Frederik Tiffels jubelt einen der Münchner Treffer in Ingolstadt.
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Der EHC Red Bull München steuert in Richtung seiner vierten Meisterschaft. Nach dem knappen 2:1-Sieg in Spiel 1 am Freitag fertigte der Hauptrundenerste am Sonntag den ERC Ingolstadt in dessen Arena mit 7:1 ab und ging in der Finalserie der PENNY DEL mit 2:0 in Führung. Es war der höchste Auswärtssieg in einer Endspielserie seit Einführung der Playoffs in der Saison 1980/81. Die bisherige Bestmarke teilten sich Rosenheim (7:2 in Mannheim 1985) und Ingolstadt (6:1 in Mannheim 2015). Spiel 3 der Finalserie findet am kommenden Dienstag wieder in München statt (Spielbeginn: 19.30 Uhr, live bei MagentaSport).
Der Start der Partie war einer für die Geschichtsbücher. Nach nur 141 Sekunden hatten die Torhüter in einer zunächst völlig wilden Begegnung schon viermal hinter sich greifen müssen. Die Hausherren gingen nach nur 35 Sekunden durch Maury Edwards in Führung. Kurz zuvor war Münchens Patrick Hager allein vor ERC-Keeper Kevin Reich gescheitert. Doch die Gäste zeigten sich vom frühen Rückstand unbeeindruckt. Benjamin Smith glich nur 14 Sekunden nach dem 0:1 aus. 41 Sekunden später schloss Filip Varejcka eine Musterkombination zum 1:2 ab. Und wiederum nur 51 Sekunden danach bestrafte Maximilian Kastner einen Puckverlust von Reich hinter dem Tor mit dem 1:3. Ingolstadt war geschockt und kassierte in der zehnten Minute durch einen Hammer von Konrad Abeltshauser auch noch den vierten Gegentreffer. In der 14. Minute kam dann Jonas Stettmer für den angeschlagenen Reich. Die erst 21-jährige Nummer drei – Stammkeeper Michael Garteig fehlt verletzt seit dem Halbfinale – wehrte bei seinem erst dritten Erstliga-Einsatz gleich einen Penalty von Chris DeSousa ab.
Nach den verrückten ersten 20 Minuten beruhigte sich das Spiel ab dem zweiten Abschnitt. Ingolstadt bemühte sich zwar, kam aber nur selten zu wirklich zwingenden Chancen. München kontrollierte die Partie und zeigte sich im Powerplay eiskalt. Ortega und Yasin Ehliz brauten jeweils in Überzahl die Münchner Führung auf 6:1 aus. In einem nahezu ereignislosen Schlussabschnitt stellte Justin Schütz mit einem Unterzahltreffer den Endstand her.
In zwei Tagen steht der ERC in München nun extrem unter Druck. Einen 0:3-Rückstand in einer Best-of-seven-Serie konnte in der Playoff-Geschichte des Oberhauses noch nie eine Mannschaft wettmachen. Ingolstadt kämpft zudem gegen seine schwarze Serie gegen den bayerischen Rivalen. Elf Spiele haben die Panther inzwischen in Folge gegen München verloren. Der letzte Erfolg gelang am 25. Februar 2021 auf eigenem Eis bei einem 3:2 nach Penalty-Schießen.