Marko Friedrich (hier links) erzielte im Derby gegen München sein erstes Saisontor – und das war der Siegtreffer zum 2:1 für Ingolstadt.
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Dritter Sieg im dritten Saisonspiel gegen München für den ERC Ingolstadt. Die Panther gewannen am Donnerstag das Derby gegen den amtierenden Meister knapp, aber verdient mit 2:1. Matchwinner war Marko Friedrich, der im Schlussdrittel ausgerechnet mit seinem ersten Saisontreffer für die Entscheidung zugunsten Ingolstadts sorgte.
München war in einem engen und relativ körperlosen Spiel zwar in vielen Phasen ebenbürtig, die Chancenverwertung war insgesamt aber ungenügend. „Wir haben einiges an Torchancen kreiert, Ingolstadt hatte aber im entscheidenden Moment auch das Glück auf seiner Seite“, sagte Münchens Cheftrainer Toni Söderholm nach dem Match bei MagentaSport. Und Ingolstadts Nationalspieler Leon Hüttl gab zu Protokoll: „Wir haben nicht so viele Chancen zugelassen und wenn doch, dann hat uns Garteig im Spiel gehalten“. Das Sonderlob ging also an den eigenen Torhüter, der 28 von 29 Schüssen der Gäste abwehrte.
Die rund 4.000 Zuschauer sahen in ersten 20 Minuten zwar ein flottes, aber ein Spiel mit wenigen (guten) Torchancen auf beiden Seiten. So gesehen war es kein Wunder, dass es beim Stande von 0:0 in die erste Pause ging. Doch gleich nach Wiederbeginn hatten die ERC-Fans Grund zum Jubeln. Stürmer Jan Nijenhuis traf nach nur 46 Sekunden mit einem verdeckten Schuss zum 1:0. Ingolstadt zwar jetzt mit mehr Spielanteilen, aber München ließ defensiv wenig zu. Glück hatten die Gäse allerdings in 27. Minute, als Patrick Virta nur das Lattenkreuz traf. Praktisch im Gegenzug hatte Maxi Kastner allein vor Garteig das 1:1 auf dem Schläger, konnte diese Chance aber nicht verwerten. Besser machte es wenig später Nico Krämmer, der bei einem springenden Puck goldrichtig stand und zum 1:1 verwertete.
„In so einer Szene gehört auch Glück dazu“ gestand der Torschütze im Pauseninterview bei MagentaSport. Wie auch immer, die Gäste hatten den Ausgleich geschafft, die Partie war also wieder völlig offen. Auffällig war allerdings, dass EHC-Trainer Toni Söderholm seiner vierten Angriffsreihe mit Heigl, Varejka und Eisenschmid im zweiten Abschnitt kaum Eiszeit und damit Vertrauen schenkte. Eine Erklärung dafür hatte auch MagentaSport-Experte Andreas Renz nicht parat, zumal das Spiel fast ohne Strafzeiten über die Bühne ging. Das änderte Söderholm dann allerdings im Schlussabschnitt wieder und sein Team war plötzlich zumindest optisch überlegen. Doch dann reichte ein Geniestreich von Wayne Simpson, der zwei Gegenspieler austanzte, die Scheibe auf Virta weiterleitete – und dieser bediente Marko Friedrich. Dass die Freude nach dem ersten Saisontor überhaupt bei Friedrich extrem groß war, versteht sich von selbst.
Damit war die Partie aber längst nicht entschieden, denn Garteig musste wenig später spektulär gegen Adam Almquist retten, um den Ausgleich zu verhindern. Für die endgültige Entscheidung hätte dann allerdings Wojciech Stachowiak sorgen können, dessen Schuss bei einem Alleingang zunächst an den Pfosten ging, doch die Scheibe trudelte anschließend ins Tor. Nach Videobeweis gaben die Unparteiischen den Treffen dann allerdings nicht, obwohl sie auf dem Eis auf Tor entschieden hatten. Die Verwirrung war groß, weil die Referees auch keine Erklärung für ihr „Verhalten“ lieferten, respektive durchsagen ließen. Wie auch immer, Ingolstadt brachte das knappe 2:1 auch so über die Zeit, weil sich München selbst in der Schlussphase keine zwingenden Chancen mehr erarbeiten konnte.
Das Spiel im Stenogramm
ERC Ingolstadt – EHC Red Bull München
2:1 (0:0, 1:1, 1:0)
Tore: 1:0 (21.) Nijenhuis, 1:1 (32.) Krämmer, 2:1 (51.) Friedrich; Strafminuten: Ingolstadt 2, München 4; Zuschauer: 4.075.