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Mittwoch, 4. November 2020

Liga-Pressekonferenz zum Saisonstart René Rudorisch spricht über die wirtschaftliche Situation der DEL2 und medizinische Abläufe – Aufstieg bleibt das Ziel für Frankfurt und Kassel

DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch bei der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz der DEL2 in Frankfurt.
Foto: Puckpix by Steph

Mit einer Pressekonferenz beim letztjährigen Hauptrundensieger in Frankfurt eröffnete die DEL2 die Saison 2020/21, die am kommenden Freitag, den 6. November, starten wird. Zunächst gab René Rudorisch, der Geschäftsführer der Liga, einen Einblick in den wirtschaftlichen Bereich. „Natürlich haben wir Besonderheiten, die den Sport und den Profibereich hart treffen. Wir wollen aber für die Spieler, deren Familien und die Mitarbeiter der Organisationen das Beste daraus machen. Wir hatten das ‚Glück‘, dass vor dem ersten Lockdown zumindest Hauptrunde und Pre-Playoffs ausgetragen wurden. Der Gesamtumsatz betrug trotz des Playoff-Ausfalls 42,4 Millionen Euro.“ Dies sei eine deutliche Steigerung zu den Vorjahren gewesen. Für die kommende Spielzeit planen die Clubs wohl mit 37,2 Millionen Euro Umsatz in der Hauptrunde. Von den Zuschauerzahlen sei die DEL2 zudem weiterhin die beste Zweite Liga in Europa, der Wegfall der vorübergehenden Einnahmen soll durch eine Kombination aus staatlichen Beihilfen – die ersten Bescheinigungen seien schon eingetroffen – sowie den Geldern durch die Übertragungen bei SpradeTV und MagentaSport kompensiert werden. Die fehlenden Erlöse aus Catering und Merchandise seien aber auch noch zu beachten.

„Wir freuen uns, zumindest wieder etwas sportliche Normalität zurückbekommen. Es wird sicher guttun, am Wochenende wieder über sportliche Ereignisse zu berichten“, so Rudorisch, der auch die Wichtigkeit der medialen Verbreitung betonte. „Der Sport muss auch mit den aktuellen Zuschauereinschränkungen wahrgenommen werden.“ Eine Zusammenarbeit mit MagentaSport auch über die sieben vereinbarten Top-Spiele hinaus sei dabei eine Möglichkeit. „Wir sind offen für eine weitere Kooperation, die erste Vereinbarung dient als Annäherung in den Arbeitsweisen. Danach wird es ein Fazit zur Leistungsfähigkeit an den Standorten und der Zusammenarbeit geben“, so Rudorisch.

Aus sportlicher Sicht bleibt der Aufstieg das Ziel für die anwesenden Clubs aus Frankfurt und Kassel. Dies untermalten die beiden Geschäftsführer Stefan Krämer (Löwen) und Joe Gibbs (Huskies). „Als Zuschauerkrösus treffen uns die Geisterspiele natürlich hart. Bei uns gibt es auch keine Freikarten, also fallen fast 5.000 zahlende Zuschauer weg“, erklärt Krämer, der das Bekenntnis zum Saisonstart für wichtig hält, damit die Clubs beweisen können, dass es funktioniert. Dabei hofft der Frankfurter Chef auf zeitnahe Lockerungen aus der Politik und appelliert an die Loyalität der Fans und Sponsoren. Ähnlich fiel das Fazit von Gibbs aus, seine Mannschaft sei „bereit für die sportliche Herausforderung“. Das erste Duell der beiden Clubs gibt es bereits am Freitag in Frankfurt, die DEL2 wird dann erstmals auch bei MagentaSport übertragen. Dabei werden die Löwen wohl bereits mit Neuzugang Kyle Wood spielen, die Leistungsträger Stephen MacAulay und Adam Mitchell werden hingegen ausfallen. Das erklärte Löwen-Manager Franz Fritzmeier, der mit der Besetzung seines Teams generell sehr zufrieden ist. „Schon in den letzten Jahren haben wir am Kader gefeilt, junge und erfahrene Spieler nach unserem Dreijahresplan dazugeholt. Im Sommer haben wir dann erstmal abgewartet und waren vorsichtig. Die Verpflichtung von Wood hat jetzt Sinn gemacht, da wir sie für sieben oder maximal siebeneinhalb Monate gut stemmen können.“

Danach ging Rudorisch auf den Modus und auf Details zu den medizinischen Vorsorgen ein. „Es wird zum Trainingsstart und an den Spieltagen umfangreiche Medizinchecks geben. Wir haben uns nach Absprache mit den Mannschaftsärzten für tägliche Symptomchecks entschieden. Der Gesundheitsschutz steht an erster Stelle, aber es hat auch aus wirtschaftlicher Sicht am meisten Sinn gemacht.“ Wenn Symptome bei einem Spieler am Spieltag vorhanden sind – z.B. eine Fiebertemperatur von 37,7 Grad Celsius oder mehr – wird der Spieler vom Team isoliert und die Partie abgesagt. Beim Spielplan wurden laut Rudorisch extra viele Dienstage freigehalten, damit es ausreichend Nachholtermine gibt.

Aufgrund des verspäteten Saisonstarts haben die DEL2-Gesellschafter die Playoffs für die Saison 2020/21 modifiziert. So finden in dieser Saison keine Pre-Playoffs statt. Es qualifizieren sich die Plätze eins bis acht direkt für die Playoffs. Das Viertel- und Halbfinale sowie das Finale der DEL2-Playoffs sind zudem im „Best-of-five“-Modus geplant. In den Playdowns hingegen wird im gewohnten „Best-of-seven“-Modus ein Absteiger in die Oberliga ausgespielt.

Zum Abschluss betonte der Liga-Geschäftsführer: „Der Saisonstart ist keine Selbstverständlichkeit, wir müssen solidarisch und fair agieren. Wir hätten uns sicherlich günstigere Umstände für unseren Start in die Hauptrunde gewünscht, aber wir nehmen die aktuellen Gegebenheiten an, um das Fortbestehen unseres Sports zu sichern und unseren Spielern und Angestellten der Clubs eine Perspektive zu geben.“

Tim Heß


Kurznachrichtenticker

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