Alois Schloder (links) sitzt bei der Filmpräsentation im Haus der Bayerischen geschichte an der Seite von Judoka Paul Barth (Mitte, Bronzemedaille 1972) und Manfred Schnelldorfer (Olympiasieger im Eiskunstlauf von 1964).
Foto: Bauer
Alois Schloder sitzt schon einige Minuten im Kino des Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg. Ein Film über die traditionelle bayerische Wirtshauskultur und auch das Wirtshaussterben läuft gerade. Müsse man sich unbedingt ansehen, empfiehlt Schloder. Und ganz entfernt passt das Thema ja auch zu diesem besonderen Tag für ihn. Dass er aber aus einem ganz anderen Grund gekommen ist, sieht man am Revers seines Sakkos. Ganz klein prangen dort fünf farbige Ringe. Das Symbol der Olympischen Spiele. Der Schauplatz eines der größten Erfolge im Eishockey. Olympia-Bronze 1976.
Schloder, Kapitän der damaligen Mannschaft, ist einer der großen Archivare des deutschen Eishockeys. Seit 1963 sammelt der bald 75-Jährige Erinnerungsstücke und hat nun nicht nur einige für die neue Ausstellung „Bavaria und Olympia 1896 bis 2002“ in Regensburg gestiftet, sondern auch für die Hockey Hall of Fame in Toronto. Bei der nun seit 12. Juli laufenden Ausstellung in Regensburg war er Mitinitiator. Denn entwickelt hat sich die Idee dazu aus „einem lockeren Gespräch mit dem Museumsdirektor“ gleich in einer Gaststätte – bairisch eben ein Wirtshaus – „und zwar ganz in der Nähe“ des Museums. „Und jetzt stehen wir hier“, freut er sich, als er herzlich die beiden Mit-Olympioniken Manfred Schnelldorfer (Eiskunstlauf, Gold 1964) und Paul Barth (Judo, Bronze 1972 in seiner Heimatstadt München) zur Begrüßung umarmt. Die drei sind Mitglieder eines Olympiastammtisches, den es seit 1976 gibt.
Olympia und der Erhalt der Geschichte des Sports liegen dem ehemaligen Landshuter Sportamtschef Schloder am Herzen. Gerade arbeitet er an der zweiten Auflage der Chronik zum EV Landshut. Im Herbst 2021 vermachte er der Hockey Hall of Fame in Toronto einige Sammlungsgegenstände: Meistertrikots, Fotos, Medaillen, Pucks, Pins und Aufnäher. In den Archiven warten sie auf ihre Ausstellung.
Schloder und Olympia. Es ist eine besondere Liebe. In vier Jahren jährt sich der Bronzegewinn zum 50. Mal. Das wird gefeiert. „Der Plan steht noch und zwar 100-prozentig! Wir fahren nach Mailand zum Olympiaturnier!“
Die vollständige Geschichte unseres Redakteurs Michael Bauer mit Alois Schloder zur Eröffnung der Sonderausstellung „Bavaria und Olympia“ in Regensburg finden Sie in unserer aktuellen Printausgabe, die seit Dienstag im Zeitschriftenhandel erhältlich ist oder in unserem Onlineshop bestellt werden kann.