Support trotz Negativserie: Die Choreographie der Crimmitschauer Fans.
Foto: Thomas Heide
Tristesse im Sahnpark: Vor dem fünften Spieltagswochenende der DEL2 stehen die Eispiraten Crimmitschau mit nur vier Punkten aus neun Partien auf dem letzten Tabellenplatz. Den bisher einzigen Sieg holte der Playoff-Halbfinalist der Vorsaison am 20. September gegen Kassel. Besonders besorgniserregend: Die Westsachsen mussten bereits 38 Gegentore hinnehmen. Wie findet die Mannschaft von Jussi Tuores einen Weg aus der sportlichen Krise? „Wir müssen uns da selber wieder rausziehen“, sagte Kapitän Mario Scalzo. Der Routinier äußerte sich auch zu den beiden Derby-Niederlagen innerhalb von 48 Stunden gegen Weißwasser und Dresden: „Am Anfang der Saison haben wir schlecht gespielt und da gab es laute Worte. Jetzt arbeiten wir extrem hart und können uns dafür nicht belohnen. In der Kabine redet momentan keiner.“ Immerhin steht nun Verteidiger Mirko Sacher vor dem Duell mit Ex-Club und Tabellenführer Krefeld vor seinem Debüt für die Eispiraten und auch Colin Smith wird ins Lineup zurückkehren.
Unter Zugzwang ist auch der EC Bad Nauheim, der mit sieben Zählern auf Platz 13 rangiert. Vor den Duellen mit Dresden und Kaufbeuren kündigten die Roten Teufel an, dass Top-Stürmer Taylor Vause nach seinem Kreuzbandriss im Dezember 2023 wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist. Der Kanadier soll allerdings erst am 20. Oktober gegen Freiburg zurückkehren. Da mit Tim Coffman aktuell auch der zweite Kontingent-Mittelstürmer ausfällt, verstärkten sich die Hessen am Donnerstag mit dem Finnen Henri Kanninen.
Formstark sind aktuell die bayerischen Vertreter Kaufbeuren (vier Siege aus den letzten fünf Matches) und Landshut (16 Punkte aus den letzten sechs Spielen). Zuletzt bezwangen die Buron Joker die Ravensburg Towerstars mit 3:1. Eine gute Reaktion auf das beschämende Auftreten am vergangenen Freitag, als Kaufbeuren am Gutenbergweg schwindlig gespielt und mit 0:7 vom Eis geschickt wurde. Generell ist der EVL im eigenen Stadion im Vergleich zur Saison 2023/24 kaum wiederzuerkennen – damals lagen die Rot-Weißen nach der Hälfte der Hauptrunde in der Heimtabelle mit dürftigen 13 Punkten auf dem vorletzten Platz. Nun haben sie schon nach vier Wochen zwölf Zähler in der Fanatec Arena geholt und sind damit das beste Heimteam der Liga. Die Offensivproduktion von satten 23 Toren „dahoam“ unterstreicht den Eindruck, dass für die Gästemannschaften in Niederbayern heuer ein massiv anderer Wind weht.
Auch Selbs Stürmer Donat Peter war zuletzt kaum zu stoppen – bis er beim Derby in Weiden krankheitsbedingt pausieren musste. Zuvor hatte der 24-Jährige gegen Weißwasser und in Bad Nauheim zwei Gamewinner erzielt. Damit bestätigte der gebürtige Ungar seinen Platz in der Top-Formation um Marco Pfleger und Josh Winquist. „Wir verstehen uns auf dem Eis in der Tat blind. Ich weiß genau, was die beiden vorhaben. Ich versuche dabei mehr das Defensive zu machen. Es macht unheimlich viel Spaß“, sagte Peter im aktuellen Interview in Print-Ausgabe 41. Die nächsten Herausforderungen für Donat Peter und Selb: Heimspiel gegen Rosenheim, Auswärtspartie in Ravensburg.