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Freitag, 31. Juli 2020

Vor dem Re-Start der NHL-Saison Sechs deutsche Profis kämpfen in der Qualifikationsrunde um den Playoff-Einzug – Draisaitls Oilers gegen Chicago favorisiert

Superstar Leon Draisaitl (24) spielt ab Samstag mit den Edmonton Oilers in einer Best-of-five-Serie gegen die Chicago Blackhawks um die Playoff-Qualifikation.
Foto: imago images/Icon SMI/Curtis Comeau

An diesem Wochenende sind die Dürremonate für NHL-Fans endgültig vorbei. Ab Samstag, 18 Uhr (deutscher Zeit) nämlich werden die 24 in der Spielzeit 2019/20 verbliebenen Teams trotz der Corona-Krise doch noch um den Stanley-Cup-Sieg 2020 kämpfen. Dass dies tatsächlich möglich sein würde, musste zum Zeitpunkt der Saison-Unterbrechung am 12. März und in den folgenden Wochen ernsthaft bezweifelt werden.

So hatte die NHL angesichts des mehr als zweifelhaften Krisenmanagements und der nach wie vor äußerst kritischen Corona-Situation in den USA letztlich auch kaum eine andere Wahl, als die Saison ausschließlich in Kanada fortzusetzen. Gespielt wird daher nun in Edmonton sowie Toronto. Gefordert sein werden dort zum Re-Start insbesondere die Mannschaften beider Conferences, welche die Hauptrunde auf den Tabellenrängen fünf bis zwölf abgeschlossen haben. Diese ermitteln in einer Qualifikationsrunde in Best-of-five-Serien die vier in beiden Conferences noch offenen Playoff-Teilnehmer.

Die Duelle der Qualifikationsrunde im Überblick (2 Einträge)

 

 

Sofort ums Ganze geht es damit auch für sechs deutsche NHL-Profis – allen voran Superstar und Hauptrunden-Top-Scorer Leon Draisaitl, der mit seinen Edmonton Oilers auf die Chicago Blackhawks trifft. Obwohl sie im Rogers Place und damit in ihrer gewohnten Umgebung antreten, dürften die Oilers dabei angesichts einer leeren Arena keinen allzu großen Heimvorteil genießen, doch favorisiert ist das Team von Head Coach Dave Tippett nichtsdestotrotz. Dass ausgerechnet die eher defensivschwachen Blackhawks Edmontons Ausnahmekönner Draisaitl und Connor McDavid stoppen können, scheint wenig wahrscheinlich, zumal Chicagos Nummer-eins-Goalie Corey Crawford aufgrund einer Corona-Infektion nahezu das komplette Vorbereitungscamp verpasst hat.

Auf dem Papier im Vorteil sind auch Korbinian Holzers Nashville Predators vor dem Duell mit den Arizona Coyotes. So blieben die Preds in der Hauptrunde zwar unter den einmal mehr hohen Erwartungen, doch Gegner Arizona geht angesichts der Unruhe um die Kündigung von General Manager John Chayka unter alles andere als idealen Voraussetzungen in die Qualifikationsrunde, die in der Western Conference womöglich in allen vier Serien mit deutscher Beteiligung stattfinden wird. Neben Draisaitl sowie Holzer könnten nämlich auch Tobias Rieder für die Calgary Flames gegen die Winnipeg Jets sowie Nico Sturm für die Minnesota Wild gegen die Vancouver Canucks zum Einsatz kommen. Letzterer hat zwar insgesamt erst acht NHL-Einsätze in seiner Vita stehen, das Trainingscamp der Wild jedoch erfolgreich überstanden und den Sprung in den 30-Mann-Kader für die Saisonfortsetzung geschafft.

 

 

Hinzu kommen in der Eastern Conference, die ihre Qualifikationsrunde in der Scotiabank Arena in Toronto bestreitet, Thomas Greiss sowie Tom Kühnhackl. Das deutsche Duo trifft mit den New York Islanders auf die Florida Panthers, wobei abzuwarten bleibt, wie groß die Rolle der beiden Bayern in der Serie sein wird. Im Tor der Isles hat nämlich voraussichtlich zunächst der Russe Semyon Varlamov, der bereits in der Phase unmittelbar vor der Saison-Unterbrechung die Mehrzahl der Einsätze erhielt, die besseren Karten als Greiss, und Flügelstürmer Kühnhackl gehörte im einzigen Testspiel gegen die New York Rangers (2:1) nicht zum Lineup der Islanders.

Um seinen Posten kämpfen muss auch Philipp Grubauer, dem zwischen den Pfosten der Colorado Avalanche in Pavel Francouz ein starker Konkurrent erwachsen ist. Head Coach Jared Bednar hat bereits angekündigt, dass er seine Nummer eins für den Playoff-Auftakt erst kurzfristig benennen wird. Grubauer und Francouz bleibt also noch die Round Robin, um Werbung in eigener Sache zu betreiben.

Die Teilnehmer der Round Robin im Überblick (2 Einträge)

 

 

In der Round Robin ermitteln jeweils die vier erfolgreichsten Teams der Hauptrunde beider Conferences untereinander die Setzliste für die Playoffs. Im Westen sind dies neben Colorado Titelverteidiger St. Louis Blues, Las Vegas sowie Dallas, in der Eastern Conference Boston, Tampa, Washington und Philadelphia. Dabei duellieren sich innerhalb der zwei Conference-Gruppen alle Mannschaften jeweils einmal, für alle Teams stehen also drei Partien auf dem Programm.

Doch sind die Top-Mannschaften der Regular Season automatisch auch in den Playoffs, in denen dann wieder alle Runden im gewohnten Best-of-seven-Format bestritten werden, die großen Favoriten? „Teams wie Boston, St. Louis, Tampa oder Washington haben sehr viel Erfahrung. Mit relativ ausgeruhten Spielern dürften sie in einer Best-of-seven-Serie nur sehr schwer zu knacken sein“, sagte Korbinian Holzer zwar kürzlich im Gespräch mit Eishockey NEWS. Doch es bleibt abzuwarten, welche Mannschaften nach der langen Saison-Unterbrechung am schnellsten wieder ihren Rhythmus finden, wer am besten mit der ungewohnten Atmosphäre in Arenen ohne Zuschauer zurechtkommt und wie sich das abgeschottete Leben in der Blase der „Hub Citys“ auf die Akteure auswirken wird. Der Kampf um den Stanley Cup, der spätestens am 04. Oktober in Edmonton vergeben soll, scheint daher angesichts der außergewöhnlichen Umstände so offen wie wohl noch nie zuvor.

Stefan Wasmer

Alle Informationen zur Saisonfortsetzung der NHL finden Sie auch in unserer Sonderbeilage zum Re-Start, die in unserer aktuellen Printausgabe zu finden ist!


Kurznachrichtenticker

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  • Mit André Schrader, Tim Heffner und Andreas Hofer werden ein DEB-Schiedsrichter und zwei DEB-Linienrichter bei der Weltmeisterschaft der Top Division in Prag und Ostrava/Tschechien (10.-26. Mai 2024) mit dabei sein.
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  • Der 20-jährige Verteidiger Alexander Schmidt hat seinen Vertrag bei den Eispiraten Crimmitschau um ein Jahr verlängert. Dies gab der Club aus der DEL2 am Montag bekannt.
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  • Der 21-jährige Torhüter Leon-Niklas Jessler (zwei Einsätze für den EV Duisburg) wird das Team aus der Oberliga Nord wieder verlassen.
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  • vor 5 Tagen
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
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