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Montag, 30. Dezember 2024

Die Oberliga Nord am Montag Diebstahl: Spielabbruch zwischen Essen und Hamm – Tilburg gegen Herne erst im Shootout erfolgreich, Herford überrascht Leipzig

Anthony Rinaldi von den Tilburg Trappers macht beim Penaltyschuss alles richtig und schiebt den Puck ins Tor der Herner EV Miners. 
Foto: Dirk Unverferth

Während der Tabellenzweite Hannover Scorpions in Erfurt sicher gewann, musste Spitzenreiter Tilburg Trappers in der Oberliga Nord am Montag länger zittern. Gegen den Herner EV, der die rote Laterne inne hat, brauchten die Niederländer bis zum Penalty-Schießen, ehe sie als Sieger das Eis verlassen durften. Noch mehr Federn musste der Ranglisten-Dritte Leipzig lassen, der in Herford 1:3 unterlag. Für die Hannover Indians und für Duisburg reichten jeweils sieben Treffer für drei Punkte. Für Schlagzeilen sorgte das Spiel zwischen Essen und Hamm, das nach einem Einbruch in die Kabine der Gäste beim Stand von 5:3 vorzeitig abgebrochen wurde.

„Es ist eine Schande! Es gibt hier kein Statement von mir zu einem Spiel, das nicht beendet worden ist, und keine Gratulation zu zwei Dritteln. Unser Team wurde ausgeraubt. Es gab keine Security, keine Schlüssel für unsere Kabine. Das ist einfach nicht fair. Das ist einfach ein Witz“, meinte Hamms Trainer Casey Fratkin. Reibereien gab es neben der Pressekonferenz auch, weil die Hausherren den „Sieg“ samt Showeinlage von Torhüter Justus Roth ausgiebig feierten. Die Moskitos Essen veröffentlichen via Social Media folgendes Statement: „Die Gäste aus Hamm haben nach dem zweiten Drittel das Spiel nicht wieder aufgenommen. Grund war ein Vorfall in der Gästekabine. Nach einer eingeräumten Frist haben die Eisbären das Eis nicht erneut betreten. Das Spiel wurde durch die Schiedsrichter gemäß des gültigen Regelwerks offiziell abgebrochen. Die letzte Entscheidung hierüber wird nun der DEB fällen. Der Verein wird sich im Laufe des morgigen Tages zu den Vorkommnissen äußern. Die Moskitos Essen prüfen nach den Aussagen des Gästetrainers auf der Pressekonferenz juristische Schritte gegen Casey Fratkin in Person.“

Zurück zum Sportlichen: Die Tilburg Trappers kamen als Favorit nach Herne, doch die Miners hatten mit dem 17-jährigen Debütanten Ole Blumenkamp, der aus dem Iserlohner Nachwuchs stammt, einen starken Goalie zwischen den Pfosten. Von 48 Schüssen in der regulären Spielzeit konnte er 46 entschärfen; nur einen Treffer aus dem Spielgeschehen und einen Penalty musste er passieren lassen. Ruud Leeuwesteijn auf der anderen Seite sah deutlich weniger Pucks auf sich zufliegen, aber auch er blieb hellwach und wehrte bis zur 52. Minute alles ab. Dann erst fand Samuel Eriksson einen Weg vorbei am niederländischen Schlussmann und stellte auf 1:2. Da Erikssons Teamkollege Hugo Enock ihm wenig später gleichtat, erarbeiteten sich die Miners die Verlängerung und wenig später auch das Shootout. In dem hatte Tilburg dann das bessere Ende; Kobe Roth erzielte das Game-Winning-Goal.

Die Hannover Scorpions mussten sich den TecArt Black Dragons Erfurt stellen, die im ersten Drittel zwar häufiger auf das gegnerische Tor schossen als der Tabellenzweite, aber dennoch 0:1 zurücklagen. Im zweiten Spielabschnitt konnten die Skorpione dann auch mehr Schüsse auf den Kasten des Rivalen abgeben und so auf 3:0 erhöhen. Ein weiterer Treffer kurz vor Schluss sorgte für den Endstand von 4:0. Das freute vor allem Goalie Kevin Reich im Kasten der Niedersachsen, der ein Shutout feierte und Stürmer Allan McPherson, der an drei der vier Tore seines Teams beteiligt war.

