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Freitag, 19. Juli 2024

Von Griechenland bis Nordkorea 755 Stadien in insgesamt 60 Ländern: Der Straubinger Icehopper Reinhard Scheupel reist um die ganze Welt

Besuch beim Drei-gegen-drei-Eishockey in einer Shoppingmeile in Ägypten.
Foto: Reinhard Scheupel

Dass Scheupel seit Jahrzehnten ein sogenannter Icehopper ist, weiß er selbst auch erst seit rund 20 Jahren. "Eine Bekannte hat mich auf ein Forum aufmerksam gemacht, das es mittlerweile leider nicht mehr gibt." Darin gaben gleichgesinnte Eishockeyfanatiker an, in welchen Stadien sie bereits Spiele gesehen haben und tauschten Erfahrungen aus. "Um einen Stadionpunkt zu bekommen, muss man mehr als 30 Minuten sehen, es muss die Zeit genommen werden und einen Schiedsrichter geben", erklärt Scheupel. Bis zur Schließung des Forums nach einem Hackerangriff war er in der Auflistung immer vorne dabei – derzeit hat er 755 Stadien in 60 Ländern abgespeichert.

Für den Straubinger ging es allerdings nie darum, um jeden Preis Punkte zu verdienen. Ihm geht es vielmehr um den Sport, den er so sehr liebt. Sein erstes Spiel sah Scheupel im Alter von sechs Jahren in seiner Heimat Straubing, bis heute seine große Eishockeyliebe. "Im Laufe der Zeit hat es sich dann einfach so ergeben, dass ich immer mehr Stadien besucht habe." Zunächst ging es für Scheupel nach Deggendorf, Landshut oder Regensburg. Irgendwann bereiste er dann die ganze Welt. Der Straubinger scheint immer irgendeinen Weg zu finden, ins Stadion zu kommen – auch wenn die Umstände noch so widrig sind. Etwa als er 2013 ins Baskenland reiste, nur um das entscheidende Spiel der spanischen Meisterschaft zwischen Escor BAKH Vitoria und CG Puigcerdà zu sehen. "Als ich bemerkte, dass das Spiel restlos ausverkauft war, habe ich vielleicht etwas geflunkert." Scheupel sagte am Ticketschalter, er sei extra aus Deutschland angereist, damit dies sein 500. Stadion sein könne – eigentlich war es allerdings bereits das 501. "Das hätte ja jeder sagen können. Aber anscheinend habe ich so traurig geguckt, dass sie mich dennoch reingelassen haben."

2010 erwischte Scheupel den letzten Flug von München nach Athen, bevor der Luftraum wegen eines Ausbruchs des Vulkans Eyjafjallajökull gesperrt werden musste. Das anvisierte Eishockeyturnier vor Ort konnte allerdings nicht stattfinden. "Da hab ich mich dann daran erinnert, dass ich bei einem früheren Turnier mal den Kapitän der griechischen Nationalmannschaft getroffen und kurz mit ihm gesprochen hatte." Scheupel kontaktierte ihn über Facebook und schilderte die Situation. "Er hat dann für uns in einem Zelt, das auf dem Parkplatz eines Shopping-Centers war, ein Spiel zwischen zwei Athener Mannschaften organisiert. Das war ehrlich gesagt eine ziemliche Stolperei, aber wir haben in Athen ein Eishockeyspiel gesehen."

Derzeit schätzt Scheupel, rund zehn bis 15 Länderpunkte könne er theoretisch noch sammeln. "Wobei das immer schwierig zu sagen ist. In Ägypten beispielsweise haben sie drei gegen drei in einer Shoppingmeile gespielt - da gibt es in der Szene natürlich Hardliner, die sagen, dass das kein richtiges Eishockey ist und deshalb nicht zählen sollte." So oder so mangelt es Scheupel nicht an weiteren möglichen Reisezielen: Japan und die Mongolei würden ihn beispielsweise noch sehr reizen. "Ich versuche auch jemanden zu finden, der Kontakte nach Transnistrien oder Moldau hat."

Johannes Wiest

Den kompletten Beitrag über Icehopper Reinhard Scheupel und seine Erfahrungen in Nordkorea und Russland finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Eishockey NEWS.


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Notizen

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  • Die Iserlohn Roosters aus der PENNY DEL haben ihr Trainerteam für die kommende Spielzeit komplettiert: Mit Santeri Hilli kommt ein neuer Goalie- und Videocoach vom frisch gebackenen finnischen Meister KalPa Kuopio. Der 37-Jährige war seit 2019 im finnischen Spitzen-Eishockey aktiv.
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  • Die Tölzer Löwen (Oberliga Süd) haben einen neuen Bayernliga-Kooperationspartner. In der kommenden Saison arbeiten die Tölzer Löwen mit den Peißenberg Miners zusammen, anstatt wie bisher mit dem EHC Klostersee.
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