Ein Lichtermeer für Tobias Eder: Die Eisbären Berlin gedachten ihrem verstorbenen Stürmer, Mannschaftskollegen und Freund.
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Der 43. Spieltag der PENNY DEL am Sonntag ging mit großen Emotionen einher: Die Eisbären Berlin bestritten das erste Spiel nach dem Tod ihres Stürmers Tobias Eder, dem sie mit Tränen gedachten, den sie aber mit einem dankbaren Lächeln in Erinnerung behalten werden. Auch in anderen Stadien ehrten sie das Andenken an Eder, ehe es um die Punkte ging. Die Augsburger Panther haben sich mit dem dritten Sieg der Woche im Kampf um den Klassenerhalt zurückgemeldet. Larry Mitchells Mannschaft hat den Rückstand auf die Iserlohn Roosters ausgeglichen und auch die Düsseldorfer EG sind nur einen Punkt voraus. Allerdings hat Augsburg eins bzw. zwei Spiele bereits mehr bestritten. Während den Grizzlys Wolfsburg ein Befreiungsschlag gelang, gerät die Playoff-Qualifikation für die Straubing Tigers immer mehr in Gefahr.
Die nervenstarken Panther bezwangen die Schwenninger Wild Wings mit 5:3. Augsburg legte durch die auffällige Zengerle-Reihe vor und zog auch dank eines Powerplaytores auf 3:1 davon. Der AEV kontrollierte danach die Partie. Eine fünfminütige Überzahl brachte Schwenningen wieder heran – und beinahe zum Ausgleich (Lattentreffer von Platzer). Auch Oblingers Tor nach überstandener Unterzahl sorgte nur 53 Sekunden für ruhigere Gemüter im Curt-Frenzel-Stadion. Als Schwenningen 71 vor Ende den Torhüter zog für die Schlussoffensive, sorgte eine gebrochene Plexiglasscheibe für eine längere Unterbrechung. Augsburg wackelte aber nicht mehr, Chris Collins sorgte in einem Powerplay für die endgültige Entscheidung.
Immer mehr in Gefahr gerät die Playoff-Qualifikation von Straubing. Die Tigers kassierten beim 4:6 in Frankfurt die fünfte Niederlage in Serie und haben inzwischen nur noch einen Zähler mehr auf dem Konto als die Löwen. Die Hessen, die erstmals seit Anfang Oktober drei Spiele in Folge gewonnen haben, zogen im Mitteldrittel mit drei Toren entscheidend davon. Top-Verteidiger Maxim Matushkin gelangen ein Treffer und zwei Assists.
Punktgleich mit Straubing ist nun Wolfsburg. Die Grizzlys machten mit dem 3:2-Arbeitssieg gegen Iserlohn einen Schritt aus der Krise und bewiesen nach den jüngsten Klatschen Kampfgeist, indem sie im letzten Drittel einen 1:2-Rückstand zum verdienten Erfolg umbogen. Für die entscheidenden Wolfsburger sorgten Gerrit Fauser mit seinem erst zweiten Saisontreffer sowie Doppelpacker Darren Archibald. Die Roosters hingegen kassierten die zweite Niederlage in Folge und stehen nun nur noch dank der besseren Tordifferenz vor Schlusslicht Augsburg.
Wie Iserlohn blieb auch Düsseldorf am Sonntag im Abstiegskampf ohne Zähler, wie die Roosters hatte auch die DEG zwischenzeitlich geführt. Auch in Düsseldorf gab es in einem umkämpften Duell jedoch eine Wende im Schlussabschnitt, Chris DeSousa und Tobias Rieder bescherten München den fünften Sieg im fünften Match unter Trainer-Comebacker Don Jackson. Die Roten Bullen sind durch den 2:1-Auswärtserfolg weiterhin punktgleich mit den drittplatzierten Adler Mannheim.
Die Adler unterstrichen ihre Formstärke. Mannheim setzte sich in Köln mit 7:4 und feierte den sechsten Erfolg aus den vergangenen sieben Begegnungen. Viermal konnten die Haie eine Führung der Gäste ausgleichen. Doch nach dem 4:5 von Kristian Reichel blieb Köln eine Antwort schuldig. Leon Gawanke und Ryan MacInnis trafen doppelt für Mannheim.
Tabellenführer Ingolstadt hat am letzten Spieltag vor der Länderspielpause in der kommenden Woche seine Auswärtsserie fortgesetzt. Der ERC setzte sich in Bremerhaven mit 3:1 durch und gewann zum fünften Mal nacheinander auf fremdem Eis. Schlussmann Devin Williams wehrte 32 Schüsse der krankheitsgeschwächten Pinguins ab, die nach den Reparaturarbeiten in der Arena wegen der angebohrten Ammoniak-Leitung ihr erstes Heimspiel seit dem 17. Januar absolvierten. Für Fischtown war es die sechste Niederlage aus den vergangenen sieben Auftritten.
In einer emotionalen Partie in der Uber Arena setzten sich die Eisbären Berlin gegen kämpferische Nürnberg Ice Tigers mit 2:1 durch. Vor dem Spiel waren im Andenken an Tobias Eder bei Spielern und Fans Tränen geflosssen. Beim ersten Eisbären-Tor nach 36 Sekunden erklang das Lieblingslied des verstorbenen Stürmers („Viva la vida“ von Coldplay). Nürnberg verdiente sich im Mittelabschnitt den Ausgleich, der dann im Powerplay fiel. Doch die Eisbären waren in der engen Partie einen Tick geschickter und brachten die Führung durch Kai Wissmann über die Zeit. Ein Sieg zum Andenken Tobias Eders.