Doppelpacker Marcus Johansson trifft in dieser Szene zum zwischenzeitlichen 3:0 für Schweden im Spiel um Platz drei.
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Ein kleines Trostpflaster für den WM-Gastgeber Schweden: Der Titelmitfavorit sicherte sich am Sonntagnachmittag im Spiel um Platz drei gegen Überraschungshalbfinalist und Co-Gastgeber Dänemark die Bronzemedaille 2025. Zum zweiten Mal in Serie landeten die Blau-Gelben damit auf Platz drei. Auf ein anderes Edelmetall müssen die Fans in Schweden seit den Weltmeistertiteln 2017 und 2018 aber weiter warten. Bei seiner ersten Halbfinalteilnahme ging WM-Co-Gastgeber Dänemark letztlich leer aus – hat im Turnierverlauf aber nicht nur mit dem 2:1-Sieg über Kanada für einige Ausrufezeichen gesorgt.
Nach einem ausgeglichen und torlosen ersten Abschnitt bog Schweden im zweiten Drittel dank eines Doppelpacks von Mikael Backlund auf die Siegerstraße ein. Zunächst wurde der NHL-Routinier im Slot von der dänischen Abwehr komplett übersehen und musste nach Top-Pass von Adam Larsson die Scheibe nur noch über die Linie drücken. Dann überraschte Backlund den dänischen Schlussmann Frederik Dichow mit einem Schuss aus spitzem Winkel, der diesem im kurzen Eck durchrutschte. Der Hüne im Tor der Dänen sah dabei nicht besonders gut aus. Und der Turnier-Hauptgastgeber legte im Vergleich mit dem Co-Gastgeber noch vor der zweiten Pause das vorentscheidende 3:0 nach: Marcus Johansson wurde in der 38. Minute perfekt am langen Pfosten lauernd bedient, und hatte keine Mühe, das 3:0 für die Tre Kronor zu erzielen. Der verdiente Lohn eines starken zweiten Abschnitts der Schweden.
Das Spiel um Platz drei wurde übrigens vom Schiedsrichterduo aus der PENNY DEL, Andris Ansons (Lettland) und Sean MacFarlane (USA), geleitet. Und das hatte beim turbulenten Start in den Schlussabschnitt einiges zu tun: Zunächst musste der vermeintliche 1:3-Anschlusstreffer durch DEL-Verteidiger Phillip Bruggisser wegen vorausgegangener Torhüterbehinderung an Samuel Ersson aberkannt werden. Dann schlugen nach einer Strafe gegen Schweden die Hausherren zunächst in eigener Unterzahl zu; Lucas Raymond erzielte das 4:0 – und nur 20 Sekunden später die Dänen im fortlaufenden Powerplay: Nick Olesen setzte den Puck gekonnt ins lange Eck.
Als Olesen wenig später perfekt Nikolaj Ehlers bediente, war der Vorsprung der Schweden plötzlich auf zwei Tore geschrumpft (47.). Doch nur zwei Minuten später erhöhte Marcus Johansson mit seinem zweiten Treffer des Abends in Überzahl wieder auf drei Tore Vorsprung für die Tre Kronor. Mika Zibanejad setzt in der 55. Minute den Deckel auf den schwedischen Sieg im kleinen Finale mit seinem Treffer zum 6:2-Endstand. Durch den Erfolg konnte das Team die am Vortag ob der deutlichen 2:6-Pleite im Halbfinale gegen die USA doch arg angesäuerten Fans zumindest etwas versöhnen und wurde seiner Favoritenrolle diesmal gerecht.
Sebastian Groß