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Sonntag, 20. Dezember 2020

Mit großem Vorsprung vor Vetter und Frodeno Als erster Eishockeyspieler und einziger Mannschaftssportler nach Dirk Nowitzki: Leon Draisaitl ist Sportler des Jahres

Leon Draisaitl ist Deutschlands Sportler des Jahres

Foto:imago images/Icon SMI/Danny Murphy

Leon Draisaitl ist Sportler des Jahres 2020 in Deutschland. Der deutsche Superstar nahm die Ehrung am Sonntagabend bei der in Baden-Baden aufgezeichneten Gala virtuell aus Edmonton zugeschaltet entgegen. Noch nie zuvor hatte ein Eishockeyspieler diesen Titel gewinnen können. Er gewann mit 1.768 Punkten vor Johannes Vetter (Speerwurf/649) und Jan Frodeno (Triathlon/517).

„Es ist eine riesen Sache für mich. Ich bin sehr stolz, aber ich weiß auch dass das ohne die Hilfe von vielen Menschen in meinem Leben nicht möglich ist“, sagte Draisaitl in der Livesendung. „Wir haben so viele geniale Sportler in Deutschland, daher ist es etwas Besonderes, oben zu stehen.“

Die Laudatio hielt Vater Peter: „Wow, ich glaube nicht, dass es in Deutschland etwas größeres für einen Sportler gibt. Wir, die ganze Familie, sind alle unfassbar stolz auf dich. Genieße es, bleib wie du bist, bleib gesund, Frohe Weihnachten, wir sehen uns nächstes Jahr.“

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Bundestrainer Toni Söderholm: „Es ist toll, dass Leons hervorragende Leistungen in der NHL den Schlusspunkt bekommen, den sie in diesem Jahr verdienen. Er hat als Botschafter unseres Sports viel Anerkennung für Eishockey-Deutschland gewonnen und wir freuen uns natürlich über seine Auszeichnungen, seine jahrelange harte Arbeit hat sich ausgezahlt. Wir freuen uns genauso auch auf das kommende Jahr und seine weitere Entwicklung.“

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Leon Draisaitl ist der erste und einzige Spieler aus einer Mannschaftssportart seit Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks, NBA), der diese Auszeichnung  bisher entgegen nehmen durfte. Nowitzki hatte mit den Mavericks 2011 die Meisterschaft in der NBA gewonnen und war zum besten Spieler der Finalserie gewählt worden. Unter anderem hatten bei den Herren Boris Becker (fünfmal) gewonnen bei den Frauen Steffi Graf (ebenfalls fünfmal) diesen Preis erhalten. Auch Michael Schumacher, Henry Maske, Eberhard Gienger, Georg Hackl, Henry Maske oder Klaus Wolfermann hatten die Auszeichnung gewonnen.

Angesprochen darauf, ob er als bester Spieler der NHL auch der beste Spieler der Welt sei, sagte Draisaitl: „Ich weiß nicht, ob ich das so sagen würde. Ich bin schon sehr stolz darauf. Ich habe ein erfolgreiches Jahr gespielt, aber ohne die Betreuter, Trainer und alle Menschen, die mir helfen, ist das alles unmöglich. Alles was ich dieses Jahr erreicht habe, geht auch an diese Menschen.“

Fußballspieler waren bisher nicht mit der Einzelauszeichnung bedacht worden. Die Fußball-Nationalmannschaft der Männer ist mit zehn Titeln Rekordhalter. Aktuell wurde am Sonntag der FC Bayern München als Triple-Sieger mit dem Titel geehrt. Bei den Frauen ging der Titel wie im Vorjahr an Weitspringerin Malaika Mihambo.

Draisaitl hatte mit 110 Scorer-Punkten als erster Deutscher die Art Ross Trophy als bester Punktesammler nach der Hauptrunde gewonnen. Er hatte seinen Teamkollegen Connor McDavid (97 Zähler) klar distanziert. Nach dem Ende der Saison hatte er auch noch den Titel des wertvollsten Spielers (Hart Trophy) und den Ted Lindsay Award (bester Spieler gewählt von den Mit- und Gegenspielern) erhalten.

2018 hatte die Eishockey-Nationalmannschaft den Titel Mannschaft des Jahres gewonnen – es war das erste Mal, dass der Eishockeysport bei der seit 1947 durchgeführten Gala ganz oben stand. Die deutschen Helden der Olympischen Winterspiele von Pyeongchang, die die Silbermedaille gewonnen hatten (Niederlage nach Verlängerung gegen Russland) hatten damals in einem Pepita-Hut, der an den legendären Bundestrainer Xaver Unsinn erinnerte, die Ehrung entgegengenommen.

Die Eishockey-Nationalmannschaft war diesmal in der neu eingeführten Kategorie "Sportlegenden des Jahrzehnts" nominiert. Die Wahl fiel aber auf Laura Ludwig und Kira Walkenhorst, Olympiasiegerinnen im Beachvolleyball von 2016 und Weltmeisterinnen von Wien 2017. Sie schlugen überraschend die Fußball-Weltmeister von 2014.

Michael Bauer


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Notizen

  • gestern
  • Mit Marko Sakic verlängerte der bisherige Co-Trainer der EV Lindau Islanders seinen Vertrag beim Süd-Oberligisten und bleibt damit der Assistent von Cheftrainer Michael Baindl, der dem Club ebenfalls erhalten bleibt.
  • gestern
  • Nach fünf Jahren bei den Iserlohn Roosters zieht es den Kanadier Cam MacDonald zu den Schwenninger Wild Wings. Ab August wird der 48-Jährige dann nicht nur für die Arbeit mit Joacim Eriksson und Michael Bitzer verantwortlich sein, sondern auch im Schwenninger Nachwuchs eingebunden werden.
  • gestern
  • Die New York Rangers haben Unterzahl- und Powerplay-Spezialist Chris Kreider (2023/24 noch 47 Saisontore, insgesamt 449 Tore in 15 Spielzeiten für die Rangers) zu den Anaheim Ducks getradet, um Capspace (6,5 Mio. US-Dollar) freizumachen.
  • vor 2 Tagen
  • Der sowohl als Angreifer und Verteidiger einsetzbare Nicklas Müller hat seinen Vertrag mit den Herne Miners (Oberliga Nord) um ein weiteres Jahr verlängert. Der 22-Jährige absolvierte in der abgelaufenen Spielzeit 27 Spiele für Herne und legte dabei drei Treffer vor.
  • vor 3 Tagen
  • Colorados Cale Makar gewinnt nach 2022 zum zweiten Mal die James Norris Memorial Trophy als bester Verteidiger der NHL. In 80 Hauptrundenspielen kam der Kanadier auf 30 Tore, 62 Vorlagen und +28. Im Voting landete er deutlich vor Zach Werenski (Columbus) und Quinn Hughes (Vancouver).
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