Party mit den Fans: Die Bietigheim Steelers feierten am Freitagabend den Last-Minute-Erfolg im Derby gegen Heilbronn.
Foto: Timo Raiser
Erinnert man sich an die Hauptrunde der Oberliga Süd in der vergangenen Saison, war, zumindest was die Pole Position angeht, wenig Spannung geboten. Zu weit enteilt waren damals schon früh on der Saison die Blue Devils Weiden der Konkurrenz. In der laufenden Spielzeit ist dagegen alles anders, und das zugunsten eben jener, im vergangenen Jahr fehlenden Spannung. Die Top vier der Liga, bestehend aus dem DEL2-Absteiger Bietigheim Steelers, den Heilbronner Falken, dem Deggendorfer SC und den Memmingen Indians liefern sich seit Saisonbeginn beinahe ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz eins, der Tabellenführer wechselte in seit dem Saisonstart schon mehrmals unter den genannten Mannschaften.
Erstmals haben sich nun die Steelers, als, wie eingangs erwähnt, DEL2-Absteiger, ein etwas komfortableres Punktepolster auf die Konkurrenz geschaffen – und das in mehrfach filmreifer Form: Zum einen besiegten sie am Freitagabend ihren direkten Verfolger mit 4:3, um nun auf sieben Punkte Vorsprung zu kommen. Zweitens ist dieser Verfolger niemand geringerer als Lokalrivale Heilbronn. Drittens wurden die Falken in einer ausverkauften EgeTrans Arena vor 4.500 Zuschauern besiegt. Und als wäre dies noch nicht genug, brachte Alexander Dell die Zuschauer mit seinem Siegtreffer nur elf (!) Sekunden vor der Schlusssirene zum beben, womit auch die elf Spiele andauernde Siegesserie der Falken zu Ende ging. „Hut ab vor den Jungs, bis zum Schluss dranzubleiben und nicht aufzugeben“, lobte Coach Alexander Dück nach der Partie seine Mannschaft und ergänzte: „Jeder weiß, dass Heilbronn offensiv sehr stark ist - dann stellt man sich drauf ein, nicht viel zu zu lassen und das ist uns heute gelungen.“
Zwischen sich und einen weiteren Konkurrenten, welcher ebenfalls schon mehrmals in dieser Saison an der Tabellenspitze stand, konnten die Steelers am Freitagabend durch Schützenhilfe ebenfalls mehr Distanz bringen. Der Deggendorfer SC hatte gut fünf Minuten vor Schluss noch mit 3:0 beim SC Riessersee in Front gelegen. Dann aber starteten die Werdenfelser eine – nicht weniger filmreife – Aufholjagd und glichen durch Tore von Marc Zajic, Lubor Dibelka und 17 Sekunden vor Spielende durch TJ Fergus noch zum 3:3 aus. Schließlich war es Bair Gendunov, der im Shootout auch noch dafür sorgte, dass auch der zweite Punkt bei den Weiß-Blauen blieb. SCR-Coach Hunor Marton nach dem Spiel: „Wir haben im letzten Drittel gesagt, dass wir alles auf den Tisch legen wollen was wir haben. Wir haben auch in den ersten 40 Minuten gut gespielt, nur die Tore haben gefehlt.“
Michael Wutz