Jochen Reimer, der während seiner Karriere zweimal zum besten Goalie der DEL gewählt wurde, verabschiedet sich mit 35 Jahren aus der Liga.
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Überraschende Meldung aus Oberbayern: Wie der ERC Ingolstadt am Freitagabend mitteilte, haben Goalie Jochen Reimer sowie Defender Sean Sullivan den Club aus der PENNY DEL darüber informiert, dass sie ihre Profi-Karrieren angesichts der Unsicherheit im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie mit sofortiger Wirkung beenden wollen. Zudem hat sich Verteidiger Brenden Kichton dazu entschlossen, die kommenden Monate in seiner nordamerikanischen Heimat zu verbringen und nicht zu den Panthern zu wechseln. Der ERC hat sich mit den genannten Spielern auf eine Vertragsauflösung geeinigt.
„Es ist natürlich schade, dass es nun so abrupt endet. Die Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, aber in diesen unvorhersehbaren Zeiten, die von großer Unsicherheit geprägt sind, ist für meine Familie und mich nun der passende Moment, um den Schritt in das Leben nach dem Profisport zu machen, zumal vor kurzem unser zweiter Sohn geboren ist“, sagt Reimer zu seinem Karriereende.
Der 35-Jährige, der seine Profi-Laufbahn nach dem Ende der neuen Saison ohnehin beendet hätte, wechselte im Sommer 2017 aus Nürnberg an die Donau. Der DEL-Torhüter der Jahre 2011 sowie 2012 absolvierte insgesamt 403 Partien in der höchsten deutschen Liga. Für die Panther stand der ehemalige Nationaltorhüter 87 Mal zwischen den Pfosten.
„Mit Jochen verlässt uns ein erstklassiger Torhüter mit tadellosem Charakter. Er hat sich von Anfang an zu 100 Prozent mit den Panthern identifiziert. Im Namen des ERC möchte ich 'Joker' für seinen Einsatz danken und wünsche ihm und seiner Familie für die private und berufliche Zukunft alles Gute “, sagt Ingolstadts Sportdirektor Larry Mitchell. „Glücklicherweise haben wir mit Michael Garteig einen Top-Goalie unter Vertrag, sodass wir in Ruhe nach dem passenden Mann Ausschau halten können.“
Sean Sullivan wechselte wie Reimer im Sommer 2017 ebenfalls von einem bayerischen Rivalen auf die Schanz. Mitchell lotste den Deutsch-Amerikaner damals von den Straubing Tigers zu den Panthern. „Sean war über viele Jahre ein verlässlicher Verteidiger in der Liga, der auch offensiv Akzente setzen konnte“, meint Mitchell über den mittlerweile 36-jährigen Linksschützen, der insgesamt 151 Partien (elf Tore, 41 Assists) im Panther-Trikot bestritt.
„Nach drei Jahren in Ingolstadt habe ich entschieden, etwas anderes zu machen. Es war eine harte Entscheidung, aber für meine Familie und mich macht sie am meisten Sinn. Ich habe während meiner Zeit beim ERC tolle Menschen kennengelernt, und ich wünsche allen nur das Beste“, sagt der 336-malige DEL-Profi.
Offensivverteidiger Brenden Kichton hat sich unterdessen dazu entschlossen, seine Europa-Karriere zu unterbrechen und in dieser Saison den Weg über den großen Teich nicht anzutreten. Der 28-Jährige spielte in der vergangenen Saison für die Vienna Capitals in der österreichischen Hauptstadt Wien und wäre neu zum Panther-Team hinzugestoßen. „Leider kam es nicht dazu, dass Brenden seine Qualitäten im ERC-Trikot unter Beweis stellen konnte. Wir wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft, und vielleicht sieht man sich ja doch zweimal im Leben“, sagt Mitchell zu dieser Personalie.
Die drei freigewordenen Stellen im Spielerkader werden die Panther, die nicht zum Teilnehmerfeld des am kommenden Mittwoch beginnenden MagentaSport Cups gehören, nach eigenen Angaben erst füllen, sobald feststeht, wie und wann die Saison in der PENNY DEL starten kann.