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Sonntag, 14. Januar 2024

Sorgen auch in Dachau, kein Eis mehr in Mittenwald Aus für eine weitere Eishalle: HSV übernimmt ehemalige Trainingshalle der Hamburg Freezers und baut sie für andere Sportarten um

Dieq.beyond Arena in Hamburg schließt nach dieser Saison ihre Pforten für den Eissport. Der HSV wird die Halle umbauen und künftig dort andere Sportarten betreiben.
Foto: Alexander Berthold

Aus für eine weitere Eishalle: Durch den Beschluss der Mitgliederversammlung des Hamburger Sport-Vereins (HSV e.V.) wird die bisher q.beyond Arena genannte Halle in der Nähe des Volksparkstadions ihre Pforten für den Eissport schließen. Die Halle geht an den HSV, der künftig nach einem geplanten Umbau andere Sportarten dort betreiben wird (Eishockey NEWS berichtete bereits in der Printausgabe).

Eigentümer der Halle ist bisher noch die Alexander Otto Sportstiftung. Doch weil die Arena aufgrund sinkender Sponsoreneinnahmen und gestiegener Energiekosten defizitär ist, widerspricht sie dem Gemeinnützigkeitsrecht, erklärt Rando Aust, Vorsitzender der Stiftung. „Wir haben ein Jahr lang Alternativen geprüft, auch ein Energieaudit gemacht und uns bei anderen Hallen informiert.“ Auch ein Protest von rund 150 Eishockeyspielern und Fans vor der Mitgliederversammlung des HSV am Sonntag half nichts mehr. Ohnehin, sagt Aust, wäre das Aus auch bei einem negativen Votum der Mitglieder besiegelt gewesen. Auf der Versammlung selbst gab es einige Wortbeiträge und Kritik an der Schließung der Eisfläche und der Kommunikation des Vereins.

Statt 180 Euro pro Stunde Eis hätte man um die 400 Euro verlangen müssen. Unmöglich. Allerdings: Die Halle sei bisher schon nicht ausgelastet gewesen. Zu Randzeiten frühmorgens oder spätabends gab es Lücken im Plan. Auch das trug zum Defizit bei. Noch bis Ende der Saison im Frühjahr wird der Betrieb aufrecht erhalten. Ein Entgegenkommen an die Vereine, sagt Aust – obwohl das die Stiftung viel Geld koste. „Wir hätten auch am 01. Januar schließen können, so haben die Vereine länger Zeit, sich nach Alternativen umzusehen.“

Nun bleiben nach dem Aus der q.beyond Arena, einst Trainingshalle des nicht mehr existenten DEL-Clubs Hamburg Freezers noch zwei Hallen: Die Eisbahn Stellingen und die Eishalle Farmsen. „Als Verband tun wir alles, um zu erhalten, was wir haben, und damit es überhaupt weitergeht“, sagte Irmelin Otten, Präsidentin des Hamburger Eis- und Rollsportverbandes, am Sonntagabend gegenüber Eishockey NEWS.

Es ist damit die zweite schlechte Nachricht für den Eissport in Deutschland binnen weniger Wochen. Im Dezember bereits hatte das Eisstadion in Mittenwald (nahe Garmisch-Partenkirchen) schließen müssen. Der Investor, der die alte Anlage eigentlich im Vorjahr gerettet hatte, gab aufgrund zu hoher Kosten auf. Findet sich kein neuer Investor, ist auch der Erbpachtvertrag hinfällig. Damit verliert die gesamte Anlage ihren bisherigen Bestandsschutz. Eine Wiedereröffnung wäre dann mehr als schwierig.

Und auch in Dachau, nahe München kämpft man um den Erhalt der offenen Eisbahn. Wie in Hamburg wurde dort nun auch eine Petition gestartet, die Bürger der Stadt und des Landkreises wollen die Anlage erhalten. Seit 2017 bereits schwelt das Thema. Unter anderem ist auf dem Gelände auch der Bau einer neuen Multifunktionshalle (unter anderem für Erstligavolleyball) vorgesehen, deren Kostenrahmen aber noch nicht ermittelt ist. Die Eishalle soll dafür als Neubau (weiter halboffen) an einen anderen Platz am Gelände umziehen. Die Offiziellen des Vereins ESV Dachau Woodpeckers bleiben noch gelassen: „Bis zu einem Bau werden noch Jahre vergehen, wenn überhaupt finanzielle Mittel da sind“, sagt 1. Vorsitzender Steurer.

Michael Bauer/Titus Fischer

Einen ausführlichen Bericht finden Sie in der neuen Ausgabe von Eishockey NEWS.


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Notizen

  • vor 6 Stunden
  • Für den Schweizer Kapitän Nico Hischier (26) ist die WM vorzeitig beendet. Der NHL-Angreifer hat sich beim 5:1-Erfolg über Deutschland am Donnerstag eine Muskelverletzung zugezogen, die nach Verbandsabgaben zwar nicht schwerwiegend ist, jedoch keine vollständige Genesung bis zum Turnierende zulässt.
  • gestern
  • Der EHC Red Bull München nimmt an drei Vorbereitungsturnieren teil: Lehner Cup (in Sursee und Zug, mit Bern und Zug), Red Bulls Salute (Zell am See, mit Rögle und Salzburg/Zug) und Warrior Cup (Kaufbeuren, mit Glasgow und Nürnberg/ESVK). Zudem testet der PENNY-DEL-Club gegen Graz (in Tölz).
  • vor 2 Tagen
  • Jan Suran verlässt die Eisbären Regensburg. Der 25-Jährige war die vergangenen zwei Spielzeiten Co-Trainer des DEL2-Clubs. Der Tscheche habe ein Angebot eines anderen Clubs angenommen, teilten die Eisbären mit.
  • vor 2 Tagen
  • Der ERC Ingolstadt stellt sich im Athletikbereich neu auf. Matthias Klein vom Therapiezentrum in Mailing arbeitet künftig als „Head of Performance“ für den Club aus der PENNY DEL. Kán Liebscher wird neuer Athletik-Trainer.
  • vor 2 Tagen
  • Die Straubing Tigers nehmen 2025 erstmals am Vinschgau Cup teil. Neben den Niederbayern sind Gastgeber ERC Ingolstadt (amtierender Titelverteidiger) sowie die ZSC Lions aus Zürich (amtierender Schweizer Meister und diesjähriger CHL-Sieger) gesetzt. Ein viertes Team wird in Kürze bekanntgegeben.
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