Christoph Schubert (links) und Jamie Benn im November 2012 gemeinsam im Hamburger Trikot. Benn spielte während des Lockouts 19-mal für die Freezers in der DEL.
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1.000 Spiele sind etwas Besonderes. Vor allem in der NHL. Für diesen Meilenstein hatten sich die Kollegen von Jamie Benn von den Dallas Stars etwas Besonderes einfallen lassen: Alle hatten sich optisch ihrem Kapitän angepasst und ihre Haare streng nach hinten gegelt. Besondere Spiele erfordern eben ein besonderes Styling.
„Es war ein toller Abend. Meine Familie war in der Halle, mein Bruder, mit dem ich lange zusammengespielt habe. Das war schon toll. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass die Fans, für die ich seit 14 Jahren spiele, mich an diesem Abend so gefeiert haben“, sagte Benn nach dem 3:2-Sieg nach Penaltyschießen gegen die Anaheim Ducks mit ruhiger und sanfter Stimme.
Ein Lautsprecher ist dieser James Benn, den alle nur Jamie nennen, bis heute nicht. Das weiß auch Christoph Schubert. Der ehemalige NHL-Verteidiger der Ottawa Senators und Atlanta Thrashers spielte während des Lockouts 2012/13 bei den Hamburg Freezers mit Benn zusammen. „Man konnte damals schon sehen, dass er ein ganz Großer wird. Ich erinnere mich noch an ein Spiel gegen Iserlohn, wo er sich in Unterzahl die Schiebe im eigenen Drittel geschnappt hat und über die linke Seite durchmarschiert ist, und anschließend die Scheibe locker durch die Beine des Keepers geschoben hat. Das war schon ein Wow-Moment.“
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Nicht nur auf dem Eis war er bei den Freezers damals sehr beliebt. Benn hat auch die kulturellen Vorzüge der Hansestadt zu schätzen gewusst. „In der Kabine war er damals ein freundlicher junger Mann, der anfangs noch ein bisschen schüchtern war. Jamie war das erste Mal von zuhause weg, und ich kann sagen, dass er in seiner freien Zeit sich auch mal das Hamburger Stadtzentrum am Nachmittag angeschaut hat“, sagt Schubert und lacht. Heißt übersetzt: Es war damals ein offenes Geheimnis, dass Benn die Reeperbahn nicht nur vom Hörensagen kannte.
Bei den Hamburgern reichte es trotzdem zu 20 Scorerpunkte in 19 Spielen. „Wir hatten alle Spaß mit Jamie. Auf dem Eis, aber auch wenn wir mal weggegangen sind, war es sehr unterhaltsam. Benn war für Hamburg, aber auch die ganze DEL eine Bereicherung. Dass er jetzt 1000 NHL-Spiele absolviert hat und seit zehn Jahren Stars-Kapitän ist, spricht für sich“, sagt Schubert.
Alexander Berthold
Ein ausführliches Porträt über Jamie Benn lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Eishockey NEWS.
Captain Jamie Benn, welcome to the 1,000 @NHL Games club!
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