Nicht der Tag der Hannover Scorpions: Goalie Gerald Kuhn musste insgesamt acht Mal hinter sich greifen.
Foto: Dirk Unverferth
Zum Spitzenspiel der Oberliga Nord reisten die Hannover Scorpions zu den ESC Wohnbau Moskitos Essen. Nach exakt 13 Minuten begann Sandis Zolmanis mit dem Torreigen, der beim 3:0 für Essen zunächst mit der ersten Pause unterbrochen wurde. Danach machte das Heimteam unverändert weiter und legte zwei Treffer nach. Und auch im Schlussdrittel ließen die Essener nicht locker und überwanden Jerry Kuhn im Kasten der Skorpione drei weitere Male. Dylan Wruck sorgte bei zweifacher Überzahl immerhin für den Ehrentreffer der Hannoveraner. Essen grüßt nun mit drei Punkten mehr als der Freitagsgegner von der Tabellenspitze der Oberliga Nord.
Verfolger Tilburg Trappers machte mit den Herner EV Miners ebenfalls kurzen Prozess, zog bis zur 37. Minute auf 4:0 davon. Auch wenn Hernes Tim Lucca Krüger kurz vor der zweiten Pausensirene das erste Tor für seine Miners schoss, konnte das die Niederländer nicht mehr von der Siegerstraße abbringen. Nach Ablauf der 60 Spielminuten leuchtete ein 5:2 für die Trappers auf der Anzeigetafel. Mann des Abends war D‘Artagnan Joly, der drei der fünf Tilburger Treffer beisteuerte und somit tatkräftig half, seinem Team Rang drei vor den TecArt Black Dragons Erfurt zu sichern.
In Erfurt nämlich konnten die Füchse Duisburg den heimischen Black Dragons kein Bein stellen und hätten die Trappers ihre Auswärtsaufgabe in Herne nicht so souverän erledigt, wären die Thüringer an den Niederländern vorbeigezogen. Erfurt selbst machte seine Hausaufgaben mit einem 4:0 gegen Duisburg souverän und bejubelte nicht nur den zweifachen Torschützen Tom Pauker, sondern auch Goalie Konstantin Kessler, der erstmals in dieser Spielzeit eine weiße Weste behielt. Die Drachen feiern Weihnachten auf Tabellenplatz vier.
In der Begegnung der Hannover Indians gegen die KSW IceFighters Leipzig stand es lange 1:1. Robin Palka auf Seiten der Hannoveraner im ersten Drittel und der Leipziger Luke Volkmann in Abschnitt zwei waren die Torschützen, die für das bis gut sieben Minuten vor Schluss bestehende Unentschieden sorgten. Dann mussten mit Tom Stumpe und Maximilian Pohl gleich zwei Indians auf die Strafbank, was Gäste-Stürmer Ian Farrell zum 2:1 nutzte. Hannover gelang es in der Schlussphase nicht mehr, Eric Hoffmann im Kasten der IceFighters zu bezwingen, sodass die Sachsen Niedersachsen mit drei Punkten im Gepäck verließen.
Kurioses Spiel in Halle: Einem späten 1:0 für die Saale Bulls Halle im ersten Drittel folgte ein zweiter Abschnitt, der klar auf das Konto der Hammer Eisbären ging. Die Gäste netzten in Gestalt von Doppeltorschütze Joey Luknowsky und Chris Schutz ein, sodass sie mit einem 3:1 in die zweite Pause gingen. Doch als beide Teams wieder zurück aufs Eis kamen, drehte sich das Kräfteverhältnis. Plötzlich scorten nur noch die Bullen, die damit bereits nach 22 Sekunden begannen. In den letzten fünf Minuten folgte dann ein Doppelpack von Thomas Merl, bevor ein Empty-Net-Goal von Martynas Grinius den 5:3-Sieg für Halle perfekt machte.
Auch der abgeschlagene Tabellenletzte Herforder EV schaffte es fast, ein verloren geglaubtes Spiel noch zu drehen. Gegen die Rostock Piranhas lagen die Drachen nach 21 Minuten bereits mit 0:4 zurück. Doch sie gaben nicht auf und schafften in der 54. Minute den Ausgleich zum 4:4. In der Overtime war es dann Keegan Dansereau, der nach zuvor schon zwei Treffern auch das letztendlich entscheidende Tor markierte und so seinen Piranhas den zweiten Punkt sicherte. Bemerkenswert: Herford kam ohne eine einzige Strafminute durch die fast 62 Minuten, die Rostocker verbrachten gerade einmal vier Minuten auf der Strafbank.
Annette Laqua