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Sonntag, 17. Dezember 2023

Doppelte Silberhelden erneut auf Platz zwei Herren-Nationalmannschaft als Vizeweltmeister bei der Wahl zur „Mannschaft des Jahres“ hinter den Basketballern Zweite

Sportdirektor Christian Künast und Bundestrainer Harold Kreis mit Begleitung bei der Gala in Baden-Baden.
Foto: Scholze/DEB

Fünf Jahre nach dem sensationellen Gewinn von Olympia-Silber im südkoreanischen Pyeongchang am 25. Februar 2018 hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft im Mai dieses Jahres für ein erneutes Eishockeymärchen gesorgt. Auch wenn die ganz große Krönung am Ende fehlte. Die Mannschaft von Bundestrainer Harold Kreis unterlag Team Kanada am 28. Mai 2023 nach zweimaliger Führung im Finale der Weltmeisterschaft in Tampere (Finnland) zwar mit 2:5, brachte aber die nächste Silbermedaille mit nach Hause. Nach 1930 und 1953 wurde das DEB-Team zum dritten Mal Vizeweltmeister.

Dabei drohte nach drei Niederlagen zum Auftakt in die Gruppenphase bereits das frühe Aus. Aber: Deutschland gewann die nächsten vier Vorrundenspiele und schaffte mit der Qualifikation für die K.o.-Phase tatsächlich das kaum noch für möglich gehaltene Comeback. Deutschland lief fortan so richtig heiß. Im Viertelfinale stand ein 3:1-Erfolg gegen die Schweiz, im Halbfinale erzielte Frederik Tiffels (Eisbären Berlin) den umjubelten 4:3-Siegtreffer in der Overtime gegen die USA. Im Finale legten JJ Peterka (Buffalo Sabres) und Daniel Fischbuch (Adler Mannheim) zweimal vor, ehe die Kanadier jeweils ausgleichen und letztendlich die Partie drehen konnten.

Wie schon 2018 wurden die deutschen Eishockeyhelden, die erneut Millionen an Sportfans vor die TV-Bildschirme lockten und jede Menge Eishockeyherzen eroberten, für die Wahl zur „Mannschaft des Jahres“ vorgeschlagen. Und bei der Gala im Kurhaus von Baden-Baden, die zum insgesamt 77. Mal durchgeführt wurde, mussten die Puckjäger lediglich den deutschen Basketballern den Vortritt lassen. Die DBB-Auswahl durfte sogar einen noch größeren Erfolg in diesem Jahr feiern. Denn die Korbjäger wurden nach einem 83:77-Erfolg am 10. September in Manila im Endspiel gegen Serbien zum ersten Mal in der Geschichte überhaupt Weltmeister. Mit 2.539 Stimmen wurde der WM-Champion zur „Mannschaft des Jahres“ ausgezeichnet, die Eishockey-Jungs folgten mit 1.718 Stimmen auf Platz zwei. Dritter wurden die deutschen Hockeyherren (1.119 Stimmen), die das WM-Finale Ende Januar im indischen Bhubaneswar mit 5:4 im Penaltyschießen gegen Titelverteidiger Belgien gewannen und Weltmeister wurden.

Erstmals durften in diesem Jahr nicht nur Journalisten wählen, sondern auch die Athleten selbst. „Es macht einfach riesigen Spaß, das Team zu trainieren. Wir haben nicht nur eine Mannschaft, die bei der Weltmeisterschaft sehr gut gespielt hat. Wir haben auch eine Mannschaft, die sehr breit aufgestellt ist. Ich könnte viele Spieler einladen, aber heute stehen die Jungs hier, die in Tampere Silber geholt haben. Sie machen meinen Job extrem leicht“, war Bundestrainer Kreis stolz auf seine Cracks. „Wir haben auch in den ersten drei Spielen gut gespielt, aber leider immer mit einem Tor verloren. Und wir wussten, dass wir ab dem vierten Spiel kein Spiel mehr verlieren durften“, blickte der 64-Jährige zurück.

Deutschland triumphierte im Anschluss mit 6:4 gegen Dänemark und startete die Aufholjagd. Wie schon in Pyeongchang war es nicht die ganz große individuelle Qualität, mit der die deutsche Mannschaft zum wiederholen Male Sportgeschichte schrieb. Es war vielmehr ein Teamerfolg, der mit Teamgeist, Wille und Leidenschaft bis zur Schlusssirene erkämpft und erarbeitet wurde. Wobei Deutschland in zehn Partien 36 Tore erzielte und auch für spielerische Höhepunkte in der Offensive sorgte. Einzelne Spieler aus dem Kollektiv herauszuheben, fällt schwer. Und doch war es ein NHL-Duo, welches dann doch nochmal herausragte. Verteidiger Moritz Seider (Detroit Red Wings, fünf Scorerpunkte) wurde ins All-Star-Team des Turniers gewählt. JJ Peterka wurde mit zwölf Punkten (sechs Tore, sechs Assists) Top-Scorer, zum besten Stürmer der WM geehrt und ebenfalls ins All-Star-Team berufen. „Wir können stolz sein, auf das, was wir erreicht haben. Wir haben uns das hart verdient, jeder für jeden. Ich könnte nicht stolzer auf die ganze Gruppe sein“, formulierte er im Anschluss an die WM im Mai. Die nächste Weltmeisterschaft findet im kommenden Mai in Prag und Ostrava statt.

Tony Poland


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Notizen

  • vor einer Stunde
  • Der ERC Ingolstadt stellt sich im Athletikbereich neu auf. Matthias Klein vom Therapiezentrum in Mailing arbeitet künftig als „Head of Performance“ für den Club aus der PENNY DEL. Kán Liebscher wird neuer Athletik-Trainer.
  • vor 4 Stunden
  • Die Straubing Tigers nehmen 2025 erstmals am Vinschgau Cup teil. Neben den Niederbayern sind Gastgeber ERC Ingolstadt (amtierender Titelverteidiger) sowie die ZSC Lions aus Zürich (amtierender Schweizer Meister und diesjähriger CHL-Sieger) gesetzt. Ein viertes Team wird in Kürze bekanntgegeben.
  • vor 4 Stunden
  • Zum ersten Mal werden Ende August vier Teams aus der PENNY DEL am traditionellen Eishockey-Vorbereitungsturnier der Dresdner Eislöwen teilnehmen. Neben den Eislöwen als DEL-Aufsteiger werden die Löwen Frankfurt, Grizzlys Wolfsburg und die Straubing Tigers dabei sein.
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  • gestern
  • Neuer Club für Jérémy Beaudry. Den kanadischen Verteidiger, in der vergangenen Saison für die Lausitzer Füchse in der DEL2 aktiv (51 Einsätze, acht Tore, 16 Vorlagen), zieht es in die französische Ligue Magnus nach Bordeaux.
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  • Die Düsseldorfer EG, Absteiger in die DEL2, besetzt die Teammanager-Stelle mit Jasmin Zwetz. Die 29-Jährige war zuletzt in der Hotel-Branche tätig.
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