Haie-Torhüter Justin Pogge bei seinem „Gitarren-Jubel“.
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Beim 500. Erstliga-Spiel von Marcel Müller gastierten die Kölner Haie in Wolfsburg. Dabei machten die Rheinländer in den ersten Minuten einen guten Eindruck, bremsten sich dann aber durch zwei Strafzeiten selbst etwas aus. Die Grizzlys spielten sich im Powerplay keine hohe Anzahl an Chancen raus, waren aber effektiv. Spencer Machacek überwand Haie-Torhüter Justin Pogge mit einem satten Handgelenksschuss. Auf der anderen Seite blieb Dustin Strahlmeier noch ohne Gegentreffer.
Das änderte sich im Mitteldrittel rasch, die Gäste kamen furios aus der Kabine. Jon Matsumoto (fünfter Saisontreffer, Liga-Bestwert!) musste nach einer Kombination über Jason Akeson und Marcel Barinka nur noch einschieben. Frederik Tiffels und James Sheppard erhöhten – jeweils im Powerplay – sogar auf 3:1. Nach der Kölner Druckphase kamen die Grizzlys zurück ins Spiel: Valentin Busch fälschte in Überzahl einen Schuss von Fabio Pfohl ab, Jordan Boucher verwertete einen Rebound. Trotzdem gingen die Haie mit der Führung in die zweite Pause, der auffällige Akeson stocherte die Scheibe – erneut in numerischer Überlegenheit – über die Linie.
Im Schlussabschnitt gab Wolfsburg nochmal Gas: Gerrit Fauser vergab zunächst einen Alleingang, ehe Machacek mit dem sechsten Powerplay-Tor des Abends das 4:4 erzielte. Auf der anderen Seite scheiterte Maury Edwards am Pfosten. In der letzten Minute machte Haie-Goalie Pogge dafür seinen besten Save des Matches und ließ Valentin Busch verzweifeln. In der Overtime fiel kein Treffer, im Shootout sorgte Frederik Tiffels für die Entscheidung zugunsten der Haie. Und Pogge, der sechs der sieben Wolfsburger Versuche parierte, zelebrierte gebührend – mit seiner Gitarre.
Im zweiten Duell des Abends jubelten die Fischtown Pinguins bereits nach 22 Sekunden. Ein vermeintlich ungefährlicher Schuss von Anders Krogsgaard rutschte Iserlohns Torhüter Andy Jenike durch. Die frühe Führung beflügelte die Nordseestädter, der IEC tat sich noch schwer. Im zweiten Drittel gab es zunächst kaum Unterbrechungen, aber auch kaum Chancen. In Überzahl erhöhte Ross Mauerman mit seinem dritten Saisontor schließlich auf 2:0. Die Sauerländer, bei denen Philip Riefers sein 600. DEL-Spiel absolvierte, verkürzten in Überzahl durch Rückkehrer Brent Raedeke – nicht unverdient.
Davon ließen sich die Pinguins aber nicht beirren: Ziga Jeglic (in doppelter Überzahl) und Mitch Wahl stellten auf 4:1. Der Anschlusstreffer von Ryan Johnston (erstes Tor im ersten Spiel) war zu wenig, die zuvor punktverlustfreien Roosters kamen trotz guter weiterer Gelegenheiten nicht mehr ran. Im Gegenteil: Wahl sorgte mit Tagestreffer Nummer zwei für die Vorentscheidung.
Tim Heß