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Mittwoch, 9. September 2020

Aktuelles Interview Joey Lewis: „Denke, dass sich einige Spieler und Vereine verschlechtern werden“

Joey Lewis bei einem ESVK-Auswärtsspiel in Frankfurt.
Foto: imago images/Kessler-Sportfotografie

Auch in Kaufbeuren wird weiter auf einen Saisonstart gewartet. Stürmer Joey Lewis sieht die Politik in der Pflicht, Farbe zu bekennen. Im Interview spricht der britische Nationalspieler über das Warten vor dem Saisonbeginn und die ersten Kontakte mit der Mannschaft

Herr Lewis, wie verlief das Wiedersehen mit der Mannschaft nach der Sommerpause?
Joey Lewis: „Natürlich ist es immer schön, wenn man die Jungs wieder sieht, vor allem natürlich die neuen Spieler, die nun zu uns gestoßen sind. Ich war den Sommer über immer in Kaufbeuren, aber trotzdem hat man jetzt wieder dieses Eishockey-Feeling, dass es bald wieder losgeht. Wir haben ein bisschen über den Sommer und die neue Eishockey-Saison gequatscht.“
Im September hätte die Saisonvorbereitung stattfinden sollen. Durch den verspäteten Saisonstart heißt es aber nun nochmals Warten. Wie schwer ist das für die Spieler?
Lewis: „Es ist enorm schwierig. Ich muss ehrlich sagen, dass es auch ärgerlich ist. Man bekommt keine neuen Infos. Wir haben volle Pulle auf Verdacht trainiert, dass es im September losgeht. Man will sich so gut wie möglich fit machen – und dann kommt die Meldung mit der Verspätung und das komplette Timing ist verloren.“ Sie sprechen die Unsicherheit an – am Ende geht es um politische Entscheidungen. Was wäre da Ihr Wunsch? Lewis: „Es ist ein bisschen schwach von den Politikern, dass es noch keine endgültige Entscheidung oder ein Konzept gibt. Ich weiß aber auch, dass die Entscheidung schwer ist. Aber dafür werden sie bezahlt, es ist ihr Job. Man muss Verantwortung übernehmen und schauen, dass die Sportler wieder ein sicheres Einkommen haben. Wir haben es nicht so leicht wie Fußballer, bei denen es Fernsehverträge gibt. Fußballer können da problemlos leben. Bei uns ist das Gegenteil der Fall. Da geht es um Spieler, die Familien haben, die schauen müssen, wie sie um die Runden kommen. Ein paar Spieler, Moritz Müller etwa, haben sich geäußert – und sie treffen genau die richtigen Worte. Allerdings wird keine Entscheidung fallen, weil dieser Punkt offenbar nicht wichtig zu sein scheint. Es geht hier übrigens nicht nur um den Sport – es geht auch um die Fans, die nach der Arbeit ins Stadion gehen, um mal Freunde zu treffen und ihren Berufsalltag für ein paar Stunden zu vergessen.“
Die Pause ist sehr lang. Das bis dato letzte Spiel fand im März statt. Normalerweise hätte es im August erste Freundschaftsspiele gegeben. Glauben Sie, dass die längere Pause für eine niedrigere Qualität der Spiele, die bald kommen, sorgt?
Lewis: „Ja, absolut. Wir sind den ganzen Sommer davon ausgegangen, dass es pünktlich losgeht – was wir irgendwann selbst nicht mehr geglaubt haben. Es gab ja keine 100-prozentige Entscheidung. Und Training hängt eben viel vom Timing ab. Das ist alles in die Hose gegangen. Wir dachten erst August, dann September und nun Oktober. Und ob es Oktober sein wird, steht in den Sternen. Es ist schwer, die Form zu halten. Ich denke, dass sich einige Spieler und Vereine verschlechtern werden. Es geht daher nur ums Spielen und Überleben.“

Interview: Manuel Weis

Weitere Interviews und Hintergründe zur Situation finden Sie in der aktuellen Printausgabe von Eishockey NEWS.


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  • TV-Auftritt: Bundestrainer Harold Kreis ist heute Abend, nach dem Länderspiel gegen Österreich, im „Aktuellen Sportstudio" zu Gast. Die ZDF-Sendung ist im Livestream um 22.30 Uhr und im TV-Kanal um 23 Uhr zu sehen.
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