Auch zwei Tore von Hans Öhrvall reichten den Rostock Piranhas nicht; sie unterlagen den TecArt Black Dragons Erfurt im Penalty-Schießen.
Foto: Lars Wannemacher
Die Oberliga Nord sah am Freitag Favoritensiege der Hannover Scorpions, der Tilburg Trappers und der Hannover Indians, die aktuell die Ränge eins bis drei im Klassement belegen. Überraschend Vierter ist nach fünf Spieltagen der Herforder EV, der mit einem Derby-Triumph gegen die Hammer Eisbären glänzen konnte. Die Rostock Piranhas zeigten unterdessen aufsteigende Form, verloren im Penalty-Schießen aber unglücklich gegen die TecArt Black Dragons Erfurt. Und die ESC Wohnbau Moskitos schickten die Füchse Duisburg im zweiten Derby des Abends mit einer Niederlage wieder nach Hause.
Zum Spitzenspiel der Oberliga Nord reisten die Hannover Scorpions zu den Salle Bulls Halle. Der Ligaprimus aus Mellendorf durfte als erstes jubeln, nachdem Pascal Aquin in der neunten Minute zum 1:0 einnetzte. Bei fast ausgeglichener Schussbilanz brauchte die Heimmannschaft bis zur 39. Minute, ehe sie ihrerseits erstmals einen Weg vorbei an Kevin Reich im Kasten der Skorpione fand. Auch in der Folge zeigten beide Torhüter eine starke Leistung, so dass erst in der 54. Minute das zweite Tor für Hannover fiel. Dylan Wrucks Treffer sollte auch das Game-Winning-Goal sein.
In Leipzig empfingen die heimischen KSW IceFighters die Tilburg Trappers und erwischten den besseren Start in die Begegnung. Nach gut 14 Minuten stand es durch Tore von Jan-Luca Schumacher und Luke Volkmann bereits 2:0 für die Sachsen. Doch dann drehten die Niederländer auf und jubelten sechsmal in Folge. Dabei zeichnete sich insbesondere Justin van der Ven aus, der allein dreimal den Puck am Leipziger Goalie Konstantin Kessler vorbeibrachte. Leipzig gelang im Schlussabschnitt zwar noch ein Treffer, aber am klaren Triumph der Trappers – letztendlich war es ein 6:3 – konnten sie nichts mehr ändern.
Die Rostock Piranhas waren in den ersten Minuten gegen die TecArt Black Dragons Erfurt auf dem besten Weg raus aus der Krise. Hans Öhrvall netzte bis Minute 23 gleich zweimal ein und sorgte so für das zwischenzeitliche 2:0 für die bis dato in der Tabelle noch punktlosen Raubfische. Doch Erfurt, das zuletzt eine gute Form gezeigt hat, konnte dank Maurice Keil und Harrison Reed ausgleichen, so dass es mit einem 2:2 in die Overtime ging. Und weil auch in der Verlängerung nichts Zählbares notiert wurde, musste das Penalty-Schießen für die Entscheidung sorgen, in dem Keil der umjubelte Erfurter Held war. Seine schwarzen Drachen siegten mit 3:2.
Die Hannover Indians mussten sich den Herner EV Miners stellen und machten dies zunächst ordentlich. Ein Powerplay-Tor im ersten und eins im zweiten Drittel bescherten den Niedersachsen ein 2:0. Als Herne dann kurz vor der Schlusssirene seinen Goalie Finn Becker vom Eis nahm und zusätzlich noch ein Powerplay hatte, schob Matias Varttinen die Scheibe zum 3:0 ins gegnerische Netz. Aber auch Herne sollte noch ein Erfolgserlebnis haben: Nur 29 Sekunden nach dem dritten Hannoveraner Treffer markierten die Miners das 1:3. So lautete auch das Endergebnis.
In Essen sahen die Zuschauer ein spannendes Derby der ESC Wohnbau Moskitos gegen die Füchse Duisburg. Zuerst glich Duisburg zweimal einen Rückstand aus, denn taten die Stechmücken ihnen gleich. Doch sie legten in Gestalt von Ralf Rinke sofort ein weiteres Tor nach, sodass sie die Nase mit 4:3 vorne hatten. Und zum ersten Mal schaffte es ein Team, sich sogar sich sogar eine Zwei-Tore-Differenz aufzubauen, denn Essen traf durch Cornett 55 Sekunden vor Schluss den leeren Kasten. Damit begann eine turbulente Schlussminute, in der sich auch der Duisburger Martin Schymainski und der Essener Ralf Rinke noch in die Torschützenliste eintragen konnten. Rinkes dritter Treffer an diesem Abend sorgte schließlich für den 6:4-Erfolg der Moskitos.
In Herford war ebenfalls Derby-Time, der Herforder EV hatte die Hammer Eisbären zu Gast. Und auch diese Partie bot viel Spannung, denn auch hier konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Einmal lag der HEV vorne und Hamm glich aus, einmal lagen die Hammer in Front und den Herfordern gelang der Ausgleich. In der 55. Minute feierten die Fans der Ice Dragons dann den zweiten Treffer von Brandon Schultz, der den Spielstand auf 3:2 für den Herforder EV stellte. Daran konnten die Eisbären nicht mehr rütteln und mussten im ersten Derby der noch jungen Saison dem HEV den Vortritt lassen.
Annette Laqua