Auch beim zweiten Spiel in Ingolstadt war Mannheim nicht zu schlagen.
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Die Adler Mannheim haben in den diesjährigen Playoffs ihr Glück offenbar in der Ferne gefunden: Beim 2:1 in Ingolstadt holten sich die Kurpfälzer nicht nur die Serienführung und das Heimrecht zurück, sondern behielten auswärts auch gleichzeitig ihre weiße Weste. Unterdessen feierten die Grizzlys Wolfsburg ein 5:3 bei Favorit München und liegen in der zweiten Halbfinalserie nun ebenso 2:1 in Front.
In Ingolstadt hatte Mannheim zunächst Pech, denn einem Tor von Markus Eisenschmid blieb die Anerkennung verwehrt. Die Unparteiischen hatten den Puck sicher bei ERC-Keeper Kevin Reich gewähnt und das Spiel vor dem letztendlichen Treffer unterbrochen – ohne zu sehen, dass das Hartgummi eigentlich frei neben Reichs Handschuh gelegen hatte. Dann mussten die Gäste nach überhartem Check von Joseph Cramarossa auch noch eine fünfminütige Unterzahl überstehen, schafften dies aber souverän. So blieb es beim 0:0 zur Pause.
Im zweiten Drittel fielen dann auch endlich Tore: Einen Bilderbuch-Angriff schloss Stefan Matteau zur Ingolstädter Führung ab. Diese hielt aber nur 18 Sekunden, denn Matthias Plachta tankte sich auf der linken Angriffsseite durch und netzte zum 1:1 ein. Im Powerplay gelang den Kurpfälzern dann die erstmalige Führung. Rückkehrer Jordan Szwarz versuchte einen Querpass, traf ERC-Defender Leon Hüttl – und von dort sprang die Scheibe ins Netz.
Mit der 2:1-Führung im Rücken ging Mannheim in den Schlussdurchgang und spielte dort die Uhr clever runter. Die heimischen Panther mühten sich zwar redlich, doch die kompakte Adler-Defensive kriegten sie nicht mehr geknackt. Damit holten sich die Quadratestädter das Heimrecht zurück und feierten gleichzeitig den fünften Erfolg im fünften Playoff-Auswärtsspiel.
Den Grizzlys Wolfsburg merkte man das nach dem 3:2-Heimsieg gewonnene Selbstvertrauen durchaus an, denn die Niedersachsen spielten in München ein starkes erstes Drittel. Bei zwei Powerplays waren die Gäste nah dran am Treffer, aber Mathias Niederberger im Kasten der Red Bulls konnte jeweils entschärfen.
Im Mittelabschnitt wurden die Bemühungen der Wolfsburger dann belohnt. Nach schnellem Umschaltspiel hämmerte Spencer Machacek den Puck aus halbrechter Position zum 1:0 in die Maschen. Und damit nicht genug: Trevor Mingoia „schummelte“ einen abgefälschten Schuss zum 2:0 an Niederberger vorbei. Als Dustin Jeffrey am langen Pfosten sogar zum 3:0 einnetzte, musste sich der Favorit aus München erstmal schütteln. Ein One-Timer von Yasin Ehliz brachte die Hausherren dann aber in Überzahl ebenfalls aufs Scoreboard. Doch Wolfsburg hatte eine Antwort parat und erhöhte in Person von Tyler Morley, der einen Abpraller von der Bande verwertete, auf 4:1. München startete nun wütende Angriffe und kam durch einen Abstauber von Chris DeSousa Sekunden vor der zweiten Sirene tatsächlich noch zum 2:4.
Den Schwung des späten Anschlusstores nahmen die Gastgeber mit in den Schlussabschnitt. Zach Redmond stand in Überzahl goldrichtig und jagte eine Direktabnahme zum 3:4 ins Netz. Die Red Bulls warfen nun alles nach vorne, liefen aber in einen folgenschweren Konter: Nach Zuckerpass von Jeffrey musste Machacek am langen Eck nur noch den Schläger hinhalten – plötzlich stand es 5:3 für Wolfsburg. Mit aufopferungsvollem Kampf brachten die Grizzlys dieses Resultat am Ende nach Hause und könnten sich nun am Gründonnerstag daheim drei Matchpucks für den Finaleinzug erspielen.
André Schall