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Donnerstag, 3. Juni 2021

Viertelfinal-Krimi mit Happy End Dank Penalty-Gott Noebels und Niederberger: Deutschland dreht 0:2-Rückstand gegen die Schweiz und steht im Halbfinale von Riga

Leon Gawanke feiert zusammen mit Matthias Plachta den späten 2:2-Ausgleich gegen die Schweiz
Foto: IMAGO / ActionPictures

Deutschland steht im WM-Halbfinale von Riga! Das Team von Bundestrainer Toni Söderholm setzte sich bei der WM 2021 in Lettland im Viertelfinale gegen die Schweiz nach 0:2-Rückstand am Donnerstagnachmittag mit 3:2 im Penalty-Schießen durch. Tom Kühnhackl erzielte den Anschluss spät im zweiten Drittel, Leon Gawanke den Ausgleich 44 Sekunden vor Spielende und Marcel Noebels traf im Shootout zum Sieg für die DEB-Auswahl.

Noebels, Spieler des Jahres in der PENNY DEL, konnte nach seiner Verletzung im abschließenden Hauptrundenspiel gegen Lettland am Donnerstag beim Duell mit den „Eisgenossen“ wieder mitwirken. Er komplettierte die Berliner Reihe – und sollte letztlich der Mann des Abends werden. Bundestrainer Söderholm stellte dazu etwas um: Stefan Loibl rückte als Center zwischen das Nordamerika-Duo Rieder/Kühnhackl. Nico Krämmer lief dafür in der vierten Reihe auf.

Der Start ins Viertelfinalduell verlief äußerst ausgeglichen. Doch im Verlauf des ersten Abschnitts waren es die Schweizer, die sich ein Übergewicht erarbeiten konnten – auch wenn beide Teams in der eigenen Zone dem Gegner wenig Platz zur Entfaltung ließen. Doch ein guter Positionswechsel sorgte dann für die Schweizer Führung in der 16. Spielminute: Verteidiger Ramon Untersander schlich sich im Rücken der deutschen Angreifer davon, wurde mustergültig von Defensivkollege Santeri Alatalo freigespielt und vollendete ins kurze Eck. „Wir müssen weiterhin stabil hinten stehen und vorne bekommen wir schon unsere Chancen“, so das zuversichtliche Zwischenfazit von Tobias Rieder nach dem ersten Abschnitt.

Im zweiten Drittel gaben aber zunächst die Schweizer weiter den Ton an. Und nachdem das deutsche Team nach einer Disziplinarstrafe gegen Matthias Plachta eine doppelte Unterzahlsituation noch gut überstanden hatte, fiel das 0:2 aus deutscher Sicht nach einem Schweizer Gegenangriff (34.). Fabrice Herzog konnte recht unbedrängt aus zentraler Position vollenden, nach Vorlage von Tristan Scherwey. Doch der zweite Gegentreffer rüttelte das deutsche Team irgendwie auch wach – genauso wie der wichtige Anschlusstreffer von Tom Kühnhackl (38.). Der zweifache Stanley-Cup-Champion hatte nach Scheibengewinn den Rebound nach einem Schuss von Marco Nowak verwerten können. Das DEB-Team war damit zurück im Spiel und konnte mit Druck ins Schlussdrittel starten.
 

Das Spiel im Stenogramm: (1 Einträge)

 


In diesem beschränkte sich die Schweiz angesichts des deutschen Ansturms in erster Linie aufs Verteidigen. Und trotz so mancher guter Chance der deutschen Mannschaft hielt die Auswahl der Eidgenossen um Torhüter Leonardo Genoni ihren Kasten bis in die Schlussphase sauber. Erst als die DEB-Auswahl in der Schlussminute Torhüter Niederberger zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, wurden die Bemühungen der deutschen Mannschaft von Erfolg gekrönt. Dominik Kahun arbeitete die Scheibe vors Schweizer Tor, der Puck fand seinen Weg zu Leon Gawanke und der Rechtsschütze stellte 44 Sekunden vor dem Ende auf 2:2! Der deutsche Ausgleich war aufgrund der Vorteile im letzten Abschnitt auch verdient und so ging das Viertelfinalduell in die Overtime.

Aber in dieser wollte kein weiterer Treffer mehr fallen. Lukas Reichel hatte per Alleingang die größte Chance für Deutschland, wurde aber in letzter Sekunde am Abschluss gehindert. Auf Seiten der Schweizer ergab sich für Janis Moser die beste Gelegenheit, doch der mit aufgerückte Verteidiger scheiterte an Niederberger, sodass zehn unglaublich spannende Overtime-Minuten torlos verstrichen. Die Entscheidung musste im Penalty-Schießen folgen!

Und in diesem legten die „Eisgenossen“ nach je zwei vergebenen Anläufen in Person von Sharks-Stürmer Timo Meier vor – doch Dominik Kahun sorgte postwendend für den Ausgleich nach je drei Schützen. Niederberger im deutschen Gehäuse war daraufhin wieder zweimal nicht zu bezwingen, sodass sich ausgerechnet dem vor dem Spiel noch fraglichen Noebels die Chance auf den Siegtreffer bot. Und er nutzte diese in Weltklasse-Manier. Rotzfrech verlud er Genoni im Tor der Schweizer und lotste den Puck einhändig über die Linie (siehe Video unten!). Der entscheidende Treffer, der Deutschland ins Halbfinale brachte und die Schweiz auf die Heimreise schickte! Bundestrainer Söderholm sagte nach der Partie zu Noebels spektakulärem Siegtreffer: "Von so einem Treffer werden irgendwann mal Briefmarken gemacht."

Für Deutschland ist es der zweite Halbfinaleinzug der WM-Historie nach dem Viertelfinalerfolg bei der Heim-WM 2010, ebenfalls über die Schweiz. Der Gegner in der Runde der besten Vier wird am Samstagabend ab 17.15 Uhr Titelverteidiger Finnland sein (live bei SPORT1).

Sebastian Groß

Deutsche Stimmen zum Spiel (4 Einträge)

 

Kurznachrichtenticker

  • vor 13 Stunden
  • Der 20-jährige Verteidiger Alexander Schmidt hat seinen Vertrag bei den Eispiraten Crimmitschau um ein Jahr verlängert. Dies gab der Club aus der DEL2 am Montag bekannt.
  • vor 21 Stunden
  • Der 21-jährige Torhüter Leon-Niklas Jessler (zwei Einsätze für den EV Duisburg) wird das Team aus der Oberliga Nord wieder verlassen.
  • gestern
  • In der Finalserie der U17-Meisterrunde setzten sich die Jungadler Mannheim mit 3:1 gegen die Kölner Junghaie durch. Spiel 4 am Sonntag gewann der Mannheimer Nachwuchs souverän mit 5:1 und krönte sich mit dem Auswärtssieg zum neuen deutschen U17-Meister.
  • vor 3 Tagen
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
  • vor 3 Tagen
  • Die Schwenninger Wild Wings (PENNY DEL), der EHC Freiburg (DEL2) und die Stuttgart Rebels (OL Süd) werden künftig zusammenarbeiten. Das gaben die Clubs am Freitag bekannt. Schwenningen und Freiburg waren schon zuletzt Kooperationspartner.
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