Curtis Leinweber verzieht hier bei einer Torchance. Deggendorf konnte am Dienstagabend aber mit 2:1-Heimsieg über die Hammer Eisbären die Serie für sich entscheiden und das Ticket für das Viertelfinale buchen.
Foto: Roland Rappel
Die Würfel in der Achtelfinal-Playoff-Runde der Oberliga sind gefallen. Am Dienstagabend buchten sowohl der Deggendorfer SC mit einem 2:1 über die Hammer Eisbären als auch die Memmingen Indians, ebenso mit einem 2:1 über die Saale Bulls Halle, das Ticket fürs Viertelfinale. In diesem treffen in der Best-of-seven-Serie die Hannover Scorpions auf die Hannover Indians. Weiden bekommt es mit dem EC Peiting zu tun. Für Deggendorf geht es nun gegen die Tilburg Trappers und Heilbronn duelliert sich mit Memmingen.
Nachdem sowohl Halle als auch Hamm am Sonntag ihren jeweiligen Matchpuck zuhause vergaben, standen am Dienstagabend zwei alles entscheidende fünfte Spiele auf dem Programm.
Dabei marschierten die Saale Bulls in Memmingen direkt nach vorne und gingen bereits nach nur 47 gespielten Sekunden durch Adam Domogalla in Führung. Memmingen schüttelte sich kurz, fortan entwickelte sich eine flotte Partie, mit teils guten Szenen auf beiden Seiten. Die Torhüter waren jedoch stets auf dem Posten. In der 16. Minute flogen erstmals die Fäuste, dabei handelte sich Victor Knaub eine Spieldauer-Disziplinarstrafe ein. Wenig später waren die Indians mit dem Ausgleich zur Stelle. Sofiene Bräuner lief mit viel Tempo ins gegnerische Drittel, legte auf Tobias Meier ab, der vom Bullykreis frei zum Schuss kam und den Puck in die Maschen setzte.
Der Süd-Oberligist hatte zu Beginn des zweiten Abschnitts die gefährlicheren Chancen. In der 26. Minute fiel schließlich das 2:1. Edgars Homjakovs gewann das Bully im Angriffsdrittel, gab zurück auf Jaroslav Hafenrichter, der die Scheibe in den Giebel setzte. Die offiziell 3.333 Zuschauer in der Eissporthalle am Hühnerberg sahen auch in der Folge brandgefährliche Hausherren, die aus ihren Möglichkeiten jedoch zu wenig machten. Halle konnte sich dagegen nur selten in der Offensive festsetzen.
Aufgrund technischer Probleme bei der Eismaschine ging es erst mit langer Verzögerung ins dritte Drittel. In diesem drückten die Gäste aus Sachsen-Anhalt, erarbeiteten sich gute Gelegenheiten. Doch Memmingen hielt mit guter Defensivarbeit dagegen und lauerte auf Konter. Halle setzte am Ende alles auf eine Karte, kam aber nicht mehr zum Torerfolg.
Nichts für schwache Nerven war bislang auch die Serie zwischen Deggendorf und Hamm, in der es bisher nur Auswärtssiege gegeben hatte. Und auch diesmal schenkten sich beide Teams nichts, boten einen packenden Schlagabtausch. Die Keeper standen oft im Mittelpunkt des Geschehens. Als sich die Niederbayern zum Ende des ersten Abschnitts im Angriff festspielen konnten, hatte hierbei vor allem Daniel Filimonow Schwerstarbeit zu verrichten. Die Eisbären verpassten es dagegen, kurz vor der Pause eine gefährliche Zwei-auf-eins-Situation erfolgreich zu verwerten.
Gleich nach Wiederbeginn schlug das Deggendorfer Playoff-Monster Antonin Dusek zu. Curtis Leinweber brachte die Scheibe zurück auf seinen frei im Rückraum lauernden Mitspieler, der halbhoch in die Maschen traf. Hamm war um die schnelle Antwort bemüht. Santeri Sillanpää scheiterte, auf der Gegenseite erwies sich wiederum Filimonow gegen die wütenden Angriffe der Gastgeber als Fels in der Brandung. Mit Abschluss eines Überzahlspiels gelang dem Nord-Oberligisten der Ausgleich. Mit schnellen Pässen wurde die Deggendorfer Verteidigung auseinandergenommen, das Zuspiel auf die rechte Seite vollendente Moritz Israel zum 1:1. Doch die Hausherren kamen noch 27 Sekunden vor der zweiten Pause zur erneuten Führung. Carter Popoff nahm dem Gästekeeper beim Schlagschuss von Ondrej Pozivil die Sicht und ließ ihm so keine Chance.
Timo Pielmeier – frisch gekürter Torhüter des Jahres in der Oberliga-Süd - zeichnete sich kurz nach Beginn des Schlussabschnitts (44.) gegen Lars Reuß mit einem starken Save aus. Hamm witterte weiter seine Chance und erhöhte die Schlagzahl. Deggendorf wehrte sich mit Kräften, konnte einen weiteren Einschlag der Gäste verhindern und so am Ende den Viertelfinaleinzug feiern.
Michael Sporer