Die Spiele in der Statistik (6 Einträge)

 

 

In Herford begegneten sich mit dem Herforder EV und den KSW IceFighters Leipzig zwei Mannschaften, die in der bisherigen Saison positiv überraschen konnten. An diesem Abend zeigten sie sich vor allem in der Defensive stark, so dass vergleichsweise wenig Zählbares produziert wurde. Herford ließ den Puck als erstes im Netz des Gegners zappeln und konnte den Vorsprung noch auf zwei Tore ausbauen, bevor Dennis Reimer dafür sorgte, dass der Vorteil wieder auf einen Treffer zusammenschmolz. Ryley Lindgren ließ sich dann bei leerem Gehäuse nicht zweimal bitten und machte das 3:1 für die Ice Dragons perfekt.

Am Pferdeturm erlebte Lenny Soccio, Head Coach der Rostock Piranhas, die Rückkehr zu seinem langjährigen Club Hannover Indians. Die erwischten den besseren Beginn und hatten nach 20 Minuten mit 2:0 die Nase vorne. Abschnitt zwei konnten die Rostocker dann sowohl hinsichtlich der Torschüsse als auch die Tore betreffend offener gestalten, sodass es zur zweiten Pause 3:1 für die Indians stand. Und die Norddeutschen bissen sich weiter in das Duell, verkürzten auf 2:3. Doch der folgende Zwischenspurt der Hannoveraner, die innerhalb von 53 Sekunden drei Treffer markierten, warf die Piranhas wieder zurück und gab ihnen keine Chance mehr auf weitere Erfolgserlebnisse. Stattdessen erzielte Tino Metsävainio sein drittes Tor innerhalb von etwas mehr als sechs Minuten und stellte letztendlich auf 7:2.

Torreich gestaltete sich das Match der Saale Bulls Halle gegen die Füchse Duisburg. Die Bullen hatten den besseren Start in den Vergleich und führten nach etwas mehr als elf Minuten schon mit 2:0. Doch dann kamen die Gäste, die von Minute 20 bis Minute 24 gleich fünfmal einnetzten und die Hausherren so vor eine große Aufgabe stellten – eine zu große, wie sich zeigte. Denn den Hallensern gelang nur noch ein Treffer, während die Duisburger sogar noch zweimal jubeln durften und schlussendlich einen klaren 7:3-Erfolg feierten.

Annette Laqua


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Notizen

  • vor 5 Stunden
  • Kapitän Jamie Benn (35) hat seinen Vertrag bei den Dallas Stars um ein Jahr verlängert (Basisgehalt: eine Million Dollar; Boni bis zu drei Millionen) und wird somit am 1. Juli nicht zum Unrestricted Free Agent. Der ehemalige Lockout-Stürmer der Hamburg Freezers sammelte zuletzt 52 Scorer-Punkte.
  • gestern
  • Der deutsche Nachwuchstorhüter Lukas Stuhrmann wechselt in die zweithöchste Liga Finnlands. In der Mestis wurde der 18-Jährige, der aus dem Kölner Nachwuchs stammt und für die deutsche U18- und U19 internationale Erfahrung sammelte, von Rovaniemi unter Vertrag genommen.
  • gestern
  • Mit dem Kanadier Matt Martin (36) verliert die NHL einen der letzten echten Tough Guys der Liga. Der 1,91 Meter große Angreifer wird Special Assistent von Mathieu Darche bei den New York Islanders. Für die Isles bestritt Martin den absoluten Großteil seiner über 1.000 NHL-Spiele.
  • vor 2 Tagen
  • Die Fischtown Pinguins Bremerhaven (PENNY DEL) und die Eispiraten Crimmitschau (DEL2) kooperieren weiterhin in Sachen Spielerförderung. In der Vorsaison waren die Bremerhavener Justin Büsing, Rayan Bettahar und Maxim Rausch für den Zweitligisten zum Einsatz gekommen.
  • vor 2 Tagen
  • Rik Gaidel vom EC Bad Nauheim (DEL2) wird rund drei Monate pausieren müssen. Im Sommertraining zog sich der 21-jährige Stürmer einen Innenbandriss im Knie zu. Gaidel wurde bereits erfolgreich operiert.
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