Alexander Karachun (Nummer 94) von den Schwenninger Wild Wings erzielte beim 4:2-Erfolg gegen die Schweiz sein erstes Länderspieltor für Deutschland.
Foto: DEB/City-Press GmbH
Die deutsche Nationalmannschaft hat im dritten Testspiel im Rahmen der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft im Mai in Finnland ihren zweiten Sieg eingefahren. Am Donnerstag setzte sich die Auswahl von Bundestrainer Toni Söderholm in Rosenheim gegen die Schweiz mit 4:2 durch. Am Samstag treffen die beiden Teams ab 15:00 Uhr (live bei MagentaSport) an gleicher Stelle erneut aufeinander.
Von den zu Wochenbeginn neu zum deutschen Kader gestoßenen Akteure kamen am Donnerstag Marcus Weber, Stefan Loibl, Tobias Eder sowie Alexander Ehl erstmals zum Einsatz. Eine Pause erhielten unterdessen Nikita Quapp, Laurin Braun und Dominik Kahun. Außerdem muss der Straubinger Mario Zimmermann noch auf sein Länderspieldebüt warten.
Die Gäste starteten vor nur 1.900 Zuschauern im Rosenheimer ROFA-Stadion sehr schwungvoll in die Partie und stellten Niklas Treutle, der das deutsche Tor hütete, gleich mehrfach auf die Probe. Zunächst war der Schlussmann der Nürnberg Ice Tigers bei einem Alleingag von Damian Riat auf dem Posten. Kurz darauf prüfte ihn Luca Fazzini, dessen Schuss noch abgefälscht wurde. Nach einigen Minuten Anlaufzeit zeigte sich auch die deutsche Auswahl offensiv aktiver und kam durch Tobias Eder, Tim Fleischer und Alexander Karachun ebenfalls zu ersten Abschlüssen, die allerdings den Schweizer Keeper Melvin Nyffeler vor keine allzu großen Probleme stellten. Mitte des ersten Abschnitts musste die DEB-Auswahl ihr erstes Unterzahlspiel der Partie überstehen, tat dies jedoch mit Bravour. In den folgenden Minuten waren die Eidgenossen wieder die etwas überlegene Mannschaft, schafften es aber weiterhin nicht, Treutle erstmals zu überwinden. Damit ging es schließlich torlos in die erste Pause.
Auch in der Anfangsphase des Mittelabschnitts waren die Eidgenossen die aktivere Mannschaft und belohnten sich diesmal auch für ihr Engagement. Nach einem verpatzten Wechsel auf deutscher Seite tauchten Nando Eggenberger und Marco Miranda vollkommen frei vor Treutle auf und Miranda hatte keine Probleme den Querpass seines Sturmpartners zu verwerten. Aus dem Nichts sorgte aber nur zwei Minuten später Loibl, der als Förderlizenzspieler eine Rosenheimer Vergangenheit besitzt, für den deutschen Ausgleich. Auch in den folgenden Minuten blieb die DEB-Auswahl – unter anderem dank eines Powerplays – am Drücker, schaffte es aber nicht, selbst in Führung zu gehen. Als wiederum die Schweizer das Tempo wieder anzogen, erzielten sie prompt durch Luca Fazzini ihren zweiten Treffer. Der Angreifer des HC Lugano schaltete nach einem Schuss, der von der Bande hinter dem Tor abprallte, am schnellsten und überwand Treutle aus kurzer Distanz. Nach einer etwas hitzigen Phase mit mehreren Strafzeiten auf beiden Seiten kam Deutschland in den Schlussminuten des zweiten Spielabschnitts zum erneuten Ausgleich. Ein eigentlich harmloser Schuss von Alexander Karachun rutschte Nyffeler zum 2:2 durch. Für den Angreifer der Schwenninger Wild Wings wiederum war es das erste Tor im Trikot der Nationalmannschaft.
Nach einem beidseitig eher verhaltenen Beginn in den Schlussabschnitt sorgte ein deutsches Powerplay dafür, dass das DEB-Team wieder vermehrt vor dem Gästetor auftauchte. Dieses hütete mittlerweile Philip Wüthrich, der für die letzten 20 Minuten Nyffeler ersetzte. Und kurz nachdem seine Mannschaft wieder komplett war, musste Wüthrich erstmals hinter sich greifen. Bei einem Schuss des vor dem Tor freigespielten Danjo Leonhardt war der Goalie des SC Bern machtlos. Für Leonhardt, der nach seinem Abschied Salzburg aller Voraussicht nach in der kommenden Saison für die Nürnberg Ice Tigers auf dem Eis stehen wird, war es ebenfalls das erste Länderspieltor. Bei diesem knappen Vorsprung für die deutsche Auswahl blieb es bis in die Schlussminute, auch weil das Tempo im Spiel in den letzten Minuten spürbar nachließ. Nachdem die Schweizer Goalie Wüthrich zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis nahmen, traf Daniel Schmölz mit einem Schuss aus dem eigenen Verteidigungsdrittel ins verwaiste Schweizer Tor zum 4:2-Endstand. Nach der Partie wurden Karachun auf deutscher und Damien Riat auf schweizer Seite als „Spieler des Spiels“ ausgezeichnet.
Sebastian Saradeth