Die Augsburger Panther feiern den Torschützen des Phantomtreffers, Adam Payerl (verdeckt). Hauptschiedsrichter André Schrader und sein Gespann hatten nicht gesehen, dass die Scheibe durchs Außennetz ins Gehäuse ging.
Foto: IMAGO / Eibner
Was für eine unglaublich Aktion: Wie unter anderem die Videobilder von MagentaSport deutlich zeigen, war der vermeintliche dritter Treffer der Augsburger Panther am Sonntagabend im Derby gegen die Nürnberg Ice Tigers in Wirklichkeit gar keiner. Der harte Schuss von AEV-Stürmer Adam Payerl ging nicht auf korrektem Weg ins Gehäuse der Franken, sondern durchschlug das Netz auf der Außenseite am kurzen Eck und landete so im Tor. Es war in der 38. Spielminute – nur 23 Sekunden nach dem Augsburger Treffer zum 2:0 – das vorentscheidende 3:0 für die Hausherren im Duell mit den Nürnbergern, die in der Folge nur noch auf 1:3 verkürzen konnten.
Offenbar fand der Puck über eine Lücke im Netz seinen Weg in den Nürnberger Kasten. Zwar können hart geschossene Pucks durchaus mal ein Netz durchschlagen, doch die Szene hat nach Informationen von nordbayern.de eine Vorgeschichte: Schon in der Aufwärmphase sollen die Ice Tigers nach eigener Aussage sowohl die Schiedsrichter als auch den Eismeister im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion auf den Riss im Netz hingewiesen haben. Und auch nach dem Treffer sprach Nürnbergs Stürmer Ryan Stoa die Referees darauf an, die jedoch nicht zur Ansicht der Videobilder gingen. Zu offensichtlich schien das Tor der Hausherren wohl regulär gewesen zu sein.
Die PENNY DEL prüft nun den Fall. In einer ersten Stellungnahme am Montagmittag teilte die Liga mit: "Die Netze wurden vor dem Spiel obligatorisch kontrolliert. Aus der Wahrnehmung der Schiedsrichter auf dem Eis gab es im Spiel keinen Anlass für einen Videobeweis. Liga und Schiedsrichter bedauern, dass die Szene im Spiel nicht richtig bewertet wurde. Auf die Spielwertung hat die Nachprüfung keinen Einfluss."
Auch Nürnbergs Sportdirektor Stefan Ustorf äußerte sich inzwischen zu der Situation: „Wir bedauern ebenfalls, dass unsere Hinweise auf das Loch im Tornetz vor dem Spiel und unmittelbar nach der Szene offenbar nicht genug waren, um die Schiedsrichter dazu zu bewegen, das Tor im Videobeweis zu überprüfen.“
Erst in der vergangenen Spielzeit sorgte ein Phantomtor in der DEL2 für Schlagzeilen: Damals hatte Travis Ewanyk im Trikot der Eispiraten Crimmitschau das Tor komplett verfehlt – und der Treffer war ihm dennoch zugesprochen worden (Eishockey NEWS berichtete).
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— Deutsche Eishockey Liga (@DELoffiziell) October 11, 2021
Am Sonntag (10.10.) spielten die @aevpanther gegen die @Ice_Tigers . Das Spiel endete 3:1. Nach genauem Studium der verschiedenen Videoperspektiven im Game Center der #PENNYDEL in Neuss, kommen die Verantwortlichen zu dem Schluss, dass der Puck zum... pic.twitter.com/vIT5sIb5Th