„Es geht nicht mehr primär um Zuschauerzahlen, sondern darum, Eishockey finanziell am Leben zu erhalten“, sagt Harald Wagner, einer der zwei Initiatoren der Aktionsseite wir-leben-eishockey.de. Dort zu finden ist eine Petition an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags, welche angesichts der Corona-Krise die wirtschaftliche Unterstützung des Eishockeysports zum Ziel hat.
„Wir wollen die Politik und deren zuständige Stellen erreichen. So wie sich derzeit die Bedingungen darstellen, die ein Verein erfüllen muss, um die Fördergelder zu beantragen, ist es fraglich, ob diese Gelder jemals ankommen“, glaubt Wagner, der selbst Anhänger der Schwenninger Wild Wings ist. „Es geht hier auch um Arbeitsplätze in den Clubs, bei den Dienstleistern und Lieferanten.“
Die Webseite sollte Eishockeyfans ursprünglich die Möglichkeit bieten, eine Selbstverpflichtung zur Einhaltung von Corona-Schutzmaßnahmen in den Stadien zu unterzeichnen. Angesichts der derzeit hohen Infektionszahlen und der damit verbundenen sinkenden Wahrscheinlichkeit größerer Zuschauermengen in den Hallen sei jedoch stattdessen zunehmend die finanzielle Belastung der Sportart in den Fokus der Initiatoren gerückt. „Des Weiteren ließ sich die Selbstverpflichtung datenschutzrechtlich nur schwer darstellen. Wir haben uns daraufhin entschlossen, den jetzigen Weg einzuschlagen und für die Sicherung des Eishockeysports zu plädieren“, erläutert Wagner.
Bis Mittwochvormittag unterzeichneten knapp 7.500 Unterstützer aus Deutschland die Petition, welche am 07. Oktober über die Internetplattform openPetition gestartet wurde. 50.000 Unterschriften sind nötig, damit openPetition von den zuständigen Entscheidungsträgern eine Stellungnahme einfordert. Die derzeit noch bis Mitte November laufende Petition kann gegebenenfalls jedoch verlängert werden.
„Wir setzen alles daran, die Zahlen innerhalb des Zeitrahmens nach oben zu kriegen und suchen täglich Unterstützer, die uns dabei helfen, die Petition in die Öffentlichkeit zu tragen“, berichtet Wagner. Die PENNY DEL, die DEL2, Clubs wie die Augsburger Panther, Schwenninger Wild Wings oder Löwen Frankfurt und auch die Spielervereinigung SVE haben die Initiative unter dem Motto „Gemeinsam zurück. Mach Eishockey laut!“ bereits in den sozialen Medien geteilt. „Es ist erstaunlich, wie viele Leute noch nichts mitbekommen haben“, kämpft Wagner indes um noch mehr Aufmerksamkeit für die Aktion.