Luigi Calce bringt Rosenheim beim Derby gegen Landshut mit 1:0 in Front.
Foto: Hans-Jürgen Ziegler
Sehenswerte Tore und emotionale Derbys brachte der 2. DEL2-Spieltag: Am Sonntag ging das hessische Duell zwischen Kassel und Bad Nauheim mit 7:3 an die Huskies, im bayerischen Vergleich setzten sich die Starbulls Rosenheim mit 4:3 nach Verlängerung gegen Landshut durch. Heimsiege feierten auch die Lausitzer Füchse (4:3 gegen Bietigheim), die Ravensburg Towerstars (4:3 n.V. gegen Weiden) und der ESV Kaufbeuren (4:3 n.V. gegen Crimmitschau). Erster Verfolger von Spitzenreiter Kassel ist nach dem ersten Wochenende der Saison die Düsseldorfer EG, die am Sonntagabend knapp mit 4:3 in Freiburg gewann – es war das fünfte 4:3/3:4 des Spieltags!
Beim Hessenderby in Kassel kam Bad Nauheims junger Goalie Finn Becker zu seinem DEL2-Debüt. Doch die Huskies dominierten nicht nur auf den Rängen (das Gros der Teufel-Fans boykottierte das Match aus Ticketing-Gründen), sondern auch auf dem Eis. Auch dank des ersten Profitors des jungen Defenders Ben Stadler führten die Hausherren nach knapp 26 Minuten mit 4:0 – Beckers Arbeitstag war vorzeitig beendet. Anschließend schalteten die Huskies einen Gang runter, brachten den ungefährdeten Dreier aber mit einem 7:3-Endstand ins Ziel. Tristan Keck ärgerte seinen Ex-Club mit einem Doppelpack.
Die Düsseldorfer EG hat auch ihr zweites DEL2-Spiel am Auftaktwochenende gewonnen. Beim doppelten Auswärtsstart setzte sich der Absteiger aus der PENNY DEL am Sonntag mit 4:3 in Freiburg durch, nachdem man am Freitag ebenso knapp mit 5:4 nach Verlängerung in Rosenheim die Oberhand behalten hatte. Mann des Abends war der Japaner Yushiroh Hirano, der die DEG mit zwei Toren und zwei Vorlagen zum Auswärtssieg bei den Breisgauern führte. Der Stürmer, der im Sommer aus Krefeld kam, erzielte den ersten und letzten Treffer des Abends. Bitter: DEG-Torhüter Leon Hümer musste nach knapp 34 Minuten verletzt mit einer Trage vom Eis gebracht werden. Niklas Lunemann übernahm und hielt den DEG-Erfolg am Ende fest.
Die Starbulls Rosenheim mussten auch beim zweiten Highlight-Heimspiel des Wochenendes in die Verlängerung. Diesmal heimste die Auswahl von Jari Pasanen allerdings immerhin zwei Zähler ein, weil Lewis Zerter-Gossage das Oberbayern-Niederbayern-Duell gegen Landshut in der Overtime mit einem Schuss aufs kurze Eck entschied. Zuvor sahen die 4.425 Zuschauer den erwarteten offenen Schlagabtausch – und einen sehenswerten Treffer von EVL-Stürmer Trevor Gooch zum zwischenzeitlichen 2:3. Überraschend: Pasanen ließ Top-Torhüter Oskar Autio als „Healthy Scratch“ außen vor, zwischen den Pfosten stand Rückkehrer Christopher Kolarz.
Der ESV Kaufbeuren holte gegen Crimmitschau den ersten Saisonsieg. Beim 4:3 nach Verlängerung schlug D’Artagnan Joly in der Verlängerung im Powerplay zu. Zuvor hatten sich die Eispiraten bei einer doppelten Unterzahl in der Schlussminute einen Zähler erkämpft. Für echte Highlights sorgten Corey Mackin (47.) beim zweiten Crimmitschauer Shorthander der Partie und ESVK-Stürmer Joe Cassetti (48.) mit einer feinen Einzelleistung. Aufsteiger Bietigheim gab in Weißwasser einen 2:0-Vorsprung aus der Hand und schrammte so am ersten Punktgewinn vorbei. Das Game-Winning-Goal zum 4:3 der Füchse markierte Kapitän Clarke Breitkreuz (54.) in Überzahl.
Die Ravensburg Towerstars konnten einen Fehlstart in die neue DEL2-Saison vermeiden und feierten am Sonntagabend einen 4:3-Overtime-Sieg über Weiden nach zwischenzeitlichen 1:2 und 2:3-Rückständen. Top-Neuzugang Mark Rassell war der Ravensburger Gamewinner in der Verlängerung vorbehalten. Der Vizemeister rehabilitierte sich somit etwas von der 1:8-Abreibung in Landshut zum Saisonauftakt.
Tim Heß/Sebastian Groß