Im Penalty-Schießen setzten sich Saale Bulls um Doppeltorschütze Elvijs Biezais (rechts) am Herner Gysenberg mit 3:2 gegen die Miners durch.
Foto: Dirk Unverferth
Was für ein spektakulärer fünfter Spieltag der Oberliga Nord. Die Füchse Duisburg (4:1 gegen Hamm) wahren in schwarzen Trikots ihre weiße Weste auf eigenem Eis und pinke Piranhas (4:2 gegen die Hannover Scorpions) überraschen den Tabellenführer. Auf Platz zwei rangieren nun die Hannover Indians (6:5-Overtime-Erfolg in Tilburg), den letzten Tabellenplatz verlassen hat Erfurt (5:3 in Herford nach 0:3-Rückstand) und die Saale Bulls sichern sich zwei Punkte nach Shootout am Herner Gysenberg.
Angeführt von Routinier Martin Schymainski (zwei Treffer) setzte sich Duisburg mit 4:1 gegen Hamm durch. Somit bleiben die erstmals in schwarzen Jerseys aufgelaufenen Füchse auch nach ihrem dritten Heimspiel auf eigenem Eis ungeschlagen, während die Eisbären bei ihrer dritten Auswärtspartie in Serie zum dritten Mal das Nachsehen hatten und die fünfte Saisonpleite kassierten. Für den Gamewinner zeichnete Michael Fomin verantwortlich, während auf Seiten der Eisbären Dominik Lascheit mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich, seinem sechsten Tor im sechsten Saisonspiel, den Ehrentreffer erzielte.
Durch einen 4:2-Heimsieg fügten die Rostocker Piranhas Tabellenführer Hannover Scorpions die zweite Saisonniederlage zu und gewannen saisonübergreifend das vierte Heimspiel in Folge gegen die Niedersachsen. Vor 1.313 Zuschauern an der Schillingallee erwischten die Piranhas, die anlässlich des Pinktobers erstmals in ihrer Vereinsgeschichte komplett in Pink antraten, den perfekten Start, lagen nach 191 Sekunden in Front. Der direkte Ausgleich der Scorpions wurde umgehend gekontert, noch vor der ersten Pause erhöhten die Hanseaten auf 3:1. Nach torlosem Mitteldrittel und dem Anschlusstreffer vier Minuten vor dem Ende setzten die Mellendorfer alles auf eine Karte – und Rostock per Empty-Netter den Schlusspunkt.
Bereits vor dem ersten Bully zwischen Tilburg und den Hannover Indians stand fest, dass mit Abpfiff eine Serie gerissen sein würde. Das Aufeinandertreffen der beiden einzigen noch ungeschlagen Teams entschied sich erst in einem spektakulären Schlussdrittel. Im ersten Abschnitt legten die Trappers 2:0 vor, im mittleren Drittel gelang den Indians der Ausgleich. Im dritten Spielabschnitt gingen erstmals die Niedersachsen in Führung, die allerdings nur 19 Sekunden Bestand hatte. Im Anschluss legten die Hausherren wieder vor, mit zwei Treffern holten sich die Indians die Führung zurück, mit dem 5:5-Ausgleichstreffer (57.) sorgte Delany Hessels vor 2.463 Besuchern für die Overtime. In dieser war es Emil Lessard-Aydin vergönnt, mit seinem zweiten Treffer des Abends 46 Sekunden vor dem Shootout eine spektakuläre Partie zu Gunsten der Indians zu beenden und den Trappers die erste Niederlage zuzuführen.
Punkteteilung am Gysenberg: Die gastgebenden Miners vom Hener EV unterlagen den Saale Bulls um Doppeltorschützen Elvijs Biezais nach Penaltyschießen mit 2:3. Zuvor waren beide Mannschaften sowohl im ersten als auch zweiten Drittel je einmal erfolgreich, sowohl im Schlussabschnitt als auch der Overtime fielen keine Treffer. Im Shootout sicherte Adam Domogalla als neunter Schütze seinen Farben schließlich den zweiten Zähler.
Ein zweigeteiltes Drachenduell zwischen Herford und Erfurt bekamen die 1.029 Besucher in Ostwestfalen geboten. Die erste halbe Stunde gehörte den gastgebenden Ice Dragons, die sich einen 3:0-Vorsprung herausspielten – und dann das Spielen einstellten, während die Thüringer TecArt Black Dragons nun erst anfingen. Per Doppelschlag gelang noch im mittleren Abschnitt der Anschluss, im letzten Drittel drehten die Gäste mit vier Toren die Partie endgültig zu ihren Gunsten. Mit dem 6:3-Auswärtserfolg sicherte sich Erfurt den ersten Dreier und verließ den letzten Tabellenplatz, auf den sich jetzt die Hammer Eisbären befinden.
Mario Schoppa