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Samstag, 11. Januar 2025

Die Zeit drängt Kein Mietvertrag, keine Flexbande in Weißwasser: Club und Stadt vor Finanzierungsfragen – Füchse-Geschäftsführer Rohrbach mit Lösungsvorschlag

Dass die Eisarena Weißwasser künftig leer steht – das wollen weder der Club noch die Stadt.
Foto: City-Press

Es war eine Nachricht, die nicht nur in Weißwasser, sondern gleich bundesweit natürlich aufhorchen ließ: „Lizenzierung in Gefahr: Kündigung des Mietvertrages“, titelte die EHC Lausitzer Füchse Spielbetriebs GmbH ihre Pressemitteilung am Donnerstag, mit der erklärt wurde, dass „Hockeytown“ zur kommenden Saison ohne DEL2-taugliche Spielstätte dastehen und damit die Zweitligalizenz verlieren könne. Denn die Stadt Weißwasser hatte den Blau-Gelben am 23. Dezember 2024 die Kündigung des Eishallenmietvertrages zugesandt.

Die Problematik auf den Punkt gebracht ist einfach: Wer bezahlt die zur Saison 2025/26 zwingend in allen DEL2-Stadien vorgeschriebene Flexbande und LED-Beleuchtung? Füchse-Geschäftsführer Dirk Rohrbach verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die nicht erst seit 2024 bekannte Forderung der DEL2 bereits vor über vier Jahren im Stadtrat der Großen Kreisstadt in der Oberlausitz angezeigt worden sei. Schon zweimal waren die Kosten für den regelkonformen Umbau der Eisarena in den Haushalt der Stadt, die der Betreiber der Füchse-Spielstätte ist, eingestellt. Zweimal wurden sie aber von den Stadträten wieder aus dem Haushalt gestrichen. „Die finanzielle Situation der Stadt ist heute nicht anders, eher noch angespannter als zuvor“, weiß Dirk Rohrbach.  Der EHC-Geschäftsführer weist den Vorwurf, er wolle mit der Medieninformation zusätzlichen Druck aufbauen, zurück: „Ich bin dem Wohl unserer GmbH verpflichtet und muss mich absichern. Deshalb ging es mir darum, über den aktuellen Status Quo zu informieren. Denn wenn die Arena bis August 2025 keine flexible Bande erhält, bedeutet das das Aus für die Lausitzer Füchse in der DEL2. Und damit wäre auch der Geschäftszweck der Spielbetriebsgesellschaft praktisch entfallen.“

Fakt ist, dass natürlich die Zeit drängt. Nur noch ein reichliches halbes Jahr bleibt, den „Fuchsbau“ regelgemäß umzurüsten. Die Stadt Weißwasser stellt in persona von Oberbürgermeisterin Katja Dietrich klar, mitnichten den Eissport „beerdigen“ zu wollen: „Weißwasser ist eine Sportstadt – und dazu gehören die Profis und natürlich der Nachwuchs der Lausitzer Füchse, die Hobbymannschaften und alle Nutzer der Eisarena. Wir arbeiten intensiv daran, dass diese Erfolgsgeschichte fortgesetzt wird.“

Damit ist die Aufgabenstellung für Stadt und EHC eindeutig: Bis zum 20. Mai 2025, dem Tag, an dem die Lizenzunterlagen eingereicht sein müssen, muss ein Mietvertrag über eine DEL2-taugliche Spielstätte her. Mit Beginn der kommenden Woche sollen nun die Gespräche über das „Wie weiter?“ intensiviert werden. Aus Sicht von Dirk Rohrbach könne eine Lösung, die zeitlich greift und die beiderseitige Interessen berücksichtigt, eher unkompliziert gefunden werden: Die Füchse GmbH finanziert den Umbau der Bande und die Stadt Weißwasser tritt dafür die Ausschankrechte in der Arena an den EHC ab. „Es ist an sich ein Unding, dass uns, der wir der Veranstalter sind und dafür sorgen, dass bis zu 3.000 Zuschauer während unserer Heimspiele konsumieren, die Erlöse nicht zugutekommen. Aber auch darüber haben wir seit Jahren gestritten“, mahnt der Geschäftsführer mehr Gerechtigkeit und die schnelle Durchschlagung des gordischen Knotens an.

Einen ausführlichen Bericht zur Lage in Weißwasser, den Hintergründen des gekündigten Mietvertrags und mögliche Lösungswege finden Sie auch in der kommenden Print-Ausgabe von Eishockey NEWS, die ab Dienstag, 14. Januar, erhältlich ist.

Waldemar Heinz


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Notizen

  • gestern
  • Mit Marko Sakic verlängerte der bisherige Co-Trainer der EV Lindau Islanders seinen Vertrag beim Süd-Oberligisten und bleibt damit der Assistent von Cheftrainer Michael Baindl, der dem Club ebenfalls erhalten bleibt.
  • gestern
  • Nach fünf Jahren bei den Iserlohn Roosters zieht es den Kanadier Cam MacDonald zu den Schwenninger Wild Wings. Ab August wird der 48-Jährige dann nicht nur für die Arbeit mit Joacim Eriksson und Michael Bitzer verantwortlich sein, sondern auch im Schwenninger Nachwuchs eingebunden werden.
  • gestern
  • Die New York Rangers haben Unterzahl- und Powerplay-Spezialist Chris Kreider (2023/24 noch 47 Saisontore, insgesamt 449 Tore in 15 Spielzeiten für die Rangers) zu den Anaheim Ducks getradet, um Capspace (6,5 Mio. US-Dollar) freizumachen.
  • vor 2 Tagen
  • Der sowohl als Angreifer und Verteidiger einsetzbare Nicklas Müller hat seinen Vertrag mit den Herne Miners (Oberliga Nord) um ein weiteres Jahr verlängert. Der 22-Jährige absolvierte in der abgelaufenen Spielzeit 27 Spiele für Herne und legte dabei drei Treffer vor.
  • vor 3 Tagen
  • Colorados Cale Makar gewinnt nach 2022 zum zweiten Mal die James Norris Memorial Trophy als bester Verteidiger der NHL. In 80 Hauptrundenspielen kam der Kanadier auf 30 Tore, 62 Vorlagen und +28. Im Voting landete er deutlich vor Zach Werenski (Columbus) und Quinn Hughes (Vancouver).
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