Klare Sache: Gegen Krefeld gewannen die Selber Wölfe mit 4:1. Doch die Konkurrenz spielte nicht für die Oberfranken.
Foto: Mario Wiedel
Der 51. DEL2-Spieltag hat weitere Vorentscheidungen mit sich gebracht. Zum einen steht fest, dass die Kassel Huskies, die ihr erstes Spiel unter dem neuen Cheftrainer Bill Stewart am Ende noch mit 3:2 in der Overtime gegen Rosenheim gewannen, Hauptrunden-Meister sind. Verfolger Regensburg verlor das Derby in Landshut zudem mit 1:4. Wirklich spannend ist indes der Kampf um Platz sechs: Gleich vier Teams sind hier noch relaistisch in der Verlosung für die letzten zwei Plätze: Ravensburg, der ESV Kaufbeuren, die Krefeld Pinguine sowie die Lausitzer Füchse. Einzig die Ostsachsen konnten am Freitag einen Sieg einfahren. Krefeld und Ravensburg liefern sich am Sonntag nun ein direktes Duell um den Viertelfinaleinzug.
Durch einen weiteren klaren Sieg, mit dem die Bad Nauheimer ihre Aufwärtstendenz fortsetzten, haben die Roten Teufel in Dresden den direkten Klassenerhalt so gut wie sichergestellt. Sie setzten sich mit 4:1 gegen die Eislöwen durch, die am Sonntag kein Spiel mehr haben und sind somit definitiv in den Playdowns stehen – und dort zunächst auswärts antreten müssen. Das gilt – schon länger – auch für die Bietigheim Steelers, die am Freitag den höchsten Sieg des Jahres feierten – sowie praktisch auch für Selb (11.) und Rosenheim (12.), die bei drei Punkten Rückstand auf die Roten Teufel das deutlich schlechtere Torverhältnis besitzen. Beide Teams bräuchten am letzten Spieltag nicht weniger als eine Sensation samt Kantersieg und deutlicher Niederlage der Bad Nauheimer gegen Landshut. Wer in der Abstiegsrunde auf Dresden und wer auf Bietigheim treffen wird, ist indes noch offen. Hier sind Selb und Rosenheim in der Verlosung.
Wie eng diese Liga ist, zeigt vor allem eine Zahl: In der 59. und 60. Minute fielen in den sieben DEL2-Partien am Freitagabend satte neun Treffer. Entschieden war dabei in vielen Partien noch nichts. Für die Überraschung des Spieltags sorgten dabei durchaus die Bietigheim Steelers, für die es gegen Crimmitschau um kaum etwas ging; außer um das Einspielen auf die Playdowns. Dafür drehten die zuletzt so glücklosen Bietigheimer gegen ersatzgeschwächte Eispiraten gar gewaltig auf. Nach 15 Minuten führten sie bereits mit 3:0. Die Eispiraten erwischten einen bodenlosen Start, von dem sie sich auch im Mittelabschnitt nicht erholen konnten. Im Schlussabschnitt legte Bietigheim noch zwei Tore nach.
Auch in Dresden war es schnell eine klare Sache, weil Coach Rich Chernomaz im dritten Spiel erneut siegreich unterwegs war mit seinen Teufeln. Nach zwölf Spielminuten führten die Gäste aus der Kurstadt mit 2:0, in der 39. Minute legte Max Gerlach mit seinem zweiten Tor des Abends noch einen drauf. Dresdens Ehrentreffer fiel 84 Sekunden vor Schluss. Das vierte Teufel-Tor eine Sekunde vor Spielende. Beim 4:1-Sieg gegen die sicher in der Abstiegsrunde spielenden Dresdner machte Bad Nauheim also abermals eine gute Figur und sicherte sich bereits (fast) den Klassenerhalt.
Lange Zeit eng verliefen indes andere Partien – dazu zählte auch das Spiel der Regensburger in Landshut, das erst am Ende vom Ergebnis her deutlich wurde. Die Niederbayern siegten mit 4:1, wobei die finalen beiden Landshuter Treffer jeweils Empty-Net-Goals waren. Bis in die 46. Minute stand diese Partie 1:1, den vorentscheidenden Treffer auf Landshuter Seite schoss Julian Kornelli. Und auch in Freiburg war lange Zeit nicht klar, wer als Sieger vom Eis geht. Bis ins Schlussdrittel stand es zwischen den Wölfen und dem ESVK 1:1. Der auffällige Eero Elo war es, der mit dem 2:1 für die Vorentscheidung sorgte, Reisnecker legte mit dem 3:1 ins leere Tor nach. Der Kaufbeurer Anschluss durch Kapitän Spurgeon kam zu spät. Er fiel zwei Sekunden vor Ende. Das Spiel endete mit 3:2 für Freiburg – der EHC steht damit in den Top Ten und hat den Klassenerhalt in der DEL2 einmal mehr vorzeitig sicher.
Spaß gehabt haben dürfte Bill Stewart bei seinem ersten Spiel als Huskies-Trainer. Denn sein Team lag zwar gegen Rosenheim bis kurz vor Schluss 1:2 hinten, glich das Spiel aber noch aus. In der 59. Minute fiel der späte Ausgleich, der Siegtreffer in der Overtime bescherte dann den Nordhessen den zweiten Punkt. Kassel steht nun endlich auch als Hauptrunden-Sieger fest. Für die Starbulls geht es trotz guter Leistungen in den letzten Wochen am Ende wohl in die Playdowns. Auch im Duell Selb gegen Krefeld stand es zu Beginn des Schlussabschnitts noch unentschieden. Unter andetem ein Heljanko-Doppelpack bescherte den Wölfen aber den Sieg. Die Partie endete 4:1, was den Wölfen aufgrund der Ergebnisse in den anderen Stadien aber nicht sonderlich weiterhalf. Den Oberfranken steht auch in der dritten DEL2-Saison der Gang in die Playdowns bevor. Zudem unterlag Ravensburg den Lausitzer Füchsen mit 1:3. Die Ravensburger verkürzten zu Beginn des Schlussabschnitts, sodass die Partie lange spannend war. Clarke Breitkreuz löste die Spannung in der Schlussminute mit einem Treffer ins leere Tor auf.
Manuel Weis