Foto: imago images/Pressefoto Baumann
Die Spielervereinigung Eishockey (SVE) kritisiert mit einem am Mittwochnachmittag veröffentlichten Report die U23-Regelung der PENNY DEL. „Leider verdeutlichen unsere Nachforschungen, dass die U23-Regelung in ihrer aktuellen Form nicht erwünschte Auswirkungen auf den einzelnen Spieler und das gesamte deutsche Eishockey hat, was sich über kurz oder lang im nationalen und internationalen Wettkampf sowie den Geldbeuteln der Vereine bemerkbar machen wird“, schreibt die SVE darin. Sie argumentiert unter anderem, dass die U23-Spieler mit im Schnitt nicht einmal zehn Minuten pro Partie zu wenig Eiszeit erhielten und jeder zweite ehemalige U23-Akteur nach dem 24. Geburtstag aus der Liga verschwinde. Die SVE präsentiert darüber hinaus die Ergebnisse einer Spieler-Umfrage, wonach etwas mehr als 77 Prozent der befragten Spieler die PENNY DEL nicht als Ausbildungsliga betrachten und knapp 87 Prozent die Sinnhaftigkeit der U23-Regel anzweifeln.
Allerdings offenbart der von der SVE so genannte „Debattenbeitrag“ grobe methodische Schwächen. So sind etwa keine Vergleichswerte aus anderen Ligen oder der Vergangenheit hinsichtlich der herangezogenen Eiszeit-Statistiken oder der mit 24 Jahren aus der DEL ausgeschiedenen Spieler zu finden. Auch Zahlen hinsichtlich der Beteiligungsquote an der Spieler-Umfrage fehlen. Nicht klar ist zudem, ob lediglich SVE-Mitglieder oder alle DEL-Spieler an der Umfrage teilnehmen durften.
Gernot Tripcke, Geschäftsführer der PENNY DEL, hatte im November auf Nachfrage von Eishockey NEWS gesagt: „Wir haben 2021 für die kommenden zwei Spielzeiten bis 2024 unsere U23-Regel festgelegt. Wir sehen aktuell keinen Bedarf, daran etwas zu ändern, und es gibt auch keine Mehrheit dafür. Es gibt immer Beispiele, wo es nicht funktioniert. Es mag auch den einen oder anderen Club geben, der lieber einen fertigen Spieler verpflichten würde. Aber wenn sie sich kümmern müssen, dann kümmern sie sich auch um junge Spieler.“ Die Spielervereinigung hatte sich damals am Rande des Deutschland Cups mit der Liga getroffen, sich im Nachgang jedoch nicht zum Inhalt des Treffens geäußert.