Auftakt der Oberliga-Playoffs Favoritensiege für Scorpions, Tilburg und Weiden, Peiting und Hamm überraschen, Memmingen gewinnt in Overtime – Heimsiege für Heilbronn und Hannover Indians

Zum Auftakt der Oberliga-Playoffs 2024 setzten die Hammer Eisbären (4:3 n.V. in Deggendorf) und der EC Peiting (4:2 in Essen) die ersten Achtungszeichen und erkämpften sich das Heimrecht. Die Hannover Scorpions (7:0 gegen Höchstadt), die Tilburg Trappers (4:0 gegen Bad Tölz) und Weiden (4:1 gegen Herne) wurden ihrer Favoritenrolle gerecht, spannender gestalteten sich die Duelle der Indians aus Hannover (7:5 gegen den SC Riessersee) und Memmingen (4:3 n.V. gegen Halle) sowie das der Heilbronner Falken gegen Erfurt (6:5).

0:1, 3:1, 3:4, 6:4. So leuchtete es zwischendurch auf der Heilbronner Anzeigetafel beim Duell der gastgebenden Falken gegen die TecArt Black Dragons auf, am Ende setzte sich der Zweitplatzierte aus der Oberliga Süd gegen den Achten aus dem Norden mit 6:5 durch. Die Hausherren gerieten früh in Rückstand, zogen jedoch mit Toren zu psychologisch wichtigen Zeitpunkten das Momentum auf ihre Seite. So fiel das 3:1 nur 22 Sekunden nach Beginn des zweiten Drittels, der 4:4-Ausgleich vier Sekunden vor der zweiten Pause, die 5:4-Führung nur 47 Sekunden nach Beginn des Schlussabschnittes und der Siegtreffer 50 Sekunden vor dem Ende.

Ohne Gegentreffer beendeten die Tilburg Trappers ihre Auftaktpartie gegen die Tölzer Löwen. Beim 4:0-Heimsieg vor 2.421 Zuschauern avancierten Branden Gracel (drei Vorlagen) und Max Hermens (zwei Tore inklusive Siegtreffer, ein Assist) zu den entscheidenden Spielern auf dem Eis, Trappers-Goalie Cedrick Andree sicherte sich nach dem letztjährigen 4:0-Erfolg gegen Peiting seinen zweiten Playoff-Shutout im Tilburger Trikot. Ebenfalls ohne Gegentor blieb Jerry Kuhn im Gehäuse der Hannover Scorpions. Beim ungefährdeten 7:0-Erfolg des Nord-Meisters gegen die Höchstadt Alligators hatten die Hausherren bereits im ersten Drittel fünfmal eingenetzt, Dylan Wruck und Christoph Kabitzky waren je zweimal erfolgreich.

Luca Gläser war der Matchwinner beim Auftakterfolg seiner Blue Devils Weiden gegen die Miners vom Herner EV, beim 4:1-Heimsieg gegen den Nordligisten war der Angreifer mit zwei Toren und zwei Vorlagen an allen Treffern des Süd-Meisters beteiligt. Bereits nach sechs Minuten lag Weiden dank zweier Powerplay-Tore Gläsers in Führung, den Anschlusstreffer der Gäste in der 24. Minuten konterten die Hausherren postwendend mit zwei weiteren Toren, die folgenden 30 Minuten bis zum Abpfiff blieben torlos.

Trotz einer 2:0-Führung nach 30 Minuten am Memminger Hühnerberg mussten sich die Saale Bulls den gastgebenden Indians mit 3:4 nach Verlängerung geschlagen geben. ECDC-Angreifer Edgars Homjakovs setzte mit einem Doppelschlag kurz vor bzw. kurz nach der zweiten Pause wieder alles auf Anfang, nach je einem weiteren Treffer beider Mannschaften musste die Entscheidung über den Auftaktsieg in der Overtime fallen. In dieser war es Routinier Jaroslav Hafenrichter, der nach rund sieben Minuten in Überzahl den Puck siegbringend hinter Bulls-Goalie Kai Kristian versenkte.

Mehr als zwei Drittel mussten die 2.458 Besuchern am Essener Westbahnhof warten, ehe in der Partie des ESC Wohnbau Moskitos gegen den EC Peiting der erste Treffer fallen sollte. Nach seinem Führungstreffer erhöhte der Südligist in der 51. Minute auf 2:0, ehe die Partie richtig an Fahrt aufnahm. Keine 60 Sekunden später erzielte ESC-Angreifer Ryan Del Monte den Anschluss, drei Minuten später stellte Peiting den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Knapp drei Minuten vor dem Ende stellte abermals Del Monte in Überzahl den Anschluss her, bei gezogenem Moskito-Keeper machte der ECP mit einem Schuss ins verwaiste Gehäuse 72 Sekunden vor dem Ende dann den Auswärtssieg perfekt.

Die meisten Tore zum Auftakt der Playoffs 2024 bekamen die 4.016 Besucher am Pferdeturm in Hannover zu sehen, gleich ein Dutzend Mal schlug der Puck beim 7:5 der gastgebenden Indians gegen den SC Riessersee insgesamt im Netz ein. Der Auftakt der Partie furios: Die Garmischer Führung nach drei Minuten drehten die Niedersachsen durch einen Doppelschlag binnen neun Sekunden in eine Führung, nach zehn Minuten hieß es 2:2. Im weiteren Spielverlauf erspielte sich der Südligist zunächst einen 4:2- sowie 5:3-Vorsprung (35.), den die Gastgeber noch vor der zweiten Pause egalisieren konnten. Im letzten Drittel sorgte Igor Bacek für die erst zweite Führung des Abends für die Indians, Tobias Möller machte mit einem Empty-Netter den Deckel drauf.

Das erste Duell überhaupt zwischen dem Deggendorfer SC und den Hammer Eisbären entschied der Nordligist trotz eines 1:3-Rückstandes kurz vor der ersten Pause am Ende noch mit 4:3 nach Verlängerung für sich. Dabei profitierten die Gäste vom Anschlusstreffer in der Schlusssekunde des Auftaktdrittels durch Kassels Förderlizenzspieler Samuel Dotter, der im Anschluss auch den Ausgleich zum 3:3 in der 43. Minute besorgte. In der Overtime war es Joey Luknowsky, der seinen Farben den Auswärtssieg sicherte und somit das Heimrecht an den Maxipark holte.

Mario Schoppa