu den Heimsielen der DEG. In der gesamten Saison gab der spätere Meister zu Hause lediglich gegen Bad Nauheim (Endstand 6:6) einen Punkt ab.
Das Schlangestehen für eine Eintrittskarte im Kulttempel des Eishockeys war damals schon ein Fest. so zumindest steht es in Überlieferungen. Die DEG jedenfalls krönte die Saison 1974/75 mit ihrer dritten Meisterschaft. Und: Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg war kein Team aus dem Süden unter den Top Drei. Krefeld wurde Dritter, hinter Düsseldorf und Berlin. Der Beweis war erbracht: der Eishockey-Gott war nicht mehr mit dem Land der Bayern.
Unser Mitarbeiter Hermann Kewitz hat wieder in vielen Archiven gewühlt, alte Spielbereichte studiert und mit Zeitzeuge Walter Köberle gesprochen. Außerdem finden Sie in unserer aktuellen Printausgabe ein Portrait über Dick Decloe. Der Torjäger des damaligen Krefelder EV erzielte in seiner ersten Bundesliga-Saison unglaubliche 61 (!) Tore, das waren 14 Treffer mehr als Erich Kühnhackl ...