Kölns Keeper Julius Hudacek und Verteidiger Brady Austin stellen sich in der Finalserie der PENNY DEL der hochkarätig und breit besetzten Berliner Offensive um Leo Pföderl entgegen.
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23 Jahre liegt die bis dato letzte deutsche Meisterschaft der Kölner Haie mittlerweile zurück. Vier DEL-Finalserien haben die Domstädter seitdem absolviert, viermal zog Köln den Kürzeren. Den fünften Anlauf auf den neunten Titelgewinn nehmen die Haie ab Donnerstag (Spiel 1 ab 19.30 Uhr bei MagentaSport und DF1) gegen die Eisbären Berlin, als Hauptrundensechster (wie bei den Meisterschaften 1995 und 2002!) zunächst auswärts beim Tabellenzweiten. Doch die Hürde könnte kaum höher sein – nicht nur, weil der Hauptstadtclub 2008 und 2013 im Finale gegen Köln die Oberhand behielt.
Das verdeutlicht allein schon die Playoff-Vita des Berliner Cheftrainers. Elf Serien hat Serge Aubin mit den Eisbären bestritten, elfmal setzten sich die Eisbären durch. Auf dem Weg zu den Meisterschaften 2021, 2022 und 2024 verlor der DEL-Rekordchampion unter Aubin überhaupt nur zehn von insgesamt 45 Partien – eine imposante Bilanz, die der 50-Jährige indes recht simpel erklärt: „Wir ändern unsere Herangehensweise über die gesamte Saison nicht, wir schauen immer nur von Tag zu Tag. Es ist egal, ob es ein Dienstagsspiel im November oder ein Finalspiel ist. Das ist unsere und meine Philosophie“, erläutert Aubin.
Auf dem Eis sind die Berliner Offensivgaranten derweil insbesondere in der breit besetzten Offensive zu finden – allen voran Top-Scorer Ty Ronning, der im Finale um die Fortsetzung seiner Rekord-Punkteserie von 23 Matches kämpft, aber auch dessen kongeniale Reihenkollegen Frederik Tiffels und Leo Pföderl. Ihnen entgegen stellt sich mit Julias Hudacek der prägende Keeper der bisherigen Playoffs, der bei seinen elf Einsätzen mehr als 94 Prozent aller Schüsse parierte. „So einen hatten wir vorher noch nicht hier“, sagt Haie-Angreifer Maximilian Kammerer über Hudacek, der eine „extrem positive Stimmung in die Mannschaft“ bringe und „eigentlich immer gut drauf“ sei. „Das tut uns extrem gut, und was er auf dem Eis abliefert, ist natürlich gerade Extraklasse.“
Doch nicht nur das Duell Eisbären-Sturm gegen Hudacek macht den Reiz der diesjährigen Finalserie aus, sondern auch der Vergleich der beiden Coaches. Schließlich ist die Trophäensammlung von Kölns Trainer Kari Jalonen sogar noch größer als jene Aubins. Insgesamt siebenmal holte sich Jalonen in seinem Heimatland Finnland als Assistent oder Chef die Meisterschaft, hinzu kommen zwei Titel in der Schweiz als Head Coach des SC Bern. Es treffen also zwei Übungsleiter aufeinander, die ohne Zweifel wissen, wie gewinnen geht und sich mit ihren Teams bereits in der Hauptrunde nichts geschenkt haben. Da siegten beide Mannschaften jeweils zweimal – Fortsetzung ab Donnerstag, dann allerdings mit weitaus größerer Bedeutung.