Den 1:0-Sieg der deutschen Mannschaft am Donnerstag gegen Dänemark verfolgten Lukas Reichel und Leon Gawanke (von links) noch von der Tribüne aus. Gegen Italien könnte das nachnominierte Duo erstmals zum Line-up zählen.
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Wie erwartet war es kein Offensivfeuerwerk, unter dem Strich stand aber ein nicht unverdienter deutscher Erfolg zu Buche. Durch einen Powerplay-Treffer von Marc Michaelis im zweiten Drittel gewann die DEB-Auswahl am Donnerstag gegen Dänemark mit dem Eishockey-untypischen Ergebnis von 1:0 und feierte damit bei der Weltmeisterschaft in Finnland den dritten Sieg in Folge. Entsprechend zog auch Bundestrainer Toni Söderholm nach der Partie gegen das nördliche Nachbarland ein zufriedenes Fazit: „Ich kann mich nicht beschweren: Wir haben kein Gegentor zugelassen, ein sehr wichtiges Tor in Überzahl erzielt und sehr gut in Unterzahl gespielt.“
Dass das Spiel aufgrund eines Feuerwehreinsatzes in der Halle mit 100 Minuten Verspätung begann, machte es für beide Teams nicht unbedingt leichter. „Es war eine Herausforderung“, bekannte auch Söderholm. Torhüter Philipp Grubauer, der erstmals im laufenden Turnier in einer Partie ohne Gegentreffer blieb, war in der Hinsicht froh, über seine Erfahrung: „Wenn man Profi genug ist, schafft man es auch, mental trotzdem wieder hochzufahren und auch sein Warm-Up mal in 20 Minuten durchzuziehen.“ Matthias Plachta nahm die zusätzliche Aufregung hinterher sogar mit etwas Humor. „Das war ganz lustig. So hatten wir draußen eine kleine Sondereinheit“, merkte der Angreifer der Adler Mannheim lachend an.
Nicht einmal 24 Stunden nach dem knappen Erfolg gegen Dänemark geht es für die deutsche Mannschaft bereits weiter. Als Gegner wartet am Freitag ab 15:20 Uhr (live bei Sport1 und MagentaSport) Außenseiter Italien. Die Italiener, bei denen aus Deutschland bekannte Akteure wie Peter Spornberger oder Alex Trivellato zum Aufgebot zählen, hatten am Donnerstag spielfrei. Im bisherigen Turnierverlauf glückte dem Team von Head Coach Greg Ireland in vier Partien lediglich ein Zähler (bei einer 1:2-Niederlage nach Verlängerung gegen Frankreich). Deutschland könnte mit dem vierten Sieg im fünften Spiel hingegen den Viertelfinaleinzug bereits fix machen. Plachta wollte davon jedoch vorab nichts wissen: „Ob das klargemacht werden kann oder nicht, ist uns ziemlich egal. Wir sind da, um jedes Spiel zu gewinnen.“
Auch für Söderholm liegt der Fokus – ungeachtet vom Erreichen des möglichen Zwischenziels – auf seinem Team: „Ich will wieder sehen, dass wir über 60 Minuten eine starke Mannschaft sind und jeder Spieler wieder alles gibt.“ Gut möglich ist indes, dass am Freitag die frisch aus der AHL nachgereisten Leon Gawanke sowie Lukas Reichel ihr Turnier-Debüt geben. „Ich denke, dass es sehr gut aussieht“, machte Söderholm Hoffnungen auf den ersten Einsatz des Duos gegen Italien. Über eine mögliche Rückkehr des verletzten Tim Stützle entscheidet nach Söderholms Angaben die medizinische Abteilung erst am Spieltag.