Dennis Seidenberg während der Weltmeisterschaft 2018 in Dänemark im Nationaltrikot.
Foto: imago images/Action Pictures/Peter Schatz
Vor knapp einem Jahr hat Dennis Seidenberg seine Karriere offiziell beendet. Zwar hatte er Anfang Februar 2019 noch einmal einen Kontrakt bei den New York Islanders unterschrieben, zum Einsatz kam er aber letztmals während der Saison 2017/18 und im Anschluss dann für die deutsche Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Dänemark.
Seither arbeitet er im Bereich der Spielerentwicklung bei den New York Islanders, diese geht aber aktuell nur ein eine Richtung: „Ich gehe mit den verletzten Spielern aufs Eis und führe sie zurück ins Training, eine Art Reha auf dem Eis“, sagt der 39-jährige ehemalige Stanley-Cup-Gewinner mit den Boston Bruins (2011).
Die Pandemie hat auch seine Arbeit stark beeinflusst. In der zweiten von vier Phasen des „Return-to-Play“-Konzeptes der NHL war er nicht mit Spielern der Islanders auf dem Eis. „Es war nur immer eine gewisse Zahl von Spielern am Trainingsgelände erlaubt.“ Auch in der Bubble in Toronto und Edmonton – die Islanders kamen bis ins Conference-Finale gegen den späteren Stanley-Cup-Sieger Tampa Bay Lightning - war er nicht mit dabei, hat sich aber regelmäßig mit den Spielern ausgetauscht.
Nach dem Draft rückt für die Islanders mit der Free-Agent-Phase eine weiteres wichtiges Datum in den Fokus. Ab 9. Oktober, 18 Uhr deutscher Zeit, wird der Markt geöffnet. „Wenn wir noch Ergänzungen in der Offensive holen, dann können wir noch besser werden“, sagt Seidenberg. „Der Salary Cap ist für Lou Lamoriello natürlich eine große Herausforderung.“
Unklar ist dabei, ob in der Kabine weiterhin deutsch gesprochen wird. Denn sowohl Thomas Greiss (34) als auch Tom Kühnhackl (28) haben keine Verträge mehr, werden am 9. Oktober zu Unrestricted Free Agents. Seidenberg rechnet nicht mit einem Verbleib von Greiss: „Mit Ilya Sorokin ist ein neuer Goalie im System, da ist wegen des Salary Caps gar kein Platz für Thomas' Gehalt. Er wird nach wie vor gut verdienen, wo auch immer unterschreiben wird.“ Greiss spielte seit 2015 für die Islanders.
Kühnhackl hat zwei Spielzeiten bei den Islanders absolviert, kam in der vergangenen Saison aber nur zu 28 Hauptrundenspielen und dann drei Qualirundenspielen, ehe er sich an der Schulter verletzte. Tom hatte immer ein paar Probleme in die Startaufstellung zu kommen, auch aufgrund vieler Verletzungen, aber er hat eine sehr gute Saison gespielt und mir sehr gut gefallen. Er hat eine super Einstellung, arbeitet hart, spielt schlau. Ich hoffe, er kommt zurück.“
Seidenberg selbst will mit Manager Lamoriello in Kürze telefonieren, wie es für ihn weiter geht. Ansonsten genieße er die Zeit mit den Kindern, sagt er.
Michael Bauer
Ein ausführliches Interview mit Dennis Seidenberg über sein Leben in New York, die Pandemielage aber auch über das Thema Schmerzmittel lesen Sie in der neuen Ausgabe von Eishockey NEWS, die ab 12. Oktober digital und ab 13. Januar als Printausgabe verfügbar ist.