Umkämpft war die Partie zwischen Peiting und Tilburg – mit dem besseren Ende für die Gäste aus den Niederlanden.
Foto: René Säuberlich
„Siegen oder Fliegen“ hieß es am Freitag in drei Playoff-Partien der Oberliga. Sowohl für den EC Peiting als auch die Memmingen Indians ist die Saison mit der jeweils dritten Niederlage beendet, Halle und Tilburg ziehen somit ins Viertelfinale ein. Lediglich die Hannover Indians und der Höchstadter EC stehen sich am Sonntag in Spiel fünf gegenüber.
Eine überraschend torreiche Partie lieferten sich der EC Peiting und die Tilburg Trappers. Peiting musste gewinnen, die Pfaffenwinkler lagen in der Serie zurück. Doch am Ende konnten die Trappers ins Viertelfinale einziehen. Entsprechend motiviert begannen aber die Hausherren: Felix Brassard erzielte in doppelter Überzahl die 1:0-Führung (5.). Tilburg konnte durch Brett Bulmer ausgleichen, gerade als Peiting eine Unterzahlsituation überstanden hatte (12.). Kurz vor der ersten Pause brachte Brassard mit seinem zweiten Treffer Peiting wieder in Führung (19.). Im Mitteldrittel brachte Raymond van der Schuit Tilburg zurück und erzielte den erneuten Ausgleich (23.). Wieder war Peiting am Drücker: David Diebolder erzielte die neuerliche Führung (29.), die aber von Delany Hessels erneut ausgeglichen werden konnte (33.). Erst im Schlussabschnitt konnten die Gäste durch Wouter Sars erstmals in Führung gehen (46.). Max Hermens erhöhte (55.), die Sache schien damit durch zu sein. Marc Besl schaffte zwar nochmal den Anschluss (57.), doch selbst mit sechs Feldspielern gelang dem EC Peiting der Ausgleich nicht mehr. Mikko Virtanen traf stattdessen fünf Sekunden vor Spielende ins verwaiste Peitinger Tor und schießt die Bayern damit in die Sommerpause.
Nicht ganz so viele Tore sahen die 3.144 Zuschauer in Memmingen. Auch hier setzte sich der Nord-Club durch – die Saale Bulls Halle, die kurzfristig auf den für vier Spiele gesperrten Tatu Vihavainen verzichten mussten, gewannen mit 3:2. Niklas Hildebrand brachte Halle Mitte des ersten Drittels in Führung (13.). Leon Kittel traf mit einem verdeckten Distanzschuss zum Ausgleich für Memmingen (35.). Zuvor hatten die Schwaben Glück: obwohl sie mehrere Minuten in Überzahl spielten, konnten die Bullen gefährliche Konter fahren. Marco Eisenhut und eine Portion Glück hielten Memmingen hier im Spiel. Eisenhut musste erst im Schlussdrittel wieder hinter sich greifen, als Thomas Merl aus kurzer Distanz den Keeper überraschte (45.). Pascal Dopatka erzielte den erneuten Ausgleich (52.), ein erfolgreicher Konter von Marius Demmler war zugleich der Siegtreffer (56.) in dieser spannenden Partie.
Einzig die Höchstadt Alligators konnten aus Süd-Sicht siegen und somit gegen die Hannover Indians ein fünftes Spiel erzwingen. Bereits nach 45 Sekunden nutzte Dimitri Litesov einen Abpraller von Indians-Goalie David Miserotti-Böttcher zum 1:0. Die Führung hielt bis in das Mitteldrittel. Maks Selan erzielte den Ausgleich (24.). Ein Doppelschlag von Martin Vojcak (26.) und Klavs Planics (27.) brachte dann zunächst die Franken auf die Siegerstraße. Der Anschlusstreffer von Niko Esposito-Selivanov nur gut eine Minute nach dem 3:1 war aus Indians-Sicht sehr wichtig, denn das ebnete den Weg für Igor Bacek, der Mitte des Schlussdrittels für den Indians-Ausgleich sorgte. Die Entscheidung fiel fünf Minuten vor Schluss: Patrik Rypar gelang das 4:3 und damit der Siegtreffer für die Alligatoren. In der Schlussphase überstanden die Hausherren zunächst eine Unterzahl, in der Schlussminute schwächten sich die Indians dann mit zwei Strafzeiten selbst und nahmen sich damit jegliche Chance auf den Ausgleich.
Zumindest zwei Viertelfinal-Begegnungen stehen damit fest: Die Saale Bulls Halle treffen ab Dienstag auf den Deggendorfer SC, die Starbulls Rosenheim auf die Tilburg Trappers. Die restlichen Partien sind vom Ausgang des fünften Spiels zwischen den Hannover Indians und den Höchstadt Alligators abhängig.
Roland Rappel