Bis zu 1,8 Mio. Euro gibt es 2021 an Unterstützung für leere Ränge wie hier in Dresden.
Foto: IMAGO / Hentschel
Die sogenannten „Coronahilfen Profisport 2021“ wurden am Mittwoch vor einer Woche vom deutschen Bundestag bis zum 31. Dezember 2021 verlängert und aufgestockt. Aufatmen bei den Sportclubs, auch im deutschen Eishockey! Wirtschaftsprüfer Hendrik Jan Ansink, der im Auftrag von Teamsport Deutschland als Bindeglied zwischen Politik und Sport fungiert, sagte gegenüber Eishockey NEWS zu dieser erfreulichen Nachricht: „Wir sind sehr dankbar dafür, dass die Politik die Notlage erkannt hat. Wir haben jetzt ein Licht am Horizont. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist der Profisport nun auf einem guten Weg in einen sicheren Hafen.“
Das sind die wichtigsten Änderungen für die Profisportclubs im Überblick: Die Ersatzsumme für den Verlust von Ticketeinnahmen wird auf maximal 1,8 Millionen Euro pro Club (bisher 0,8) erhöht; begrenzt auf 90 Prozent der Einnahmen des Jahres 2019 (bisher 80 Prozent). Außerdem können Einnahmenverluste, die im Jahr 2021 losgelöst von den Ticket-Einbußen entstehen, mit 70 Prozent (höchstens drei Millionen Euro) geltend gemacht werden. Die staatliche Unterstützung wird zudem auf Ligagesellschaften ausgeweitet, die einen Wettbewerb ausrichten.
DEB-Präsident Franz Reindl sieht den Eishockeysport jetzt auf etwas ruhigere Fahrwasser zusteuern und äußerte sich gegenüber Eishockey NEWS so: „Die Präsenz unserer Sportart hat mit diesen Beschlüssen nun ein solides Fundament.“ Gernot Tripcke, Geschäftsführer der PENNY DEL, hofft darauf, dass die neuen Vorgaben schnell in der Verwaltung umgesetzt werden und das Geld zügig bei den Clubs ankommt – genauso DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch: „Die Clubs brauchen die Unterstützung dringend.“ Ansink wird diesbezüglich noch konkreter: „Das Geld wird Ende März gebraucht, damit die Gehälter bezahlt werden können.“
Das Antragsformular für die „Coronahilfen Profisport 2021“ ist seit 1. März freigegeben. Tripcke erklärte auf Nachfrage von Eishockey NEWS, dass jetzt alle Clubs ohne große Verluste durch das Jahr kommen dürften: „Ich gehe davon aus, wobei die staatlichen Hilfen aber keine Vollkaskoversicherung sind, sondern nur im Zusammenwirken mit den Anstrengungen der Gesellschafter, Spieler, Partner und Fans zu diesem Ergebnis führen sollten." Für Ansink hat der Profisport nun einen speziell in Zeiten der Pandemie durchaus seltenen Vorteil: „Alle vermissen die langfristige Perspektive – der Profisport hat sie jetzt. Das ist ein ernsthaftes Kompliment an die Politik.“
Sebastian Groß
Den kompletten Beitrag zu den angepassten "Coronahilfen Profisport 2021" finden Sie in der aktuellen Print-Ausgabe von Eishockey NEWS. Darin wird auch erklärt, was es mit dem Ersatz von Fixkosten auf sich hat und inwiefern die Ligen und der DEB von der Aufnahme ins Hilfspaket profitieren können.