Start ins Oberliga-Playoff-Viertelfinale Scorpions drehen Spiel im Schlussdrittel, Weiden schlägt die Indians, Rosenheim bezwingt Tilburg, Halle gewinnt gegen Deggendorf

Zum Auftakt der Viertelfinalspiele in der Oberliga konnten alle Heimteams ihre Spiele für sich entscheiden. Süd-Meister Weiden stellte beim 4:2-Erfolg über die Hannover Indians im ersten Abschnitt die Weichen auf Sieg. Halle gelang ein 3:1-Sieg gegen ersatzgeschwächte Deggendorfer. Die Hannover Scorpions drehten erst im Schlussabschnitt einen 0:1-Rückstand in ein 4:1 über den SC Riessersee. Rosenheim hatte ebenso Mühe gegen Tilburg, konnte am Ende aber über ein knappes 4:3 jubeln.

Unter denkbar schlechten Vorzeichen stand das Auswärtsspiel des Deggendorfer SC in Halle. Zum Start in die zweite Playoff-Runde hat eine Krankheitswelle die Mannschaft fest im Griff. Gleich auf elf Spieler musste Trainer Jiri Ehrenberger verzichten. Dennoch konnte der Rumpfkader der Niederbayern nicht nur lange Zeit die Partie offen gestalten, sondern in der 30. Minute gar in Führung gehen. Julian Elsberger war nach einem Schuss an das Torgestänge im Nachsetzen zur Stelle. Die Freude über den Treffer war allerdings nur von kurzer Dauer. Nur 54 Sekunden später egalisierte Patrick Schmid. Und wiederum nur drei Minuten später traf Thomas Gauch zum 2:1. Die Saale Bulls taten sich trotz eines am Ende klaren Torschussverhältnis von 43:23 gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Deggendorfer allerdings weiter schwer. Erst in der 58. Minute konnte Thomas Merl in Überzahl für die Entscheidung sorgen.

Beste Eishockeyunterhaltung war auch den über 4.000 Zuschauern beim Spiel der Starbulls Rosenheim gegen die Tilburg Trappers geboten. Dabei starteten die Gäste besser in die Begegnung. Verdient war dabei auch deren Führung in der 7. Spielminute. Mehrmals kamen sie frei zum Schuss, ehe am Ende Mikko Virtanen eiskalt vollstreckte. Die Hausherren konnten gegen den weiter druckvoll agierenden Gegner nicht viel ausrichten, nur mit Einzelaktionen hin und wieder für Gefahr sorgen. Energischer zu Werke gingen die Starbulls im zweiten Abschnitt. Fortan bestimmten sie das Geschehen auf dem glatten Parkett. Christian Obu (23.) und Maximilian Vollmayer (26.) drehten das Spiel. Lange Zeit lag gar das 3:1 in der Luft. Kurz vor dem zweiten Break gelang dann allerdings den Gästen ein Konter, den Danny Stempher zum Ausgleich nutzte. Ordentlich zur Sache ging es auch im Schlussdrittel zur Sache. Aaron Reinig traf nach nur 63 gespielten Sekunden in Überzahl zum 3:2. Nur zwei Minuten später markierte – ebenso bei einem Mann mehr auf dem Eis – Brett Bulmer zum 3:3. In der 47. Minute bediente Manuel Strodel den freistehenden Tim Lucca Krüger, der zur erneuten Führung vollstreckte, die Rosenheim bis zur Schlusssirene verteidigte.

Einen starken Beginn im Duell gegen die Hannover Indians legten die Blue Devils Weiden hin. Martin Heinisch (7.) und Roman Kechter (9.) markierten die ersten beiden Treffer der Oberpfälzer. Nicolas Turnwald (12.) konnte dann zwar verkürzen, doch schon kurz darauf traf Fabian Voit (14.) zum 3:1. Hannover ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken. Joe-Richard Kiss (25.) sorgte für den erneuten Anschluss. Nach einem Faustkampf zwischen Markus Eberhardt und Jayden Schubert war es jedoch erneut der 19-jährige Kechter (32.), der auf einen Zwei-Tore-Vorsprung stellte. Den 1.882 Zuschauern bot sich weiter ein packendes Spiel, Tore wollten jedoch auf beiden Seiten keine mehr gelingen.

Keine zwei Minuten waren im Match der Hannover Scorpions gegen den SC Riessersee gespielt, da nutzten die Gäste in Person von Lubor Dibelka ein frühes Überzahlspiel zur Führung. Diesen knappen Vorsprung verteidigten die Werdenfelser nicht nur im ersten, sondern auch im zweiten Drittel. In diesem erhöhten die Gastgeber jedoch gehörig den Druck. Ein ums andere Mal scheiterten sie am glänzend aufgelegten Torhüter Daniel Allavena. Doch auch Riessersee hatte bei zwei Schüssen an das Torgestänge Pech im Abschluss und vergab noch eine weitere Großchance. Zu Beginn der letzten zwanzig Minuten waren die Einheimischen schließlich erfolgreich. James Bettauer wendete mit zwei Treffern (41./44.) das Blatt zugunsten seines Teams. Riessersee war dem Ausgleich nahe dran. Erst in der Schlussphase konnten die Scorpions mit zwei Empty-Net-Treffern den Sack zumachen.

Michael Sporer